Das Bahnhof in Cadenberge gehört schon seit drei Jahren der Gemeinde. Mit einer Sanierung und einem Umbau soll das Gebäude zur Visitenkarte des Ortes werden. Foto: Unruh
Das Bahnhof in Cadenberge gehört schon seit drei Jahren der Gemeinde. Mit einer Sanierung und einem Umbau soll das Gebäude zur Visitenkarte des Ortes werden. Foto: Unruh
Sanierung soll bald starten

Cadenberger Bahnhof soll wieder erstrahlen: So sehen die Modernisierungspläne aus

von Christian Mangels | 07.05.2025

Das alte Bahnhofsgebäude in Cadenberge ist schon lange kein Schmuckstück mehr, aber es soll wieder eines werden: Die Gemeinde will den Backsteinkomplex wieder zur Visitenkarte des Ortes machen. Im Bauausschuss wurden jetzt die Pläne vorgestellt.

Das Dach ist undicht, die Wände sind feucht und der Hausschwamm frisst sich durchs Gebäude: Der 1903 erbaute Bahnhof in Cadenberge muss dringend saniert werden. Die Gemeinde Cadenberge hatte den leer stehenden Rotklinker-Koloss 2022 aus einer Insolvenz gekauft und drückt nun bei der geplanten Sanierung und Modernisierung aufs Tempo.

Das beauftragte Architekturbüro Schüch & Cassau aus Stade hat das Gebäude in den vergangenen Monaten in einer sogenannten Modernisierungsvoruntersuchung genau unter die Lupe genommen und dabei viele Feuchtigkeitsschäden, holzzerstörende Insekten und Pilze aufgespürt.

Der Bahnhof ist auf jeden Fall sanierungswürdig

Vor allem im östlich gelegenen Gebäudeteil seien die Schäden gravierend, erläuterte Architektin Stephanie Frirdich am Dienstag im Bauausschuss. Aber dennoch: "Der Bahnhof ist auf jeden Fall sanierungswürdig." Durch Modernisierung und Umplanung lasse sich der alte Bahnhof in ein zeitgemäßes, einladendes und funktionsgerechtes Gebäude umwandeln. Man dürfe mit der Sanierung aber keine Jahre mehr warten. 

Für Reisende und Pendler bietet das Bahnhofsgebäude in Cadenberge eher ein trostloses Bild. Doch das soll sich in Kürze ändern. Foto: Unruh

In Abstimmung mit Politik und Verwaltung hat das Architekturbüro Schüch & Cassau ein Sanierungskonzept entwickelt, das Stephanie Frirdich nun erstmals öffentlich vorstellte:

  • Das Bahnhofsgebäude soll umfangreich und energetisch saniert, barrierefrei gestaltet und mit erneuerbaren Energien ausgestattet werden.
  • Alle sanitären Anlagen, technische Einrichtungen und die komplette Elektrik werden erneuert.
  • Der rechte Gebäudeteil (von der Gleisseite aus betrachtet) wird aufgrund des Hausschwamm-Befalls abgerissen.
  • Die Fahrradabstellanlage wechselt die Seite und kommt auf die Fläche des dann abgerissenen Gebäudeteils. 
  • Mit der Neugestaltung der Freiflächen soll die Aufenthaltsqualität im Außenbereich verbessert werden.
  • Im Obergeschoss des Hauptgebäudes sollen Büros oder Wohnungen entstehen, die zur Vermietung angeboten werden.
  • Der kleine Vorbau am linken Gebäudeteil (von der Gleisseite aus betrachtet) wird abgerissen. Stattdessen ist ein neuer Anbau, eine Art Wintergarten, angedacht, der sich optisch vom Altbau abhebt und für gastronomische Zwecke genutzt werden kann. Dort können sich sowohl Reisende als auch Einheimische aufhalten.
  • Zum neuen Anbau gehört auch eine Außenfläche, die ebenfalls für die Gastronomie genutzt werden kann. Dieser Bereich geht in ein öffentliches Gelände mit Sitzgelegenheiten, Staudenbeeten und einem parkähnlichen Charakter über.
  • Im mittleren Gebäudeteil wird eine Multifunktionsfläche eingerichtet, die für Veranstaltungen und Zusammenkünfte zur Verfügung steht.
  • Nach Berechnungen des Architekturbüros wird der komplette Umbau rund 2,7 Millionen Euro kosten. Mehrere Fördertöpfe werden angezapft, unter anderem das Förderprogramm "Lebendige Zentren", sodass die Gemeinde noch etwa 800.000 Euro Eigenanteil aufbringen muss. Architekt Holger Cassau rechnet mit einer Bauzeit von zwölf bis 14 Monaten. "Ich gehe davon aus, dass es keine großartigen Überraschungen geben wird", sagte Cassau.

    Cadenberges Bürgermeister Wolfgang Heß und seine Ratskollegen stehen voll hinter dem Bauprojekt. "Alles schick", lobte Heß die Pläne. Auch Gemeindedirektor und Samtgemeindebürgermeister Frank Thielebeule ist voll des Lobes: "Das wird die gesamte Gemeinde aufwerten." Gespräche muss die Gemeinde nun noch mit der Deutschen Bahn führen, die Mieterin im Gebäude ist und das Stellwerk betreibt. 

    So soll er einmal aussehen, der "neue" Bahnhof in Cadenberge. Auf der rechten Seite bekommt das Gebäude einen Anbau, der für gastronomische Zwecke genutzt werden kann. Foto: Schüch & Cassau

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    Christian Mangels

    Redakteur
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