Dieses Cuxhavener Unternehmen ist auf Expansionskurs - aber es kennen nicht viele
Laserexpress Metallverarbeitung zählt zu den bedeutendsten mittelständischen Unternehmen in Cuxhaven und Umgebung - und zu den am wenigsten bekannten. Das soll sich mit dem neuen Inhaber ändern.
Erst in jüngster Zeit hat die Unternehmensgruppe (MT Holding GmbH), zu der die Laserexpress GmbH in der Neuen Industriestraße gehört, von sich reden gemacht, als sie das benachbarte Traditionsunternehmen Hecnv-text-em Systems GmbH übernommen hat. Laserexpress beschäftigt sich mit der Herstellung von Baugruppen für Industriekunden, vorwiegend in der Windenergiebranche. Inhaber und Managing Director ist seit Januar 2022 Thomas Juhl. Mit ihm sprach Ulrich Rohde über seine Pläne.
Was hat sich im Unternehmen getan, seit Sie 2022 die Geschäfte bei Laserexpress übernommen haben?
Wir beschäftigen inzwischen 145 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, über die Unternehmensgruppe gesehen sind es sogar 180, Tendenz steigend. Wir haben einen großen Personalbedarf. Allein im vergangenen Jahr haben wir 25 neue Mitarbeiter eingestellt. Wir bemühen uns zunehmend, in der Öffentlichkeit als Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, um weiter organisch wachsen zu können.
Laserexpress stellt nicht nur ein, sondern bildet auch aus. Wie funktioniert das?
Wir wollen die Ausbildung noch stärker in den Fokus rücken. Dafür haben wir eigens einen Ausbildungsmeister eingesetzt. Wir sind ja ein Handwerksbetrieb. Unser Ziel ist es, die Wahrnehmung unter Jugendlichen für eine Ausbildung in unserem Betrieb zu steigern, denn das ist für den langfristigen Erhalt des Standorts von großer Bedeutung.
Was sind die nächsten Schritte, die Sie in Angriff nehmen wollen?
Wir haben 2022 mehr als 31 Millionen Euro Umsatz erzielt. Daran knüpfen wir an. Wir steuern über 20 Prozent Umsatzwachstum an. Dazu gehen wir über unser Kerngeschäft mit der Windenergiebranche hinaus, verstärken unsere Vertriebstätigkeit und werden uns breiter aufstellen, indem wir zunehmend auch auf andere Branchen zugehen. Für diesen Weg benötigen wir aber eben auch mehr Personalressourcen. Unsere Basis ist stabil, die Aussichten für den künftigen Unternehmenserfolg sind gut.
War diese Strategie auch einer der Gründe, warum Sie Hecnv-text-em Systems von der Lübecker Possehl-Gruppe übernommen haben?
Die Gelegenheit war ideal. Hecnv-text-em Systems befindet sich in unserer direkten Nachbarschaft. Als Sondermaschinenbauer verfügt Hecnv-text-em über die entsprechenden Fachkräfte und eine große Fertigungstiefe. Das bedeutet, wir können alles selbst machen. Außerdem sind die Entscheidungswege sehr kurz. Ich bin sehr froh darüber, dass uns die Standortsicherung mit Unterstützung unseres Finanzierers, der Stadtsparkasse Cuxhaven, gelungen ist. Unser Ziel ist es, Hecnv-text-em als Sonderanlagenbauer im Bereich der Mischtechnik wieder zu dem zu machen, was es einmal war.
Haben die Unterbrechung von Lieferketten und Energiepreissteigerungen in den vergangenen Monaten zu Engpässen in der Produktion und bei den Kosten geführt?
Wir haben frühzeitig disponiert und für die benötigten Mengen mit den Lieferanten Jahreskontrakte abgeschlossen. Schwierig war es allerdings 2022 bei Elektrokomponenten. Bei Blechen und Stahl gab es dagegen keine Probleme. Als energieintensiver Betrieb sind wir daran interessiert, langfristige Verträge mit unserem Versorger abzuschließen. Für die Dauer von fünf Jahren sind wir da sicher. Auf diese Weise können wir unseren Kunden stabile Preise garantieren.