
KOSTLICHE KUSTE 13
weiterhin Haferbrei als gesunde
Kost. Lange konnte der Adel das
„Brotmonopol“ jedoch nicht für
sich beanspruchen.
Auch in den Häusern und Dörfern
begann das Volk, sich sein
eigenes Brot zu backen.
Mit den rasant ansteigenden
Bevölkerungszahlen begann
dann der Übergang von der
Haus- zur gewerblichen Bäckerei.
Die Entwicklung verbesserter
Siebeinrichtungen, mechanisierte
Walzenstühle zum zerkleinern
der Körner und Putzmaschinen
führten dazu, daß der Backprozess
immer weiter rationalsiert
wurde.
1844 wird die erste Großbäckerei
in Berlin gegründet, wenig später
entwickelt ein französischer
Physiker die erste größere Teigknetmaschine
und in England
entstand ein neuartiger Dampfbackofen.
Der Durchbruch zur
modernen Getreideverarbeitung
war geschafft, den Bäckern wurde
es möglich, Brot in großen
Mengen und vielen Sorten herzustellen.
Für die Bäcker an der Küste ist Backen ein ehrliches
Handwerk. Die Zutaten kommen aus der Region, die Rezepte
werden von Generation zu Generation weitergegeben.
Typisch Küste: Eine Sortenvielfalt, die sich sehen lassen kann.
Nicht nur bei Brot und Brötchen – auch bei Gebäck und Kuchen.
MIT LAIB UND SEELE BÄCKER –
BROTKUNST AN DER KÜSTE
Hier läuft die Ware nicht vom
Band, hier backt man noch mit
Herz und Hand!
Tag für Tag stellen die norddeutschen
Bäcker beste Produkte
her. Und keine Maschinen
und Hilfmittel können die
Leidenschaft ersetzen, mit der
sie ihren Beruf ausüben.
Sie verwenden ausschließlich
beste Rohstoffe – Mehl, Schrot
oder Butter kommen aus der
Region.
Der Sauerteig ist kein vorgefertigtes
Industrieprodukt, sondern
selbst angesetzt und alle Zutaten
werden stets frisch vearbeitet.
So entsteht eine Brotvielfalt,
die ihresgleichen sucht.
Um diese Vielfalt zu erhalten,
hat die nationale UNESCOKommission
im Jahr 2014 die
deutsche Brotkultur in das
Verzeichnis des immateriellen
Kulturerbes aufgenommen und
zum UNESCO-Weltkulturerbe
erklärt. (GA)