
Dick-und-Doof-Fans aus Hemmoor organisieren großes europäisches Fantreffen
Seit mehr als 30 Jahren widmen sich die "Bullfighters" dem Leben und Schaffen des Komiker-Duos Laurel und Hardy. Jetzt dreht der Hemmoorer Klub am ganz großen Rad: Zusammen mit anderen Klubs organisieren die Freunde das europäische Fan-Treffen 2027.
Ihre Filme sind noch schwarz-weiß, doch ihr Humor hat die Zeiten überdauert. In einem kleinen Gartenhaus im Hemmoorer Stadtteil Warstade hat der Sammler und Filmfan Johann Schult dem berühmten Komiker-Duo Stan Laurel (1890 - 1965) und Oliver Hardy (1892 - 1957) ein begehbares Denkmal gesetzt, angefüllt mit Plakaten, Kaffeetassen, seltenen Fotos, Autogrammen und einer umfangreichen Büchersammlung über die stilprägenden Spaßvögel.
Das private Museum ist gleichzeitig Filmvorführraum, Bibliothek und Zentrale des Fan-Klubs "The Bullfighters", benannt nach dem gleichnamigen Laurel-und-Hardy-Film aus dem Jahr 1945. Schult hat den Klub vor mehr als 30 Jahren mit seinem Cousin Heino Springer gegründet. Weltweit gibt es mehr als 100 Laurel-und-Hardy-Fanklubs, offiziell "Tents" ("Zelte") genannt, acht davon in Deutschland. Die internationale Dachorganisation der Fanklubs nennt sich "The Sons of the Desert". Stan Laurel hat dafür noch selbst die Satzung geschrieben.
Als "Außenminister" des Hemmoorer Klubs viel unterwegs
Als Sprecher und "Außenminister" des Hemmoorer Klubs ist Johann Schult viel unterwegs. Regelmäßig reist er mit seiner Frau Ute zu internationalen Fantreffen in England oder Amerika und wandelt auf den Spuren der beiden Film-Giganten. Schon mehr als 20 Conventions hat das Paar in den vergangenen 30 Jahren besucht. Höhepunkt war eine Zusammenkunft von Stan-und-Ollie-Freunden in Hollywood im Jahr 2014. Dort lernten die Schults die (mittlerweile verstorbene) Tochter von Stan Laurel kennen, besuchten die Gräber der beiden Komiker und besichtigten einige Drehorte.
Neben den internationalen Fantreffen gibt es alle zwei Jahre eine europäische Convention der Laurel-und-Hardy-Freunde. Auf einem dieser Zusammenkünfte wurde Johann Schult vor einigen Jahren gefragt, ob er nicht auch mal ein Fantreffen organisieren möchte. Lust hatte der Hemmoorer schon, aber die alleinige Verantwortung für eine solch große und aufwendige Veranstaltung wollte er nicht übernehmen. "Ich habe mich dann mit den anderen deutschen Klubs zusammengetan", erzählt der 64-Jährige.

Auf der diesjährigen Fan-Zusammenkunft, die Mitte Juli in der italienischen Stadt Prato über die Bühne ging, wurde das Vorhaben besiegelt: Feierlich wurde die "goldene Ananas", eine Art Pokal, an die deutschen Laurel-und-Hardy-Fans übergeben, als Zeichen dafür, dass sie die nächste Europa-Convention veranstalten werden. Austragungsort wird im Juli 2027 die Hansestadt Bremen sein.
Auch wenn es noch zwei Jahre hin sind, haben für den Cheforganisator Johann Schult die Vorbereitungen für die Convention längst begonnen. "Das Hotel ist bereits gebucht", sagt der einstige Versicherungskaufmann. Das Fantreffen wird mitten in der Altstadt, nur wenige Gehminuten vom Bremer Dom entfernt, stattfinden. Schult rechnet mit 100 bis 150 Teilnehmern aus ganz Europa und Amerika. An den Programmpunkten wird bereits gefeilt, ein Veranstaltung-T-Shirt und ein Logo (Dick und Doof als Teil der Bremer Stadtmusikanten) gibt es schon. "Wir stecken voller Ideen", sagt Johann Schult. Ein besonderes Jubiläum soll auf dem Fantreffen auf jeden Fall gewürdigt werden: 1927 - vor 100 Jahren - kam der erste offizielle Laurel-und-Hardy-Film in die Kinos.
