
Üble Gerüche aus Schlachtbetrieb in Cuxhaven bringen Anwohner zur Verzweiflung
"Anrüchiges" Thema im Ortsrat Altenwalde: Anwohner sollen nun über die Geruchsbelästigung in der Marinebahn und umzu Protokoll führen. Neues gab es zum Thema Feuerwehr. Der Neubau könnte wohl auf dem Wunschgrundstück in der Kaserne entstehen.
Die Bundeswehr will offenbar doch einen Finger auf dem Gelände der früheren Altenwalder Kaserne behalten. Jedenfalls soll die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) vorerst die Verkaufsbestrebungen für das Gelände gestoppt haben, das das niedersächsische Innenministerium ja noch als Ort für eine künftige Erstaufnahmeeinrichtung im Blick hat.
Seit langem als möglicher Standort im Gespräch
Unberührt soll davon das Grundstück zwischen dem La Mer-Firmengelände und dem Kasernentor sein, das seit langem als Ort für die Errichtung des neuen Altenwalder Feuerwehrgerätehauses im Gespräch ist.
Erster Stadtrat Marcus Itjen, der erstmals an einer Sitzung in Altenwalde teilnahm, zerstreute mit dem mitgebrachten Sachstand, dass Stadt und BImA über das Grundstück verhandelten, die im Ort kursierenden Gerüchte und Sorgen. Noch im Juni werde die Zusendung des Vertragsentwurfs erwartet, sagte er; eine Nachricht, die Ortsbürgermeister Ingo Grahmann (SPD) und die Ortsratsmitglieder erleichtert aufnahmen, zumal dieser Standort auch Favorit der Feuerwehrmitglieder sei.
Wie könnte das Areal weiterentwickelt werden?
Die Zukunft des jetzigen Feuerwehrgerätehauses im Frankenweg steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der seiner Nachbargebäude: der Verwaltungsstelle, dem nach dem Umzug auf die andere Straßenseite freigewordenen Polizeigebäude und dem leerstehenden Einfamilienhaus neben der früheren Polizei. Wie der Ortskern an dieser Stelle neu gestaltet werden könnte, war schon in vielen Sitzungen ein Thema.
Große Blechhalle würde sich im Ort nicht so gut machen
Ernst-Wilhelm Hoffmann (CDU) erntete mit seinem Vorschlag, das gesamte Ensemble abzureißen und dort einen Neubau für die Feuerwehr mit Platz für die Geschäftsstelle des TSV Altenwalde und den Ortsrat zu errichten, keinen Zuspruch: "Die heutigen Feuerwehrgerätehäuser sind große Blechhallen", gab Ingo Uppendahl (SPD) zu bedenken und Robert Babacé (Die Grünen) warnte davor, wieder etwas Neues anzufangen, zumal die Feuerwehr sich klar geäußert habe. Er wies auch darauf hin, dass moderne Hallen von zwei Seiten aus befahrbar sein müssten.
Eines der Gebäude soll zum Katzenhaus werden
Auch Ingo Grahmann bezweifelte, dass der Platz im Ortskern für dieses Großprojekt ausreicht. Laut Angaben von Marcus Itjen ist der Zustand der beiden kleineren Häuser so beklagenswert, dass sie im kommenden Winter abgerissen werden sollen. Wie in der Sitzung bekannt wurde, gibt es außerdem Pläne eines Tierschutzvereins, in der ehemaligen Polizeiwache ein Katzenhaus einzurichten.
Ausführlich wurde darüber hinaus über eine Geruchsbelästigung in der Marinebahn und den umliegenden Straßen gesprochen, die von der Hähnchenschlachterei am Oxter Weg ausgehen soll. Aufgefallen sei dieses auch beim Flohmarkt des Vereins "Wir für uns in Altenwalde" im Gewerbegebiet Op den Dwarsblock, berichtete Ingo Uppendahl.
Belästigung soll nun protokolliert werden
Beschwerden gingen regelmäßig bei der Stadt, dem Gewerbeaufsichtsamt und EWE Wasser ein, bestätigte Verwaltungsvertreter Kai Thomas. Eine sehr kurzfristig angekündigte Begehung habe ergeben, dass die Einleitbedingungen durch den Betrieb jederzeit eingehalten worden seien. Diesem sei auferlegt worden, kurzfristig Maßnahmen zur Geruchsdämmung vorzusehen. Die Anwohner seien nun aufgefordert, ein "Geruchstagebuch" zu führen.
Ingo Grahmann unterbrach die Sitzung, um Zuhörer zu Wort kommen zu lassen. Die seit zwei Jahren regelmäßig aus der Kanalisation aufsteigenden Gerüche ("wie von verfaulten Eiern") stellten eine erhebliche Beeinträchtigung der Wohnqualität dar, hieß es, Anwohner könnten an den betreffenden Tagen nicht auf ihren Terrassen sitzen oder draußen Wäsche trocknen. Ob die Belästigung nicht schon einer Körperverletzung gleichkomme, fragte ein Anwohner und forderte die Stadt auf, zur Klärung dieser Frage weitere Dienststellen hinzuzuziehen.
Eine Unterschriftenliste aus dem Wohngebiet wurde in der Sitzung der Verwaltung übergeben, verbunden mit mehreren Vorschlägen zur Lösung des Problems.