In Wohnungen in Bremerhaven und im Landkreis Cuxhaven wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft Substanzen entdeckt. Symbolbild: David Inderlied/dpa
In Wohnungen in Bremerhaven und im Landkreis Cuxhaven wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft Substanzen entdeckt. Symbolbild: David Inderlied/dpa
Terrorverdacht in Bremerhaven

Mutmaßlich islamistischer Anschlagsplan - Polizei durchsucht Haus im Kreis Cuxhaven

von Tamina Francke | 03.09.2025

Ein geplanter Sprengstoffanschlag, zwei Männer in Untersuchungshaft - und plötzlich rückt auch der Landkreis Cuxhaven in den Fokus der Ermittler. Hier wurde am Wochenende ein Objekt durchsucht. Was bislang bekannt ist - und was noch im Dunkeln liegt.

Die Polizei Bremerhaven hat zwei Männer im Alter von 34 und 19 Jahren festgenommen. Beide sitzen inzwischen in Untersuchungshaft. Sie stehen im Verdacht, Tötungsdelikte vorbereitet und eine Sprengstoffexplosion geplant zu haben. Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft Bremen kann eine islamistische Tatmotivation nicht ausgeschlossen werden.

Wie die Staatsanwaltschaft mitteilt, wurden bereits am 26. August 2025 zwei Objekte in Bremerhaven durchsucht. Die Auswertung der dort gefundenen Beweismittel führte anschließend zu weiteren Einsätzen am vergangenen Sonntag (31. August 2025) in den frühen Morgenstunden - sowohl in Bremerhaven als auch im angrenzenden Landkreis.

Durchsuchung im Landkreis Cuxhaven bestätigt

Oberstaatsanwalt Frank Passade bestätigt auf Nachfrage der Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung, dass auch im Landkreis Cuxhaven ein Objekt durchsucht wurde. Zu Ort und Details äußert er sich jedoch nicht. Festnahmen habe es dort nicht gegeben, auch Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Cuxhaven seien seinen Informationen zufolge nicht beteiligt gewesen.

Chemikalien in Wohnung gefunden

Nach einem Bericht des Regionalmagazins buten un binnen wurden bei den Durchsuchungen im Landkreis Cuxhaven Chemikalien in einer Wohnung gefunden. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Bremen habe dies bestätigt. Ob diese Funde im direkten Zusammenhang mit einem möglichen Anschlagsplan stehen, ist bislang nicht öffentlich bekannt.

Weitere Beschuldigte im Fokus

Neben den beiden festgenommenen Männern wird nach buten un binnen auch gegen eine 64-jährige Frau ermittelt. Sie soll möglicherweise von den Plänen der Männer gewusst haben, befindet sich aber auf freiem Fuß.

Die Ermittler werfen den beiden Männern laut Staatsanwaltschaft vor, sich zu einem Mord verabredet und eine Sprengstoffexplosion vorbereitet zu haben. Zu einem möglichen Anschlagsziel gibt es derzeit keine Angaben. Die Ermittlungen dauern an, die Auswertung der sichergestellten Beweismittel ist noch nicht abgeschlossen.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

(1 Stern: Nicht gut | 5 Sterne: Sehr gut)

Feedback senden

CNV-Nachrichten-Newsletter

Hier können Sie sich für unseren CNV-Newsletter mit den aktuellen und wichtigsten Nachrichten aus der Stadt und dem Landkreis Cuxhaven anmelden.

Die wichtigsten Meldungen aktuell


Bild von Tamina Francke
Tamina Francke

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

tfrancke@no-spamcuxonline.de

Lesen Sie auch...
Kinder- und Jugendpornos

Mann aus Hemmoor vor Gericht: "Hinter jedem Fall steckt ein Missbrauch"

von Egbert Schröder

Jahrelang hat ein Hemmoorer kinder- und jugendpornografische Fotos und Videos gehortet - es handelte sich um rund 45.000 Dateien. Jetzt stand er vor dem Amtsgericht in Otterndorf.

Pädagogik vs. Budget

Kitas im Kreis Cuxhaven: Gesundes Mittagessen zwischen Qualität und Kostendruck

von Bengta Brettschneider

In den Kindertagesstätten des Landkreises Cuxhaven lernen Kinder beim Mittagessen gesunde Ernährung und Gemeinschaft - doch viele Kommunen müssen sparen, trotz des pädagogischen Anspruchs. 

Stillstand für Start Unterelbe

Tödlicher Unfall bei Dollern: Zugverkehr zwischen Horneburg und Stade unterbrochen

Nach einem tödlichen Personenunfall war der Bahnverkehr zwischen Horneburg und Stade am Mittwoch für fast zwei Stunden komplett unterbrochen. Ein Mensch kam ums Leben, mehrere Fahrgäste wurden verletzt und rund 200 Reisende mussten evakuiert werden.

Zeugin schildert Behördenalltag

Antragsteller kamen mit Orchideen-Arrangements und Pralinen

von Kai Koppe

Bestechungsversuche waren offensichtlich, ein ehemaliger Fachgebietsleiter beschwichtigte: Vor dem Cuxhavener Amtsgericht sprach eine Zeugin über Zustände, die vor gut zehn Jahren in der Ausländerbehörde des Landkreises geherrscht haben sollen.