
Hund nach Auslaufplatz-Besuch in Hemmoor verstorben - Analysen sehen keine Gefahr
Das Rätselraten um den Tod eines Hundes nach dem Besuch des Auslaufplatzes in Hemmoor geht weiter: Hat eine Wasserstelle dazu geführt, dass das Tier eingeschläfert werden musste? Beweise gibt es nicht. Es kann völlig andere Ursachen geben.
Die dem Landkreis Cuxhaven vorgelegte Analytik soll laut Verwaltung aber "aus gewässerökologischer Sicht unauffällig" sein. Vom Tisch ist das Thema jedoch nicht.
Wie ein Hundeparadies präsentiert sich der Platz am Rande des Gewerbegebietes am Oestinger Weg nicht. Das abgegrenzte Areal war vor rund sechs Jahren durch Eigenmittel der Stadt und einen Zuschuss aus einem Fördertopf für Hundebesitzer und ihre vierbeinigen Begleiter freigegeben worden. Mittendrin: ein Graben, der in einem Wasserloch auf dem Gelände endet. Die Schlieren an der Wasseroberfläche sind nicht zu übersehen, der Bewuchs am Gewässerrand ist groß. Kurzum: Der kleine Tümpel ist kein Aushängeschild für eine öffentliche "Hunde-Badestelle". Aber stellt er auch eine Gesundheitsgefährdung dar?
Hund in Tierklinik eingeschläfert
Der Tod des Hundes in Hemmoor soll sich im April nach dem Besuch des Auslaufplatzes zugetragen haben. Der Husky - so die Hundehalterin - habe auf dem Gelände gebuddelt und anschließend unter Erbrechen und Durchfall gelitten. Der Zustand habe sich verschlechtert. In einer Tierklinik in Posthausen sei das Tier letzten Endes eingeschläfert worden. Mutmaßlich könne auch eine Vergiftung durch verunreinigtes Wasser nicht ausgeschlossen werden.
Kann sein, muss aber nicht. Bereits im Mai nach Bekanntwerden des Vorfalls hatte es Boden- und Wasseruntersuchungen gegeben. "Die dem Landkreis Cuxhaven vorgelegte Analytik aus Mai 2025 ist aus gewässerökologischer Sicht unauffällig. Ein Zusammenhang zwischen dem Besuch des Hundeauslaufplatzes und dem Tod des Hundes wurde bisher nicht nachgewiesen. Der Landkreis Cuxhaven hat darauf hingewiesen, dass auch eine Infektion des Hundes mit Leptospirose denkbar wäre (Übertragung durch das Trinken aus Pfützen oder Tümpeln)", erklärte die stellvertretende Hemmoorer Verwaltungschefin Karina Kramer vor wenigen Tagen im Rat. Bei dem Wasser auf dem Hundeauslaufplatz in Hemmoor handele es sich ausdrücklich nicht um Trank- oder Trinkwasser; ein entsprechendes Schild steht auch dort.
Verwaltung wartet auf Gesprächspartner
Das "Wasserloch" sei zudem zusätzlich mit einem Zaun abgesperrt. Allerdings: Dieser Zaun ist in weiten Teilen niedergetrampelt, sodass selbst ein Dackel kein großes Problem hat, das "Hindernis" zu überwinden.
Karina Kramer ist bereit für ein direktes Gespräch und Verbesserungsvorschläge. Doch es gibt ein Kommunikationsproblem: "Da sich bei der Samtgemeinde Hemmoor und dem Landkreis Cuxhaven besorgte Hundehalterinnen und -halter gemeldet haben, hat der Fachbereich Gewässerschutz des Landkreises Cuxhaven zusammen mit dem Fachbereich Bauen und Entwicklung der Samtgemeinde Hemmoor einen gemeinsamen Termin vor Ort angeboten. Dieser sollte so bald wie möglich stattfinden. Die besorgten Hundehalterinnen und Hundehalter haben sich aber bezüglich einer Terminvereinbarung nicht wieder gemeldet."
Doch um die Thematik zu besprechen, sei ein solcher Termin eine Grundvoraussetzung. Wer Interesse habe, könne sich gerne bei der Verwaltung melden.