
Der neue Pastor ist da: Matthias Hövelmann in Cadenberge feierlich in Amt eingeführt
Matthias Hövelmann, der neue Pastor der Kirchengemeinde Cadenberge-Wingst, ist offiziell mit einem Gottesdienst in sein Amt eingeführt worden. Er tritt die Nachfolge von Bert Hitzegrad an, der im vergangenen Jahr in den Ruhestand gegangen ist.
Es kommt eher selten vor, dass ein großer Zug von Kirchenvorstehern und Pastoren durch die Kirche in Richtung Altar schreitet. In Cadenberge war das zuletzt im Sommer 2024 der Fall, als der langjährige Pastor Bert Hitzegrad verabschiedet wurde. Diese besondere Zeremonie erlebte am Sonntag eine Neuauflage - als Willkommensgruß für den neuen Pastor Matthias Hövelmann. Der Posaunenchor, der Singkreis Bülkau und die "Happy Singers" lieferten den passenden musikalischen Rahmen für den Einführungsgottesdienst.
Hövelmann stammt aus Dortmund und hat eine "beeindruckende Lebensbiografie" vorzuweisen, wie Kerstin Tiemann, Superintendentin des Kirchenkreises Cuxhaven-Hadeln, in ihrer Begrüßung anmerkte. Der Geistliche hat bereits als Berufsanfänger in der Klinikseelsorge gearbeitet, war 17 Jahre lang Gemeindepfarrer in Hemer (Nordrhein-Westfalen) und wirkte von 2017 bis 2022 als Pastor für Diakonie und gesellschaftliche Verantwortung im Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken.
Familie hatte ein entscheidendes Wörtchen mitzureden
Er entwickelte das nachhaltige Projekt "Kirche kann im Dorf bleiben", stellte ein Kommunikationskonzept zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz auf die Beine und gestaltete die Verschmelzung zweier Diakonischer Werke mit rund 1500 Mitarbeitenden. Zuletzt war er für eine zweieinhalbjährige Sabbatzeit freigestellt und reiste durch Europa. "Hier kommt jemand mit Weite zu uns, mit neuen Fragen und frischem Wind", sagte Kerstin Tiemann, die insbesondere Hövelsmanns Familie dankte, die bei der Wahl für die Gesamtkirchengemeinde Am Dobrock ein entscheidendes Wörtchen mitgeredet hatte. Tochter Sonja ist Pastorin in Wischhafen, Tochter Svenja lebt in Schiffdorf und arbeitet als Physikerin in Hamburg.

Die Superintendentin überreichte und verlas die offizielle Ernennungsurkunde des Landesbischofs Ralf Meister und bezeichnete die Einführung Hövelmanns als einen "Tag der Freude für den ganzen Kirchenkreis".
Der neue Pastor zeigte sich überwältigt von der herzlichen Aufnahme seitens seiner neuen Schäfchen, die wiederum spürbar Gefallen an ihrem neuen Hirten fanden. In seiner Predigt erzählte Hövelmann von einem Traum, in dem er mit seiner Familie zufällig auf eine Baustelle gelangt war. "Ich liebe Baustellen, vor allem, wenn sie gut organisiert sind", erklärte der 59-Jährige. Auch die Kirche ist für den neuen Pastor gewissermaßen eine Baustelle. Eine, an der jeder Einzelne mitbauen kann. Mit Blick auf immer knapper werdende Ressourcen sagte Hövelmann: "Unsere Gemeinden werden weniger ein Haus aus Steinen, dafür immer mehr ein Haus aus Menschen sein."
In einem Dialog mit Claudia Hinsch, der Vorsitzenden des Gesamtkirchenvorstands, machte der neue Gottesmann Mut für die kommenden Herausforderungen und Veränderungen: "Wer will, dass die Kirche so bleibt, wie sie ist, will nicht, dass sie bleibt."
Mit der Wiederbesetzung der Pfarrstelle endet in der Kirchengemeinde Cadenberge-Wingst eine einjährige Vakanzzeit, die von einigen organisatorischen Herausforderungen geprägt war, wie Claudia Hinsch in ihrem Grußwort betonte. Nun sei es an der Zeit, neue Kapitel aufzuschlagen. Als Begrüßungsgeschenk erhielt Matthias Hövelmann einen Präsentkorb mit Köstlichkeiten aus den Ortschaften.
