
Regen, Teamgeist und Engagement: Die 75. Hadler Feuerwehrtage in Nordleda (mit Fotos)
Bei den 75. Hadler Feuerwehrtagen in Nordleda traten 78 Mannschaften in spannenden Wettkämpfen an. Trotz des Regens wurden Teamgeist und Engagement der Freiwilligen Feuerwehren gefeiert. Ein Fest für die ganze Region.
Im Ernstfall ist auf die Freiwilligen Feuerwehren in ganz Hadeln Verlass. Aber um im Ernst der Lage mit kühlem Kopf leistungsfähig reagieren zu können, muss jeder Handgriff sitzen - und das ist ohne vorherige Übungen und Trainings von Abläufen nicht möglich. Wie man dabei im Vergleich zu anderen Wehren steht, ist Teil von regelmäßig stattfindenden Wettkämpfen.
Die 75. Hadler Feuerwehrtage bewegten zahlreiche Feuerwehrleute. 78 Mannschaften traten am Wochenende in Nordleda in den drei Disziplinen Kuppeln, Löschangriff und Fahrübung an. Aufgeteilt waren sie in 63 Mannschaften und 13 Altersgruppen-Teams. Sie kamen aus allen 33 Ortswehren des Brandabschnitts Cuxhaven-Ost. Zwei Gastmannschaften aus Lüdingworth und aus Holßel ergänzten das Teilnehmerfeld.
Bereits zum vierten Mal war die Ortswehr Nordleda Organisator der Feuerwehrtage, und weil der Sportplatz sich das letzte Mal als ungeeignet erwiesen hatte, fanden sie auf der Geest auf dem von Gerd Meyer und Uwe Haase zur Verfügung gestellten Gelände am Heringskoop statt. So konnte den Widrigkeiten des Wetters, sprich dem Regen am Sonntag, gut getrotzt werden.

Aber das Schietwetter verdarb den Kameradinnen und Kameraden keinesfalls die Feierlaune. Während draußen Schauer niederprasselten, sorgten im Festzelt die Spielmannszüge vom Schützenverein Ritzebüttel und aus Neuhaus im Festzelt für Stimmung. Zwar musste der Festumzug ausfallen, aber die große Freude über den liebevoll dekorierten Ort und der Dank an die vielen engagierten Nordledaer wurden beim Schlussappell mit Preisverleihung von Abschnittsleiter Ingo Graf deutlich herausgestellt.

Als Sieger im Leistungsvergleich des Brandschutzabschnitts Cuxhaven-Ost ging die Gruppe Bülkau II hervor, gefolgt von Lamstedt II. Wanna III, Ihlienworth I und Odisheim I - alle lieferten eine Leistung von 100 Prozent ab, sodass letztlich die Zeit eine maßgebliche Rolle spielte.

In der Altersgruppe siegte Heeßel vor Steinau, Ihlienworth, Wanna und Abbenseth. Die Wertungsrichter um Torsten Söhle sorgten für einen reibungslosen, fairen Ablauf.
Aber die Hader Feuerwehrtage waren wieder einmal viel mehr als nur ein Wettbewerb des Kräftemessens um Platzierungen und Pokale und Demonstrieren der Leistungsfähigkeit. Sie waren auch ein gesellschaftliches Ereignis und boten Gelegenheit zur Geselligkeit und des freundschaftlichen Austauschs. Und sie erwiesen sich als ein Fest für die ganze Region und die ganze Familie.

Nordledas Ortsbrandmeister Oliver Hein stellte beim Festakt am Sonnabend im Zelt seine gastgebende Wehr vor, die am 26. März 1929 im Gasthaus Richter aus Anlass eines Schadensfeuers gegründet wurde und nunmehr 96 Jahre alt ist. Ihr erstes Fahrzeug erhielt diese Freiwillige Feuerwehr übrigens im Jahr 1956, es war ein LF 8-Opel Blitz. Zurzeit zählt die Wehr 38 Wehrleute. Besonderheit ist, dass hier die Drohne des Landkreises stationiert ist, die bei vielen Einsätzen zur Personensuche eingesetzt wird. Als Wermutstropfen allerdings bezeichnete Ortsbrandmeister Hein, dass man oft erst Stunden später alarmiert werde.

Landrat Thorsten Krüger und Samtgemeindebürgermeister Frank Thielebeule lobten in ihren Grußworten ausdrücklich die gelungene Schmückung des Ortes. Der Landrat nannte das Gemeinschaftswesen und Engagement der Freiwilligen Feuerwehr Nordleda beispielhaft. Frank Thielebeule nahm die Gelegenheit zum Anlass, Gemeindebrandmeister Tim Fritsche für seine Ausarbeitung des Feuerwehrbedarfsplans zu danken und sicherte zu, dass auch bei enger werdenden Mitteln die technische Ausstattung der Wehren ein großes Anliegen seien. Sein besonderer Dank ging an Regierungsbrandmeister Thomas Friedhoff und Abschnittsleiter Ingo Graf, für beide waren es die letzten Feuerwehrtage in aktiver operativer Verantwortung. Nordledas Bürgermeister Uwe Blohm unterstrich die große organisatorische Leistung einer engagierten Ortsfeuerwehr, um die Hadler Feuerwehrtage auf die Beine zu stellen. Aber er erinnerte auch an die seelische Belastung von Feuerwehrleuten in den Einsätzen.

Dass über 70 Mannschaften an den Wettbewerben teilnahmen, wertete Abschnittsleiter Ingo Graf in seiner Rede als "starkes Zeichen". Die Feuerwehr in dieser Region sei bereit, Verantwortung zu übernehmen und habe sich ihre Fähigkeiten durch Trainings erarbeitet. "Wenn der Alarm ertönt, sind es Feuerwehrleute, auf die man sich verlassen kann, sie sind dafür vorbereitet." Feuerwehrarbeit sei immer Teamarbeit. Die Feuerwehren dienten dem Schutz und der Sicherheit unserer Orte, es gehe darum, dieses Fundament zu erhalten.