Anstatt eines kompletten Neubaus will die Samtgemeinde Börde Lamstedt an der Grundschule nun einen Anbau errichten und anschließend das Hauptgebäude im Bestand sanieren. Foto: Rohde
Anstatt eines kompletten Neubaus will die Samtgemeinde Börde Lamstedt an der Grundschule nun einen Anbau errichten und anschließend das Hauptgebäude im Bestand sanieren. Foto: Rohde
Bauvorhaben

Samtgemeinde: Modernisierung der Grundschule in Lamstedt fest im Blick

von Ulrich Rohde | 15.07.2025

Die Börde Lamstedt plant eine zukunftsweisende Zentralisierung und Erneuerung der Grundschule, um moderne Bildungsstandards zu erfüllen und Kosten zu senken. Ein ambitioniertes Projekt, das den Grundstein für die Bildung von morgen legen soll.

Wenn es nach dem Wunsch von Börde-Samtgemeindebürgermeister Frank Springer geht, dann steht der Zeitplan für die Sanierung beziehungsweise den Bau einer neuen Grundschule für die Börde Lamstedt weitgehend fest. Leider braucht er auch andere, die dabei unterstützen, das ehrgeizige Projekt zu verwirklichen.

"Anderswo werden Schulen geschlossen, wir wollen eine bauen"

"Anderswo werden Schulen geschlossen, wir wollen eine bauen", so Springer zu den ehrgeizigen Ambitionen in der Kommune. Klar ist, die Grundschule Börde Lamstedt an der Schützenstraße ist beileibe kein Vorzeigegebäude - und außerdem zu klein für alle Kinder, die hier unterrichtet werden sollen. Eine Dependance befindet sich am Goosherweg, in der die Erst- und Zweitklässler untergekommen sind. Auch dieses Gebäude genügt modernen Anforderungen an eine Schule nur bedingt. Eine dritte Außenstelle bleibt vorerst die Grundschule in Armstorf, die voll funktionsfähig sei, wie Springer betont. Die Alternative wäre eine Mobilbauklasse in Lamstedt als enorm teures Provisorium gewesen. Doch davon hat der Samtgemeinderat auf seiner jüngsten Sitzung aus guten Gründen Abstand genommen. Die Grundschul-Außenstelle Mittelstenahe ist bereits aufgelöst worden.

Entgegen ursprünglich anderer Pläne hat sich der Samtgemeinderat erst kürzlich dazu entschlossen, die für den Sommer 2026 vorgesehene Schließung in Armstorf vorerst auszusetzen, solange bis in Lamstedt ein Schulgebäude für alle Grundschulklassen bezugsfertig ist. Wann das sein wird, ist derzeit ungewiss und hängt - natürlich - von den vorhandenen Finanzen ab. "Unser Bestreben ist es, 2027 mit dem Bauen zu beginnen", sagt der Samtgemeindebürgermeister. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass bereits ab Schuljahresbeginn 2026/27 auch an Grundschulen der Ganztagsbetrieb eingeführt werden wird. Der beinhaltet auch eine Mittagsverpflegung und Nachmittagsbetreuung der Kinder, die daran teilnehmen.

"Brauchen Zentralisierung der Grundschule"

"Wir brauchen daher die Zentralisierung der Grundschule", so Springer, "aber auch weil die Kosten für die Busfahrten sehr viel Geld verschlingen." Es sei von entscheidender Bedeutung, die Finanzen nachhaltig einzusetzen. Und das sei nur mit einem zentralen Schulstandort möglich. Konkret will die Samtgemeinde - so der mit der Schulleitung und der Elternschaft abgestimmte Plan - zunächst einen Anbau am alten Schulgebäude errichten und nach dessen Fertigstellung das vorhandene Gebäude im Bestand komplett sanieren. "Das ist zwar ein Mammutprojekt, aber das Ziel steht fest", so der Verwaltungschef. Mit etwa 8 Millionen Euro Baukosten rechnet Springer.

Längerfristig ist im Absprache mit dem Landkreis Cuxhaven vorgesehen, gemeinsam mit der Oberschule Am Hohen Rade in unmittelbarer Nachbarschaft einen Schulcampus zu schaffen. Ein Neubau der Oberschule befindet sich auf der Prioritätenliste des Landkreises. Die ist allerdings lang und erfordert gewaltige finanzielle Ressourcen. Frank Springer will jedenfalls mit dem Vorhaben der Samtgemeinde nicht so lange warten, bis die neue Oberschule steht. Die Modernisierung der Grundschule sei zu dringlich und müsse möglichst zeitnah angepackt werden.

Nachmittagsbetreuung im ehemaligen Penny-Markt

Die Ganztagsbetreuung der Grundschulkinder ab dem Schuljahr 2026/27 soll vorerst im leerstehenden Gebäude des ehemaligen Penny-Marktes an der Bremervörder Straße, einen Steinwurf von der Grundschule entfernt, gesichert werden. Den will die Samtgemeinde ankaufen. Zu dieser Investition sollen Fördermittel des Landes in Höhe von 238.000 Euro beitragen. Dabei geht es um die Nachmittags- und Ferienbetreuung, auch über 16 Uhr hinaus. Diese soll in dem ehemaligen Discounter in Kombination mit offener Jugendarbeit in der Kommune abgebildet werden. Dazu werden sowohl Partnerschaften mit dem Landkreis, die für die Jugendarbeit zuständige Instanz, als auch mit einem freien Träger der Jugendarbeit erforderlich sein.

Frank Springer stellt sich zudem vor, dass die Mittagsverpflegung der Grundschulkinder gemeinsam mit dem DRK, das auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine Kindertagesstätte betreibt, abgesichert werden könnte. Als Ort bieten sich zwei Gruppenräume in der Bördehalle gegenüber der Schule an.

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Ulrich Rohde

Redaktionsleiter
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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