Im Gewerbegebiet "Hemmoor West" entstehen die ersten Gebäude von gewerblichen Unternehmen. Foto: Schröder
Im Gewerbegebiet "Hemmoor West" entstehen die ersten Gebäude von gewerblichen Unternehmen. Foto: Schröder
Suche nach geeigneter Fläche

"Informelle Gespräche" zwischen Hemmoor und Osten über gemeinsames Gewerbegebiet

von Egbert Schröder | 23.07.2025

Gewerbeflächen in der Stadt Hemmoor sind rar. Doch kommt jetzt Bewegung in die Suche nach geeigneten und verfügbaren Grundstücken für eine Erschließung? Ergibt sich eine Alternative zwischen Hemmoor und Osten?

Flächen für größere Gewerbebetriebe? Damit tat sich die Stadt Hemmoor in den vergangenen Jahren schwer und erlebte mit der geplanten Erschließung des Areals "Wedelsforth" eine Bruchlandung. Aktuell stehen noch Flächen am Stadtrand in Westersode zur Verfügung. Doch hinter den Kulissen wird nach Informationen unserer Redaktion an einer größeren Lösung gearbeitet - und zwar an einem gemeinsamen Gewerbegebiet Hemmoor / Osten.

Dass es eng werden würde in Hemmoor? Das war den Ratsmitgliedern bereits vor etlichen Jahren bewusst. Nicht ohne Grund hatten sie einem Fachbüro den Auftrag erteilt, nach geeigneten Flächen für ein Gewerbegebiet zu suchen. Das Ergebnis mit rund einem Dutzend möglicher Standorte sorgte nicht gerade für Euphorie bei Rat und Verwaltung, denn es zeigte sich, dass vorwiegend Bereiche am Stadtrand überhaupt infrage kommen würden.

Von einer "Insellage" Hemmoors war in diesem Zusammenhang immer wieder die Rede. Nicht das einzige Problem: Vielmehr befanden und befinden sich potenzielle Grundstücke in privater Hand und die Eigentümer dachten gar nicht daran, sie zu verkaufen - oder der Baugrund war für die geplante Errichtung von Gewerbebetrieben viel zu weich.

Fehlentscheidung mit juristischen Folgen

Letzten Endes fokussierte sich der Rat auf den Bereich "Wedelsforth" am Ortsausgang in Richtung Lamstedt an der B 495 (Stadtteil Heeßel). Doch das - so stellte sich später heraus - war eine krasse Fehlentscheidung. Der Grund: Das Land gehört nicht der Stadt, sondern befindet sich (auch heute noch) in Privatbesitz und wird als landwirtschaftliche Fläche genutzt oder für diese Zwecke verpachtet. Mit der Brechstange wollte die Stadt die Erschließung per "Umlegungsverfahren" jedoch durchdrücken - auch auf anteilige Kosten der Eigentümer. Der Fall landete vor Gericht, die Kläger bekamen Recht und die Kommune ruderte zurück - außer Spesen nichts gewesen.

"Hemmoor West" als Alternative

Das war vor mittlerweile vier Jahren. Zeitgleich mit dem Aus für Wedelsforth stellte der Rat die Weichen für ein  anderes Gewerbegebiet, das angesichts seiner Lage am Stadtrand (zwischen Westersode und Bröckelbeck) nicht die beste, aber immerhin überhaupt eine Alternative war und inzwischen auch teilweise erschlossen ist. Es geht um den Bereich "Hemmoor West". Dort haben die ersten beiden Unternehmen bereits mit dem Bau von Gebäuden begonnen oder ihn schon weit vorangetrieben. Weitere Flächen sind veräußert oder reserviert.

Während der erste Teilabschnitt bereits komplett mit Straßen und Anschlüssen erschlossen ist und für einen Quadratmeterpreis von 23 Euro aufgerufen wird, gibt es auch noch eine potenzielle Erweiterungsfläche, sodass es sich insgesamt um eine Größe von rund 8,5 Hektar handelt.

Keine Top-Lage an einer Bundesstraße

Klar ist Verwaltungschef Jan Tiedemann, dass sich das Gebiet nicht in 1a-Lage befindet: "Es gibt dort den Anschluss an eine Kreisstraße, aber nicht an eine Bundesstraße." Ein großer Vorteil sei jedoch der stabile Baugrund. Dass das Gebiet etwas abseits liegt, ist für die Hemmoorer Bürgermeisterin Sabine Wist nicht in jedem Fall ein Nachteil: "Das kommt ganz auf das jeweilige Unternehmen an. Manche brauchen eine Sichtbarkeit an einer Bundesstraße gar nicht."

Doch inzwischen richtet sich nach Informationen der NEZ/CN-Redaktion die Aufmerksamkeit von Politik und Verwaltung auch auf ein mögliches Gemeinschaftsprojekt zwischen Hemmoor und Osten. So hat es sogenannte "informelle" Gespräche gegeben, um an der Oste möglicherweise ein Gewerbegebiet direkt an der Bundesstraße 495 zu erschließen. Zurzeit handelt es sich aber um erste und nicht finale Gespräche hinter den Kulissen. Doch die könnten sich - schneller als gedacht - konkretisieren.

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Egbert Schröder

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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