
Vorhaben der "Siedlung" Cuxhaven: Serielle Bauweise erlaubt günstige Mieten
Bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, ist die Maxime - in der Wernerstraße wird die Siedlungsgesellschaft Cuxhaven diesem Anspruch aus eigener Sicht voll gerecht.
Das dortige Bauvorhaben ist inzwischen weit fortgeschritten; zum 1. Februar 2026 - nach weniger als einem Jahr Bauzeit - sollen 23 nagelneue Wohnungen in die Vermietung gehen.
Gegenüber der CN/NEZ-Redaktion zog Peter Miesner, Vorstand der städtischen Tochtergesellschaft, am Freitag eine Zwischenbilanz und sprach dabei nicht nur über den vom Bauunternehmen Goldbeck zu verantwortenden Baufortschritt. Der "Siedlung"-Chef nutzte die Gelegenheit, um darzustellen, wie sich im Neubau-Segment Wohnraum erstellen lässt, der für wenig begüterte Mieter, also auch für Erwerbstätige mit mittlerem Einkommen erschwinglich bleibt.
Die Grundmiete soll bei 7,80 Euro liegen
Letzteres soll an der Wernerstraße 21 der Fall sein: Mit einer Grundmiete von 7,80 Euro pro Quadratmeter liegt die Siedlungsgesellschaft gemäß ihrem Vorstand deutlich unter den Vor-Ort-Preisen, die im Falle vergleichbarer Objekte auf dem freien Markt aufgerufen werden. Im vorliegenden Fall handelt es sich um öffentlich geförderten Wohnraum. Wobei sich der oben genannte Quadratmeterpreis nur realisieren ließ, indem sich die Bauherrin die Vorzüge des seriellen Bauens (auch "modulares Bauen" genannt) zunutze machte.
Es sei übrigens das erste Gebäude, das die Siedlungsgesellschaft nach diesem Prinzip errichten lasse, bekannte Miesner, der mit dem Hinweis auf Zeit- und auf Geldersparnis zwei stichhaltige Argumente für die gewählte Bauform lieferte.
Die Praxis sieht dann wie folgt aus: Elemente (im Fall des Projekts Wernerstraße aus Beton) werden in unterschiedlichen Werken der Firma Goldbeck so weit vorproduziert, dass sie nach Anlieferung auf der Baustelle quasi nur noch zusammengesetzt werden müssen. Aussparungen für die spätere Gebäudetechnik müssen nicht mehr vor Ort gefräst werden, sie entstehen bereits im Herstellungsprozess eines einzelnen Bauteils. Das Verfahren ist so ausgefeilt, dass für die Ein- bis Dreizimmerwohnungen vorgesehene Bäder als fertige Einheiten (also inklusive Fliesen, Waschbecken und Duscharmatur) in den dafür vorgesehenen Gebäudeteil geschoben werden.
Aus Miesners Sicht liegt die Zukunft des Wohnungsbaus eindeutig im beschriebenen Verfahren. Dabei wehrt er sich explizit gegen Vergleiche mit der Plattenbau-Architektur vergangener Jahrzehnte: Das Haus an der Wernerstraße, das abschließend noch eine Klinker-Verkleidung erhalten wird, sei ein Beispiel dafür, dass sich serielles Bauen und ein ansprechendes Erscheinungsbild keineswegs ausschließen.
Stadt-Tochter hat weitere Projekte in der Pipeline
In technischer Hinsicht befindet sich die Immobilie nach seinen Worten auf der Höhe der Zeit: Fotovoltaik auf dem Dach und einer Wärmepumpe tragen (wie auch der KfW 40-Standard) dazu bei, die Mietnebenkosten langfristig auf niedrigem Level zu halten. Künftige Bewohner finden auf der von der Straße abgewandten Seite eine Gemeinschaftsfläche mit viel Grün und im Haus einen Fahrstuhl vor. Jede Einheit verfügt über Fußbodenheizung und einen Balkon, drei Wohnungen sind rollstuhlgerecht, die übrigen 20 barrierefrei konzipiert.
Während die Arbeiten in der Wernerstraße auf die Zielgerade einbiegen, trägt sich die Stadt-Tochter "Siedlung" bereits mit neuen Projekten. "In der Ditmar-Koel-Straße geht's weiter", verrät Peter Miesner. Mit demselben Partner, der auf der aktuellen Baustelle auch lokale Gewerke beschäftigt, will die Siedlung weitere Neubau-Wohnungen (zweimal 20 Stück) realisieren. Es soll nicht das letzte Vorhaben dieser Art bleiben. "Bauen", so prophezeit der Chef der "Siedlung" unter Verweis auf Cuxhavens Wirtschaftsentwicklung, "wird ein Mega-Thema in dieser Stadt".
