Frank Springer ist bereit für das Amt im Lamstedter Rathaus
Für Frank Springer geht es am Sonntag ums Ganze. Er möchte neuer Samtgemeindebürgermeister in der Börde Lamstedt werden und die Chancen dafür stehen ziemlich gut, schließlich geht er als parteiloser Bewerber ohne Gegenkandidaten ins Rennen.
Die Rechnung für den 37-Jährigen ist ganz einfach: Er braucht mehr Ja- als Nein-Stimmen. Allerdings wäre ihm auch ein überzeugendes Votum der Wählerschaft sehr recht, weil eine hohe Zustimmungsrate seiner Amtsübernahme zusätzliches Gewicht verleihen würde. Am Sonntagabend werden er, seine Familie, Freunde, Ratsmitglieder und Amtsvorgänger dem Ergebnis entgegenfiebern.
Wenn am Dienstag mit der Bekanntgabe des offiziellen Wahlergebnisses feststeht, dass der 37-Jährige mindestens für die nächsten sieben Jahre ins Lamstedter Rathaus zurückkehren wird, beginnt für Frank Springer eine Übergangsphase mit zwei Arbeitsplätzen. Denn noch ist er ja Erster Samtgemeinderat in der Samtgemeinde Hemmoor. "Ich möchte gerne einen reibungslosen Übergang gestalten, bevor ich meine Arbeit sauber an Karina Kramer übergebe." Die Neuenkirchenerin, bislang in Diensten der Kreisverwaltung, wird voraussichtlich zur Nachfolgerin von Springer in Hemmoor gewählt. Offiziell übernimmt Springer die Amtsgeschäfte in der Börde am 1. Juli.
Frank Springer ist "Lamstedter aus ganzem Herzen"
Den Schritt zurück in die Lamstedter Verwaltung, in der er zuvor viele Jahre tätig gewesen war, hat sich Frank Springer nicht leicht gemacht. Schließlich war er erst vor knapp zwei Jahren in die Nachbarkommune gewechselt. Doch nach dem krankheitsbedingten Ausscheiden von Holger Meyer war der Posten in der Börde vakant geworden. Nach einer Bedenkzeit entschied er sich für die Kandidatur, erstens weil er "Lamstedter aus ganzem Herzen" sei, wie er betont, und zweitens, weil ihm alle Fraktionen im Samtgemeinderat ihre Unterstützung zugesagt haben. Diese breite Zustimmung aus der Politik ist für ihn die Voraussetzung für das, was er als Samtgemeindebürgermeister bewegen will.
"Ich freue mich schon auf meine neue Aufgabe. Ich habe Lust auf die Verantwortung und möchte der Gesellschaft in der Börde Lamstedt etwas zurückgeben und das Vertrauen zurückzahlen", sagt Springer. "Ich habe viele Ideen, genug Energie und auch schon einen Plan für die Umsetzung." Dazu brauche es allerdings die Bereitschaft neue Wege zu gehen. Dass das in vertrauensvoller Zusammenarbeit zwischen Politik und Verwaltung auch klappt, da ist er zuversichtlich.
"Ich bin bekannt dafür, eine klare Sprache zu sprechen"
Springer versteht sich auch als "Strippenzieher", der seine Kontakte nutzt, um die Börde voranzubringen. Dabei komme es entscheidend auf die Kommunikation mit den gesellschaftlich relevanten Akteuren an. "Ich bin bekannt dafür, eine klare Sprache zu sprechen." Die Strukturen in der Börde seien prinzipiell in Ordnung, jetzt gelte es allerdings in die Qualität der Samtgemeinde zu investieren. Als Beispiele nennt Frank Springer den Ausbau der Erneuerbaren Energien in der Börde mit mehr Wertschöpfung und Bürgerbeteiligung vor Ort, das Dauerthema Breitbandversorgung, die Organisation der Ganztagsschule ab Sommer 2026 und die Sanierung des "Lambada"-Hallenbades. Auch über die Sanierung des Lamstedter Ortskerns und ein Einzelhandelskonzept für den zentralen Ort in der Samtgemeinde macht er sich bereits Gedanken. Das alles werde in der finanzschwachen Kommune nicht von heute auf morgen umgesetzt werden können, aber mit den richtigen Mitteln sei einiges möglich, ist Frank Springer überzeugt.
Bei allem Engagement für seine Kommune setzt Frank Springer aber auch klare Prioritäten. "Die Familie geht immer vor", betont der dreifache Vater. Er ist tief in der Börde verwurzelt, ist zudem leidenschaftlicher Fußballspieler. Am kommenden Sonntag beginnt für ihn aller Voraussicht nach ein neues Kapitel als Samtgemeindebürgermeister der Börde Lamstedt. Bereit dafür ist er.
Die Bürgermeisterwahl in der Börde Lamstedt
Frank Springer benötigt rechnerisch lediglich 50 Prozent plus eine Stimme für seine Wahl. Wenn das Wahlergebnis am Dienstag bestätigt wird, gilt er für die nächsten sieben Jahre als gewählt. Sollte er nicht die Mehrheit der Stimmen erhalten, wird die Wahl nach 14 Tagen wiederholt.
Prinzipiell wird es für die Kommunen immer schwieriger, Wahlhelfer zu finden. Daher müssen immer mehr Rathausmitarbeiter verpflichtet werden, um eine Wahl ordnungsgemäß abhalten zu können. "Eine echte Herausforderung", so Springer, der selbst oft genug als Wahlleiter tätig war.