
Geflügelpest in Cuxhaven: Warum das Biosicherheitskonzept jetzt entscheidend ist
Im Landkreis Cuxhaven wurde bei drei Vögeln die hochansteckende Geflügelpest nachgewiesen. Trotz negativer Tests bei anderen Vögeln bleibt Vorsicht geboten. Wie Menschen reagieren sollen.
Im Gebiet des Landkreises Cuxhaven ist bei drei Nonnengänsen die Geflügelpest nachgewiesen worden. Die drei Weißwangengänsen wurden in der Stadt Cuxhaven (in Ritzebüttel und in Duhnen) sowie in Spieka-Neufeld gefunden. Das teilt der Landkreis Cuxhaven am Freitag (13. Dezember 2024) mit.
Bei 21 toten Vögeln hat der Landkreis Proben genommen (passives und aktives Wildvogelmonitoring): Allesamt fielen negativ aus. Bei den verstorbenen Tieren handelte es sich um verschiedene Spezies wie Stockente, Graugans, Kormoran, Graureiher und Möwe. "Nach umfangreicher Risikoabschätzung sieht der Bereich Veterinärwesen der Kreisverwaltung zurzeit davon ab, weitere Maßnahmen wie eine Aufstallungspflicht oder die Einrichtung von Sperrzonen umzusetzen", heißt es in der Mitteilung. "Alle geflügelhaltenden Betriebe und Privatpersonen werden gebeten, die Biosicherheitsmaßnahmen einzuhalten."
Biosicherheitskonzept soll besser vor Infektionen schützen
Durch das neue Biosicherheitskonzept der Tierseuchenkasse sollen Tiere besser geschützt werden. Die Biosicherheit hat einen präventiven Charakter. Maßnahmen regeln, wie Tiere, Personen und Fahrzeuge in einen Betrieb gelangen, oder wie Ausrüstung genutzt wird. "Sie gehören zu den wichtigsten Präventionsinstrumenten zur Verhinderung der Einschleppung, Entwicklung und Ausbreitung von Tierseuchen", erklärt der Landkreis. Geflügelhalterinnen und -halter im gesamten Kreisgebiet sollten regelmäßig prüfen, ob sie die Biosicherheitsmaßnahmen einhalten, um so einen Eintrag der Tierseuche in private und gewerbliche Geflügelhaltungen zu verhindern.
Richtiges Verhalten beim Auffinden verhaltensauffälliger Wildvögel
Darüber hinaus werden Jägerinnen und Jäger sowie die Bevölkerung für das Thema sensibilisiert. In der Natur verhaltensauffällig erscheinende Wildvögel (Kopfkreisen, einseitiger Flügelschlag, Fluchtunfähigkeit) sollen auf keinen Fall berührt oder gar eingefangen und mitgenommen werden. Das Virus ist in der Natur verbreitet und ansteckend. "Es gibt keine Möglichkeit, infizierten Vögeln zu helfen oder sie zu retten", warnt der Landkreis. "Da es für infizierte Vögel nachweislich keine Heilungschancen gibt, werden sie in der Natur gelassen. So wird zusätzlicher Stress durch das Einfangen und den Transport vermieden." Haustiere, insbesondere Katzen und Hunde, sollen von Wildvögeln ferngehalten werden. Auch wenn eine Ansteckung des Menschen oder von Säugetieren mit der zurzeit in Europa beobachteten Vogelgrippe als unwahrscheinlich gilt, ist eine Übertragung nicht auszuschließen.
Die Aviäre Influenza oder Geflügelpest
Die fachlich als Aviäre lnfluenza bezeichnete Viruserkrankung ist für Haus- und Wildgeflügel hochansteckend. Sie gilt seit dem 21. April 2021 als gelistete Seuche nach dem EU-Tiergesundheitsrecht. Damit ist sie nach den rechtlichen Vorgaben der EU zu bekämpfen. Im Wildvogelbestand wird das Virus regelmäßig bei verschiedenen Vogelarten nachgewiesen.
Bei Verdacht auf einen Ausbruch der Geflügelpest im eigenen Geflügelbestand sowie bei fachlichen Fragen zu diesem Thema wenden sich Geflügelhalter an den Landkreis Cuxhaven, Bereich Veterinärwesen, per E-Mail veterinaeramt@landkreis-cuxhaven.de oder unter Telefon 04721 66-2132.