
Verwaltungen zünden den Turbo für die Schule am Meer in Cuxhaven
Ist die Dauer von Bauleitverfahren wirklich in Stein gemeißelt? Nein, finden Stadt und Kreis Cuxhaven. Dank vorab festgelegter Rahmendaten sollen Genehmigung und Ausschreibung für die Schule am Meer nun erheblich beschleunigt werden.
Die Tinte unter dem Vertrag ist noch fast feucht und nun soll es direkt losgehen mit der Bauleitplanung und der Ausschreibung der Planung und des Baus der Schule am Meer in Döse. Parallel und nicht nacheinander, wohlgemerkt: "Wir wollen komplizierte Sachen jetzt einfach machen", versprach Oberbürgermeister Uwe Santjer, nachdem Landrat Thorsten Krüger und er Dienstag Mittag ihre Unterschriften unter die Vereinbarung zum Grundstückskauf und zum Vorgehen beim Neubau der Förderschule gesetzt hatten.
Am Ende auf die Tube gedrückt
Auch wenn die Diskussion um die Raumnot der Schule unendlich erscheint: An dem aktuellen Verfahren, an dessen Ende die Einigung zwischen Stadt (Grundstückseigentümerin) und Landkreis (Bauherr und Schulträger) stand, hat Thorsten Krüger nichts auszusetzen: "Für die konkrete Planung haben wir weniger als ein Jahr gebraucht." Der Standort sei festgelegt und die Voraussetzungen für den Bebauungsplan seien erarbeitet worden. Finanzmittel habe der Kreistag bereits bereitgestellt.
Mehr Luft durch dritten Standort gewinnen
Zudem sei mit der Vorbereitung für einen dritten Schulstandort im Kreis Cuxhaven eine für den gesamten Landkreis bedeutsame Grundsatzentscheidung auf dem Weg. Sie verspreche Entlastung für die Schule am Meer und die Schule am Wiesendamm in Bederkesa und gleichzeitig kürzere Wege für Kinder und Familien.
Ein statt zwei Jahre angepeilt
Im Bauleitverfahren verspricht die lange als unverrückbar geltende Marke von mindestens zwei Jahren bis zur Erteilung des Baurechts deutlich verkürzt zu werden. "Ich hoffe, dass wir in einem Jahr durch sind", so Uwe Santjer. Das sei das Ergebnis der dezidierten Vorbereitung. Sie verschaffe Bewerberinnen und Bewerbern im Teilnahmewettbewerb für das ÖPP-Verfahren (öffentlich-private Partnerschaft) klare Rahmendaten. In deren Grenzen herrsche völlige Freiheit.
"Wir wollen nachhaltig und an die Natur angepasst bauen", kündigte Thorsten Krüger an. Laut Vereinbarung ist ein Baukörper mit bis zu zwei Vollgeschossen angepeilt. Die Form des Dachs und der Fassade ist noch völlig offen. Das Baufeld befindet sich auf dem früheren Bauernhofgrundstück neben dem heutigen Standort. Die jetzige Schulfläche wird nach Fertigstellung und Umzug wieder der Döser Schule zur Verfügung stehen.
Straße und Nahversorger nicht zu den Akten gelegt
Die Vereinbarung hält ausdrücklich die Möglichkeit offen, dass die Stadt - sollte die Schulplanung das zulassen - die jahrzehntelang angekündigte Querverbindung zwischen Döser Feldweg und Strichweg/Steinmarner Straße doch realisieren kann und unter Umständen sogar noch Platz für den Neubau eines Versorgers (Supermarkt) bleibt. Der Landkreis wird die tatsächlich benötigten Grundstücksanteile erst nach dem Abschluss des Baugenehmigungsverfahrens von der Stadt zum Quadratmeterpreis von 80 Euro erwerben.
Tragweite für den gesamten Kreis
"Wir haben aufgeholt. Alle Beschlüsse sind da, damit wir starten können", so Krüger. Die an den Tag gelegte konstruktive Zusammenarbeit komme Menschen im gesamten Landkreis zugute. "Ein Vorbild für weitere Projekte", kündigte Uwe Santjer an und nannte als Beispiel den Ersatzbau für die Rundturnhalle an der Beethovenallee.