Am Bahnhof Cadenberge beginnen demnächst die ersten Arbeiten - der von dieser Ansicht rechte Teil wird abgerissen.
Am Bahnhof Cadenberge beginnen demnächst die ersten Arbeiten - der von dieser Ansicht rechte Teil wird abgerissen.
Aus dem Dornröschenschlaf 

Bahnhof Cadenberge: So wird das historische Gebäude zum modernen Treffpunkt

von Wiebke Kramp | 16.06.2025

Der Bahnhof Cadenberge soll aus dem Dornröschenschlaf erwachen. Feuchtigkeitsschäden und Pilzbefall werden beseitigt, um das historische Gebäude in neuem Glanz als kulturellen Mittelpunkt zu erstrahlen zu lassen.

Noch bietet es Anreisenden einen trostlosen Anblick und ist ein Sanierungsfall. Aber der Bahnhof Cadenberge  soll wieder zur Visitenkarte des Ortes werden. Feuchtigkeitsschäden, Insekten- und Pilzbefall machen dem Gebäude zu schaffen, hat das beauftragte Architekturbüro Schüch & Cassau aus Stade herausgefunden. Die Gemeinde Cadenberge, seit 2022 Besitzerin der Immobilie, stellt jetzt weiter die Weichen, damit der marode Backsteinkoloss aus der Kaiserzeit aus der Tristesse erweckt wird. Der weitgehende Leerstand soll dann der Vergangenheit angehören und in das Gebäude neues Leben einziehen.

Vor allem im östlichen Bereich sind die Schäden gravierend. Untersuchungen haben ergeben, dass es dort Befall des Echten Hausschwamms gibt. Eine Sanierung würde sich in diesem Fall als äußerst umfangreich gestalten. Zudem sind die Holzbalkendecken über dem Kellergeschoss nicht mehr vorhanden, und alle Decken sind, ebenso wie die Treppe, einsturzgefährdet.   Aus diesem Grund darf und muss dieser Teil demnächst weichen und wird dem Erdboden gleichgemacht. 40 Jahre lang stand dieser Bereich leer. Dafür hat die Gemeinde jetzt dem Abbruchunternehmen Freimuth aus Bülkau den Auftrag erteilt. Die angrenzenden Stellwerker der Bahn als einzige Mieter im Gebäude sollen dadurch keine Einschränkungen erleiden. "Die Arbeiten beginnen möglichst bald", gab Bürgermeister Wolfgang Heß auf der Ratssitzung bekannt. Beschlusslage ist auch, dass weiterhin Schüch & Cassau das Vorhaben Bahnhofsanierung begleitet.

So könnte der Bahnhof Cadenberge sich nach der Sanierung von der Straßenansicht aus präsentieren. Ein kleiner, moderner Anbau ist an der Seite vorgesehen.

Der westliche und mittlere Teil beherbergte einst eine Gaststätte, den Warteraum und die Fahrkartenausgabe sowie eine Wohnung im Dachgeschoss. Diese Räume werden seit rund 30 Jahren nicht mehr genutzt. Im mittleren Gebäudeteil sind circa 80 Quadratmeter im Erdgeschoss an die Deutsche Bahn für ein Stellwerk vermietet. Mitvermietet ist auch der darunter befindliche Keller.

Laut dem Architektenbüro ist das Bestandsgebäude in seiner historischen Gestalt und als Zeitzeugnis erhaltenswert. Daher soll es auch, so weit wie möglich, in seiner äußeren Erscheinung bestehen bleiben.  Noch ist es Zukunftsmusik, aber das modernisierte Gebäude erhält neben einem gastronomischen Bereich, Räume für Veranstaltungen, Ausstellungen und Vereinstreffen, zudem sind Büro- und Wohnnutzungen geplant.  

An einem kleinen neuen Erweiterungsbau wird eine Fläche für Außengastronomie entstehen. Im öffentlichen Außenbereich gibt es Sitzgelegenheiten, Beete und Bäume. Vorgesehen sind abschließbare Fahrradboxen mit Ladestationen für E-Bikes. Der gesamte Bahnhof mit den Außenflächen soll, durch eine neue Pflasterung, eine Einheit bilden.

Erhebliche Förderung erhofft

Die Gesamtkosten der Maßnahme sind mit rund 2,73 Millionen veranschlagt. Allerdings setzt die Gemeinde Cadenberge darauf, aus verschiedenen Töpfen erhebliche Fördermittel generieren zu können und rechnet mit einem Eigenanteil von 800.000 Euro.

Das Bahnhofsgebäude in Cadenberge wurde 1890 errichtet und in den Jahren 1905 und 1912 weiter ausgebaut. 1933 fand eine Erweiterung für einen Stellwerkraum statt.

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Wiebke Kramp

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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