Auch bei einem Kranich, der in Nordholz verendete, wurde nach einem ersten Laborbefund der Vogelgrippe-Virus festgestellt. Foto: Christophe Gateau
Auch bei einem Kranich, der in Nordholz verendete, wurde nach einem ersten Laborbefund der Vogelgrippe-Virus festgestellt. Foto: Christophe Gateau
Laborbericht liegt vor

Erster Befund: Kranich im Kreis Cuxhaven an Geflügelpest verendet

von Egbert Schröder | 27.10.2025

Die Befürchtungen haben sich bewahrheitet: Ein erster Laborbefund lässt keine Zweifel aufkommen, dass die Geflügelpest auch im Cuxland angekommen ist. Nachgewiesen wurde das Virus bei einem verendeten Kranich. Welche Folgen hat das?

Der Kranich war Ende vergangener Woche einer von fünf Kadavern, für die eine labortechnische Untersuchung angesetzt war. Die Experten des LAVES (Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) bestätigten, dass es sich um einen Fall der "Hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI)" handelt. Bestätigen muss dies noch das Friedrich-Loeffler-Institut als sogenanntes Referenzlabor. Aber die Hoffnung, dass die Fachleute dort zu einem anderen Ergebnis kommen, ist gering.

Wie berichtet, gab es Ende vergangener Woche zunächst nur fünf Vögel, die verendet und untersucht worden waren. Dabei handelte es sich um drei Kraniche, eine Wildgans und eine Möwe. Nach Informationen der Redaktion der Niederelbe-Zeitung und der Cuxhavener Nachrichten waren die Tiere in Spaden, in Hainmühlen, in der Stadt Cuxhaven und in Driftsethe sowie in Nordholz entdeckt worden. Den Kranich, bei dem das LAVES nun den ersten positiven Vogelpest-Befund bestätigte, hatte man in Nordholz entdeckt. "Bei den anderen in der vergangenen Woche aufgefundenen Tieren steht das Laborergebnis noch aus und wird im Laufe dieser Woche erwartet", hieß es  auf Nachfrage beim Landkreis Cuxhaven.

"Im mittleren zweistelligen Bereich"

Die fünf toten Tiere waren nur der Anfang. Denn: "Über das Wochenende wurden weitere Totfunde gemeldet; die Anzahl liegt zurzeit im mittleren zweistelligen Bereich. Eine konkrete Anzahl der Tiere kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genannt werden, da zum Beispiel auch einige Meldungen bei der Polizei gemacht wurden. Diese werden zurzeit vom 'Bereich Veterinärwesen' bearbeitet. Grundsätzlich ist die Zahl der Meldungen im Landkreis Cuxhaven seit Freitag steigend, im Vergleich zu einigen Nachbarlandkreisen - zum Beispiel Osterholz oder anderen Bundesländern (insbesondere Bayern und Brandenburg) - jedoch noch sehr moderat. Da es sich um eine hochansteckende Erkrankung handelt und das Geschehen sehr dynamisch ist, kann es jederzeit zu einem deutlichen Anstieg erkrankter und toter Tiere kommen", reagierte Simone Starke (Pressestelle des Landkreises) auf Nachfrage unserer Redaktion.

Und die Konsequenzen nach dem ersten Befund durch das LAVES? Müssen alle Geflügelhalter ihre Tiere im Stall unterbringen? Nein, noch nicht: "Aktuell ist keine Aufstallung per Allgemeinverfügung im Landkreis Cuxhaven erlassen worden. Das weitere Vorgehen ist jedoch in Prüfung."

Zwecks einer "überregionalen Abstimmung" erfolge im Laufe dieser Woche ein landesweiter Austausch zwischen den Veterinärbehörden mit dem "Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz". Aber: "Grundsätzlich ist jeder Tierhalter verpflichtet, in seiner Gefügelhaltung ein Biosicherheitskonzept vorzuhalten und eigene Maßnahmen zu ergreifen. Bei Freilandhaltungen empfiehlt der 'Bereich Veterinärwesen' des Landkreises Cuxhaven bereits jetzt eine Aufstallung des Geflügels, um einer weiteren Ausbreitung des Virus insbesondere in Hausgeflügelbeständen vorzubeugen."

Die im Herbst normalerweise üblichen Geflügelausstellungen wird es übrigens nicht geben. Alle Veranstaltungen seien - so der Landkreis - durch die Organisatoren bereits selbst abgesagt worden.

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Egbert Schröder

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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