Neues in Hemmoor: Heimatkundliche Fahrradtour und zwei Tage Backfest
Ein Wochenende voller Geschichte und Genuss: Hemmoor erlebte eine spannende Fahrradtour durch historische Stadtteile und ein stimmungsvolles Backfest mit Musik, Kunst und kulinarischen Highlights für Groß und Klein.
Von Jürgen Lange
Am Sonnabend und Sonntag, 23. und 24. August, fand in Hemmoor auf dem Gelände der Kulturdiele das Backfest statt. Dem voranging am Sonnabend eine heimatkundliche Fahrradtour durch fast alle Stadtteile von Hemmoor unter Leitung des langjährigen Ortsheimatpflegers Heino Grantz statt.
War es am Sonnabendvormittag durch immer wieder starke Regenschauer fast nicht möglich, zur Fahrradtour zu starten, öffnete sich der Himmel pünktlich gegen 13 Uhr mit strahlenden Sonnenschein und lockte einige interessierte Bürger und Bürgerinnen mit ihren Fahrrädern zum Güterschuppen in den Stadtteil Basbeck. Hier begann die interessante Fahrradtour. Heino Grantz ist ein ausgewiesener Kenner der Hemmoorer Geschichte.
Grantz begann zunächst mit der Geschichte über den Bau des Bahnhofs Basbeck-Osten (jetzt Hemmoor) und des Güterschuppens sowie des Bahnhofs Warstade. Danach ging es per Fahrrad auf Tour zu den geschichtlichen Sehenswürdigkeiten, zunächst durch die Bahnhofsstraße, vorbei am "Kaiserlichen Postamt", dessen Räume heute von der Volkshochschule und der Musikschule genutzt werden.
Der nächste Stopp war am Schwimmbad Hemmoor, wo gegenüber in früheren Zeiten der Richtplatz Warstader Galgen in Nähe zur Basbecker Grenze befand. Die letzte Hinrichtung fand hier im Jahr 1757 statt. Weiter über die neue Bahnbrücke zum Rathaus (Hoffmannsburg), das 1978 zusammen mit dem Bau des Zentrums errichtet wurde. Vorbei am Sportplatz, Gymnasium und der alten Warstader Volksschule radelten die Teilnehmer zur Warstader Christuskirche, dessen Einweihung am 15. Dezember 1898 stattfand. Hierüber konnte Heino Grantz den Teilnehmern sehr viel Geschichtliches erzählen. Heute stehen die Kirche und das danebenstehende kleine Toilettenhäuschen unter Denkmalschutz.
Weiter ging es durch die Mühlenstraße, vorbei an der "Steffenschen Mühle" zum Fabrikgelände der ehemaligen Portland Zementfabrik und anschließend durch den Zementerlebnisweg über Westersode zum Gebäude des "Kaiserlichen Postamtes", das hauptsächlich für die Zementfabrik da war. Die Zementfabrik existierte von 1866 bis 1983. Heute befindet sich dort das Tauchparadies Kreidesee, Ferienhäuser und ein Campingplatz.
Nachdem alle das Hemmoorer Zementmuseum besucht hatten, endete die Tour an der Kulturdiele, wo man sich mit leckerem Kaffee und Kuchen oder weiteren Köstlichkeiten bei Musik von den Oberndorfer Shanty Lerchen von den Anstrengungen erholen konnte. Einige hundert Besucher aus nah und fern waren bereits anwesend. Es roch nach frisch gebackenem Brot, Butterkuchen und anderen Köstlichkeiten aus dem Backhaus.
Ein Dutzend Aussteller boten ausgewähltes Kunstwerk, Honig, eine große Auswahl raffinierter Gewürzzubereitungen, Essigspezialitäten, edlen Ölen und vieles mehr sowie eine Spielecke mit Hüpfburg und interessanten Spielen vom DRK-Kindergarten auf dem Freigelände an.
Ein buntes Bühnenprogramm mit den Oberndorfer Shanty-Lerchen, dem Shantychor und der Musik- und Spinnradgruppe Hemmoor und der Volkstanz- und Trachtengruppe des Geschichts- und Heimatvereins, dem DRK-Kindergarten Oestingerweg mit dem Singkreis und der Tanz-AG wurde den Besuchern geboten.
Außerdem fanden interessante Museumsführungen durch das Hemmoorium, ein erd- und frühgeschichtliches Museum, statt. Die Teilnehmer der Fahrradtour und die vielen Besucher des Backfestes sowie der Geschichts- und Heimatverein Hemmoor waren an beiden Tagen sehr zufrieden mit einer wieder gut gelungenen Veranstaltung.
