Unter einfachen Bedingungen erfolgt der Unterricht an Schulen in Sierra Leone, wenn es ihn überhaupt gibt. Um Kindern und Jugendlichen den Zugang zur Bildung zu ermöglichen, engagiert sich auch das Gymnasium in Warstade beim Projekt "Forikolo". Symbolfoto: Ahmed Jallanzo / dpa
Unter einfachen Bedingungen erfolgt der Unterricht an Schulen in Sierra Leone, wenn es ihn überhaupt gibt. Um Kindern und Jugendlichen den Zugang zur Bildung zu ermöglichen, engagiert sich auch das Gymnasium in Warstade beim Projekt "Forikolo". Symbolfoto: Ahmed Jallanzo / dpa
Projekt in Sierra Leone

Mit Herz und Ausdauer: Hemmoorer Schüler engagieren sich für Afrika

von Egbert Schröder | 27.07.2025

Tausende Kilometer trennen die Schülerinnen und Schüler in Sierra Leone und Hemmoor. Und doch gibt es eine enge Verbindung: Am Gymnasium Warstade engagiert man sich intensiv, um Unterricht in der Region "Forikolo" zu ermöglichen.

Wenn Jugendliche auf dem Sportplatz des Hemmoorer Gymnasiums ihre Runden drehen, dann hilft das auch Jungen und Mädchen in Sierra Leone. Der Grund: Am Gymnasium gab es einen Spendenlauf, bei dem es darum ging, sich sportlich und mit Unterstützung von Sponsoren für den Bau und die Unterhaltung von Schulen in dem westafrikanischen Staat zu engagieren.

Es ist nicht die erste Aktion dieser Art, aber jetzt starteten die jungen Initiatoren des Schülerrates wieder so richtig durch. Seit 2014 setzt sich die Schülerschaft mit verschiedenen Spendenaktionen für das Projekt "Forikolo" ein und hat dabei bereits rund 40.000 Euro überwiesen, um die Bedingungen für junge Menschen in Sierra Leone zu verbessern. Mithilfe der Überweisungen aus Hemmoor konnte 2014 eine Schule im Bezirk Concary Dee in Massivbauweise erstellt werden. Zuvor gab es nur Gebäude, die die Regenzeit nicht überstanden, sodass auch kein Unterricht möglich war.

Lola Harms und Jana-Sophie Deuter gehören dem Schülerrat am Gymnasium Warstade an und haben sich gemeinsam mit anderen Mitstreitern intensiv mit "Forikolo" auseinandergesetzt. "Wir wollten auf diese Aktion aufmerksam machen und das Interesse wecken, sich für Schülerinnen und Schüler in Sierra Leone zu engagieren", sagt Jana-Sophie. Nachdem die Basis gelegt worden war, ging es darum, möglichst viele Jugendliche zur Teilnahme an einem Spendenlauf zu motivieren. Jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin suchten im Vorfeld des Laufes Sponsoren, die jede Runde um den Sportplatz mit einem bestimmten Betrag honorieren würden. Die Gesamtsumme soll, wenn sie nach den Sommerferien endgültig feststeht, der Arbeit des Vereins "Forikolo" zugutekommen.

Rund 130 Gymnasiasten schnürten ihre Laufschuhe und begaben sich auf die Strecke. "Die waren total engagiert und haben sich auch nicht von den vielen Regenschauern beeindrucken lassen, die es während der Aktion gab", so Jana-Sophie. Offenbar hat zu dieser großen Welle der Hilfsbereitschaft auch die gute Vorab-Information in den Klassen beigetragen. Allen war klar, dass das Geld nicht irgendwo versickert, sondern für konkrete Projekte in Sierra Leone verwendet wird.

Lola Harms (l.) und Jana-Sophie Deuter engagieren sich im Schülerrat und dort besonders für das Projekt "Forikolo". Foto: Schröder

Mit den Worten "Bildung ist der Schlüssel zu einer besseren Welt" fasst Lola das Leitmotiv zusammen, das das Engagement für "Forikolo" prägt.

Der gleichnamige Verein ist 2002 gegründet worden. Damals tobte in dem Land ein Rebellenkrieg. Der Vereinsgründer Stefan Klenk befand sich zu diesem Zeitpunkt in Sierra Leone und wurde auf die Situation von Kindern und Jugendlichen aufmerksam, deren Schulen durch Stürme und während der Regenzeit regelmäßig zerstört wurden. In Forikolo begann er damit, witterungsbeständige Gebäude für den Unterricht zu errichten und gleichzeitig insgesamt die Infrastruktur zu verbessern. Dazu zählen unter anderem der Brunnenbau, der Betrieb von Bäckereien, die Ausstattung eines Krankenhauses, aber auch das Pflanzen von rund 10.000 Bäumen.

Begeistert von dem Engagement der Schülerinnen und Schüler, die bei dieser Aktion intensiv von der Lehrerin Corinna Sander-Behr begleitet werden, ist nicht nur der Förderverein, sondern auch Schulleiter Sebastian Auschra.

Zum Erfolg des Projektes sollen auch weiterhin die Erlöse der "Plattdeutschen Abende" am Gymnasium beitragen.

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Egbert Schröder

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