
Neues Bündnis im Samtgemeinderat Börde Lamstedt: Neuer Ratsvorsitzender gewählt
Im Samtgemeinderat der Börde Lamstedt haben CDU und Bürgerliste ihre Kräfte vereint. In der Ratssitzung am 25. September 2025 wurde jetzt der Ratsvorsitzende abgewählt, ein neuer gewählt und die Ausschüsse neu besetzt.
Ein angekündigter Paukenschlag im Bördehuus: Der Rat der Samtgemeinde Börde Lamstedt hat am Donnerstagabend seinen Vorsitzenden Lars Ribler (SPD) abberufen. An seine Stelle rückte auf Antrag der neuen BL/CDU-Gruppe Jan Bornemann (Bürgerliste).
Samtgemeindebürgermeister Frank Springer und der bis dato Ratsvorsitzende Lars Ribler eröffneten die Sitzung. Im Anschluss berichtete Springer über aktuelle Themen der Samtgemeinde sowie über bereits umgesetzte und noch ausstehende Maßnahmen. Doch der Punkt, der für die größte Aufmerksamkeit sorgte, war die Abwahl Riblers. Mit ihrer großen Mehrheit stimmte die BL/CDU-Gruppe für die Abberufung und schlug Bornemann als Nachfolger vor. Dieser wurde gewählt und nahm direkt neben Springer Platz. "Lars, danke für deine Arbeit, aber politische Mehrheiten ändern sich", erklärte Bornemann nach der Wahl.
Neue Mehrheit sorgt für Umbesetzungen
Mit der neuen Mehrheit im Rat mussten auch die Ausschüsse neu besetzt werden. Kerstin Tiedemann (BL) verlas die Namen der Mitglieder für den Samtgemeindeausschuss: Neben Springer gehören künftig Axel Quast (CDU), Manfred Knust (BL) und Tiedemann selbst an. Harry Wesch (CDU) ersetzt Ralf Faber (Grüne). Ribler (SPD) und Michael Ketelhohn (Wir für die Börde) erhielten ein Grundmandat.
Die Leitung der Ausschüsse gestaltet sich künftig wie folgt: Den Finanzausschuss übernimmt Dietmar Bodenstein (BL), den Feuerschutzausschuss Jan Bornemann (BL), den Umwelt- und Bauausschuss Sandra Steffens (CDU), den Ausschuss für Digitales, Wirtschaft und Tourismus Manfred Knust (BL) und den Jugend- und Sozialausschuss Lars Ribler (SPD). Nur beim Schulausschuss gab es eine Neubesetzung - Axel Quast (CDU) löst Andreas Wehber (Wir für die Börde) ab. In zwei Fällen schlug sich Ralf Faber (Grüne) selbst als stellvertretender Ausschussvorsitzender vor - beide Male lehnte der Rat ab.
"Es gab und gibt keine taktischen Spielchen"
Ralf Faber, der gemeinsam mit Ribler die neue Gruppe "Die Progressiven" bildet, kommentierte die Neuausrichtung kritisch. "Wir haben uns stets respektvoll und auf Augenhöhe ausgetauscht. Es gab keine Sitzungen, in denen unsere Positionen weit auseinanderlagen - auch nicht mit der Bürgerliste, die das nun als Grund für die Neuordnung angibt", so Faber. Er bezeichnete die neue Konstellation als "Steigbügelhalter" für künftige Posten im Samtgemeinderat und im Kreistag.
Kerstin Tiedemann wies den Vorwurf zurück: "Es gab und gibt keine taktischen Spielchen. Uns geht es um die Sache, um eine verlässliche Zusammenarbeit für die Börde und ihre Zukunft." Man freue sich auf die Kooperation mit der CDU, betonte sie, und strecke auch weiterhin die Hand in Richtung der Minderheiten im Rat aus.
