
Vandalismus in Cuxhavener Grünanlage - Ärger über Müll und Rücksichtslosigkeit
Andree "Rollo" Klöpfer kümmert sich ehrenamtlich um eine kleine Grünanlage in Cuxhaven-Lehfeld. Doch sein Einsatz wird nicht von allen geschätzt: Immer öfter wird der Ort durch Vandalismus und Müll verschandelt. Auch die Polizei wurde schon gerufen.
Wenn am Abend hinter dem Ritzebütteler Marktplatz ein Rasenmäher surrt, ist klar: Andree Klöpfer, im Stadtteil Lehfeld nur als "Rollo" bekannt, ist wieder unterwegs. Der 45-Jährige kümmert sich seit Jahren ehrenamtlich und mit großer Hingabe um die kleine Grünanlage samt Teich an der Straße Vor dem Flecken. Der Teich, offiziell ein Niederschlag-Ausgleichsbecken, liegt nur wenige Meter von Rollos Wohnung entfernt. Doch sein mit Leidenschaft gepflegtes Stück Natur wird zunehmend zum Schauplatz von Vandalismus.
"Es wird alles plattgetrampelt, Müll bleibt liegen oder wird direkt in den Teich geworfen", berichtet Rollo frustriert. Besonders ärgert ihn, dass eine von ihm aufgestellte Sitzbank beschädigt wurde. "Ich habe sie wieder abgebaut, an die Straße gestellt und angekettet. Jetzt sitzen da die älteren Damen drauf", sagt er. Täglich dreht Rollo seine Runden über das Gelände, spricht Jugendliche an, bittet sie um mehr Rücksicht - meist vergeblich. "Das interessiert die nicht. Die kommen hier mit einer riesigen Säge her, um Äste abzusägen und dann Feuer zu machen", erzählt er. Auch Wild-Angler sorgen regelmäßig für Ärger. "Vor allem, wenn sie dabei Äste abbrechen und alles kaputt treten." Gerade erst hatte Rollo 400 Blumenzwiebeln rund um den Teich eingepflanzt - finanziert aus eigener Tasche. Die Rücksichtslosigkeit einiger Menschen nervt ihn sichtlich.

Am Osterwochenende war es besonders schlimm
Trotz Querschnittslähmung nach einem schweren Autounfall 2006 lässt sich Rollo nicht entmutigen. Mit selbstgebautem Anhänger, umgerüstetem Rasenmäher und diversem Werkzeug pflegt er das Gelände: Gras mähen, Bäume beschneiden, Fische einsetzen, Müll aufsammeln. "Ich will nicht zu viel machen. Es soll hier begehbare Natur bleiben", sagt er. Doch in letzter Zeit scheint der Respekt vor seiner Arbeit zu schwinden. Besonders schlimm wurde es am Osterwochenende: große Äste wurden abgesägt, ein Feuer entzündet, Plastik, Dosen und Kleidungsstücke landeten im Wasser. Rollo rief deshalb am Ostermontag die Polizei. "Bei dem Einsatz am Montag wurden durch die eingesetzten Beamten weder Personen noch Vermüllung festgestellt, sodass der Einsatz als sogenanntes 'Sonstiges Ereignis‘ erfasst wurde", erklärte Stephan Hertz, Sprecher der Polizeiinspektion Cuxhaven. "Die Polizei soll in Schritttempo nur vorbeigefahren sein. Von der Straße aus können sie auch nichts sehen", sagt Rollo zu der Situation.

Bei Vandalismus oder Ruhestörung Polizei informieren
Dass er die Polizei gerufen hat, sei grundsätzlich aber der richtige Weg. Die Polizei rät Bürgerinnen und Bürgern, bei Vandalismus oder Verdacht auf Sachbeschädigung umgehend die Polizei zu informieren. "Bei einer Ruhestörung - zum Beispiel an Feiertagen, am Wochenende oder in der Nacht - kann ebenfalls die Polizei gerufen werden. Grundsätzlich zuständig wäre jedoch die Stadt Cuxhaven als Ordnungsbehörde", so Sprecher Stephan Hertz.
Rollo hofft nun, dass es zukünftig nicht mehr zu solchen Einsätzen kommen muss, mehr Menschen Verantwortung übernehmen und respektvoll mit der Natur und seiner ehrenamtlichen Arbeit umgehen. "Ich habe ja nichts dagegen, wenn die jungen Leute sich hier aufhalten - dafür ist das hier ja auch da. Aber dann sollen sie sich bitte benehmen und ihren Müll wieder mitnehmen."