Deutsches-Offshore-Industriezentrum Cuxhaven: Wo sollen die neuen Mitarbeiter wohnen?
Mindestens 600 neue Arbeitsplätze entstehen in Cuxhaven allein im Deutschen Offshore-Industrie-Zentrum (DOIZ), unter anderem durch Titan Wind Energy, die neue Mitarbeiter suchen. Doch woher kommen die neuen Mitarbeiter und wo werden sie wohnen?
Im kommenden Jahr werden in Cuxhaven allein im Deutschen Offshore-Industrie-Zentrum (DOIZ) mindestens 800 neue Arbeitsplätze entstehen, unter anderem durch Titan Wind Energy, die die endgültige Investitionsentscheidung für den Bau ihrer Produktionsstätte für Monopiles in Cuxhaven getroffen hat. Doch woher kommen die neuen Mitarbeiter und wo werden sie wohnen?
Die Investitionen der Titan-Gruppe in Cuxhaven belaufen sich auf bis zu 300 Millionen Euro. Die Produktion soll 2025 anlaufen. Mehr als 600 Arbeitsplätze werden nach Angaben des Unternehmens am Standort entstehen.
Mitarbeiter aus dem Elbe-Weser-Dreieck
Um so viele Arbeitskräfte nach Cuxhaven zu locken, fehlt es jedoch noch an ausreichendem Wohnraum. Ein daraus resultierendes Problem ist, dass viele mittelständische Unternehmen in Cuxhaven befürchten, dass ihre Mitarbeiter zu den Großunternehmen im Deutschen Offshore-Industrie-Zentrum abwandern könnten.
Ein Unternehmenssprecher von Titan Wind Energy teilte auf Nachfrage mit, dass man so schnell wie möglich mit der Rekrutierung beginnen wolle. Man werde zunächst regional, dann landesweit und schließlich international suchen. Sollten potenzielle Mitarbeiter Probleme bei der Wohnungssuche haben, wolle man gemeinsam nach Lösungen suchen, so der Unternehmenssprecher. Von den geplanten 600 Stellen sollen laut Titan zehn Prozent im Management und 90 Prozent in der Produktion besetzt werden. 2025 soll die Produktion anlaufen. Stellenanzeigen des Unternehmens im Internet oder auf der eigenen Homepage sind noch nicht zu finden. Erfolgreiches Recruiting wird in Cuxhaven aber bereits von einem anderen Großunternehmen betrieben.
Auch Siemens Gamesa, mit seinen rund 800 Angestellten ist immer auf der Suche nach qualifiziertem Personal. "Wir sind der Meinung, dass wir als Arbeitgeber ein spannendes Gesamtpaket anbieten können", berichtet Werksleiter Kristoffer Mordhorst. Siemens Gamesa bezahlt seine Mitarbeiter nach IG Metall Tarif und bietet verschiedene Zusatzzahlungen und -angebote. "Gleichzeitig ist das Werk einzigartig. Nirgendwo sonst werden in Deutschland Offshore-Maschinenhäuser gefertigt. Außerdem investieren wir hier am Standort weiter in die Zukunft, zum Beispiel in Automatisierung, Industrialisierung und Digitalisierung", erklärt der Cuxhavener Werksleiter.
"Arbeiten, wo andere Urlaub machen"
Bei Siemens Gamesa wird jeden Tag an der Transformation der Energiewirtschaft gearbeitet: "Wer also bei der Energiewende mit anpacken will, ist bei uns genau richtig", meint Mordhorst und ergänzt: "Generell sehen wir in der Ansiedlung von zusätzlichen Firmen eher die Chance ein größeres Netzwerk im Sinne des Deutschen Offshore Industrie-Zentrums in Cuxhaven aufzubauen, von dem wir am Ende alle profitieren. Wir sollten das als Möglichkeit verstehen, gemeinsam zu wachsen."
Doch woher kommen die vielen Mitarbeiter von Siemens Gamesa eigentlich? Siemens Gamesa schaltet neben überregionaler Werbung auch regional Anzeigen, beispielsweise in den Kinos, wo in kurzen Spots für einen Arbeitsplatz im Werk geworben wird. "Im Wesentlichen rekrutieren wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Elbe-Weser-Dreieck. Der ein oder andere Mitarbeiter zieht aber auch aus der Ferne nach Cuxhaven, um bei uns zu arbeiten", erklärt Kristoffer Mordhorst. Das Motto des Unternehmens lautet: "Arbeiten, wo andere Urlaub machen". Darüber hinaus werden am Standort an der Baumrönne Betriebselektroniker ausgebildet und für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird Weiterbildung angeboten, so Mordhorst. Eigene Projekte zum Bau oder der Vermietung von Wohnungen seien aktuell nicht geplant.