Die Kita in Geversdorf: Geplante Schließung der Kleingruppe sorgt für Besorgnis und Proteste unter den Eltern. Foto: Kramp
Die Kita in Geversdorf: Geplante Schließung der Kleingruppe sorgt für Besorgnis und Proteste unter den Eltern. Foto: Kramp
Es grummelt im Dorf

Kita-Eltern aus Geversdorf: "Diese Nachricht hat uns tief getroffen" 

von Wiebke Kramp | 30.05.2025

Im Cadenberger Ortsteil Geversdorf sorgt die geplante Schließung einer Kita-Kleingruppe für Aufruhr. Eltern befürchten gravierende Auswirkungen auf die Förderung ihrer Kinder und kritisieren die Entscheidung als "völlig aus der Zeit gefallen".

In Geversdorf grummelt es. Grund dazu bietet die Samtgemeinde Land Hadeln, die den Rotstift ansetzt - und dies nicht nur beim Feuerwehrhaus, sondern auch bei der Kindertagesstätte. Eltern haben ihren Unmut in einem Brief deutlich formuliert.

Mit "großer Bestürzung und Sorge" haben Elternvertreter des Kindergartens Geversdorf und weitere Unterzeichner eines Offenen Briefes von der beabsichtigten Schließung der Kleingruppe erfahren. "Diese Nachricht hat uns tief getroffen - nicht nur als Eltern, sondern als Teil einer Dorfgemeinschaft, der das Wohl unserer Kinder und die Zukunft unseres ländlichen Lebensraumes am Herzen liegt", heißt es in dem Schreiben an die Ratsmitglieder des Samtgemeinderates sowie den Samtgemeindebürgermeister Frank Thielebeule. 

 Die Eltern argumentieren damit, dass die Kleingruppe des Kindergartens eine zentrale Aufgabe erfülle: Sie biete Kindern einen sicheren, vertrauten und fördernden Einstieg in die frühkindliche Bildung. Besonders für jüngere Kinder, Kinder mit erhöhtem Förderbedarf oder solche, die in ihrer sozialen oder sprachlichen Entwicklung mehr Aufmerksamkeit benötigen, sei dieser Kindergarten ein unersetzbarer Bestandteil ihres Alltags, heißt es. Die Schließung der Kleingruppe hätte demnach gravierende Auswirkungen auf die individuelle Förderung und das emotionale Wohlbefinden vieler Kinder.

"Eine ganze Reihe der Eltern haben sich gerade aufgrund der hervorragenden Qualität und der persönlichen und fachlichen Betreuung für die Einrichtung in Geversdorf entschieden - die Eltern kommen dabei aus verschiedenen Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde mit dem ausdrücklichen Wunsch der Betreuung in Geversdorf." Und auch darüber hinaus, es gebe eine Reihe von Anfragen von Eltern aus der Samtgemeinde Nordkehdingen  (Landkreis Stad). Doch diese müssten seit kurzem auf Weisung der Verwaltung von der Kindergartenleitung abgewiesen werden. Gerade durch die Zusammenarbeit im Rahmen der Dorfentwicklung ("Vier Nordlichter im Land der Gezeiten") wirkt aus Elternsicht diese Entscheidung "völlig aus der Zeit gefallen". Diese Kinder aus dem Kreis Stade würden eine dauerhafte Existenz der Einrichtung in Geversdorf mit mehreren Gruppen sicherstellen.

Eigenes Angebot in Nordkehdingen

Irene Wischhusen , 1. Samtgemeinderätin von Land Hadeln, nimmt gegenüber unserem Medienhaus aus Nachfrage Stellung zu dem Thema. Demnach gibt es in der DRK-Kita Geversdorf gibt es bislang eine Regel- und eine Kleingruppe. Die Regelgruppe wird als Integrationsgruppe mit 17 Kindern betrieben. In der Kleingruppe werden acht Kinder betreut. Die Gruppenstärke einer Integrationsgruppe liege unter der einer Regelgruppe. Sowohl die Integrationsgruppe als auch die Kleingruppe waren laut Wischhusen bisher immer nahezu 100 Prozent ausgelastet. Dort hätten neben Kindern aus Cadenberge (vorrangig aus Geversdorf) auch Kinder aus anderen Gemeinden einen Betreuungsplatz gefunden. So seien dort aufgrund einer Vereinbarung mit der Samtgemeinde Nordkehdingen zeitweise bis zu acht Kinder aus Nordkehdingen (vorrangig aus Balje) betreut worden. Doch Nordkehdingen biete ab Sommer 2025 ein eigenes erweitertes Betreuungsangebot mit der Kita in Balje an, sodass eine Betreuung der Kinder aus Balje in Geversdorf nicht mehr notwendig sei.

Platz in anderer Kita möglich

Besonders dieser Wegfall aus Nordkehdingen führt laut Irene Wischhusen nun dazu, "dass es einen Bedarf für diese Kleingruppe ab Sommer 2025 nicht mehr gibt". Allen Eltern aus der Samtgemeinde Land Hadeln, die in Geversdorf zum neuen Kindergartenjahr einen Platz angefragt haben, könne ein Platz in Cadenberge oder in den Kindergärten in den umliegenden Gemeinden angeboten werden. Abschließend teilt Irene Wischhusen mit: "Dies führt dazu, dass die Fortführung der Kleingruppe erlässlich erscheint, weil der entsprechende Bedarf nicht mehr besteht. Der Betrieb der Regel-/Integrationsgruppe steht indes nicht zur Diskussion."

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

(1 Stern: Nicht gut | 5 Sterne: Sehr gut)

Feedback senden

CNV-Nachrichten-Newsletter

Hier können Sie sich für unseren CNV-Newsletter mit den aktuellen und wichtigsten Nachrichten aus der Stadt und dem Landkreis Cuxhaven anmelden.

Die wichtigsten Meldungen aktuell


Bild von Wiebke Kramp
Wiebke Kramp

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

wkramp@no-spamcuxonline.de

Lesen Sie auch...
Raiffeisen engagiert sich

Barrierefreier Wohnraum für Senioren entsteht mitten in Cadenberge

von Wiebke Kramp

Helle Mietwohnungen statt Gewerbebrache im Herzen von Cadenberge: Mitten im Ort baut die Raiffeisen Elbe-Weser eG in einem leer stehenden Einkaufsmarkt barrierarmen Wohnraum für Senioren.

Gelebte Integration

Zehn Jahre "Cadenberge hilft" - bewegende Geschichten von Flucht und Neubeginn

Zehn Jahre nach den ersten Ankünften Geflüchteter in Otterndorf, Cadenberge und Umgebung hat die Bürgerinitiative "Cadenberge hilft" zu einem großen Wiedersehen ins MarC5 eingeladen. Familien, Freunde und Unterstützer teilten Erinnerungen.

Blumen zum Jubiläum

Wochenmarkt Cadenberge feiert 40. Geburtstag: Gründungsmitglied mischt immer noch mit

von Christian Mangels

Der Wochenmarkt in Cadenberge bietet seinen Besucherinnen und Besuchern Vielfalt, regionale Produkte und Atmosphäre - und feiert nun besonderen Geburtstag. Der Freilufteinkauf auf dem Marktplatz wird 40 Jahre alt. Ein Gründungsmitglied erinnert sich.

Einige Baumaßnahmen geplant

Es liegt nicht an der Gemeinde Cadenberge: Darum stockt es noch beim Bahnhof

von Wiebke Kramp

Der Bahnhof von Cadenberge steht weiterhin im Fokus. Allerdings ist das Vorhaben ins Stocken geraten. Trotz Herausforderungen bleibt die Gemeinde optimistisch - und plant weitere Maßnahmen im Bereich Verkehrssicherheit.