Feuerwehr Otterndorf & Klinik im Takt: So gelingt eine nächtliche Hubschrauberlandung
Eine Hubschrauberlandung in der Nacht, mehrere Fehlalarme und ein Treckerbrand - die Feuerwehr Otterndorf hatte in dieser Woche alle Hände voll zu tun. Welche Herausforderungen die Einsatzkräfte in dieser Woche meisterten, lesen Sie hier.
Es war mitten in der Nacht, als sich der Sportplatz in Otterndorf in einen hell erleuchteten Landeplatz verwandelte: Die Feuerwehr Otterndorf begleitete am frühen Dienstagmorgen (12. August 2025) die Landung des Rettungshubschraubers "Christoph Niedersachsen" aus Hannover. Das Ziel: die schnelle und schonende Verlegung eines jugendlichen Patienten in eine Spezialklinik.
Keine Routineeinsätze für das Krankenhaus
"Tatsächlich hatten wir in kurzer Vergangenheit zwei Hubschrauberlandungen zur Verlegung in andere Krankenhäuser", erklärt Jennifer Schroth, Geschäftsführerin des Krankenhauses Land Hadeln, auf Nachfrage der CN/NEZ-Redaktion. "Regelhaft, wöchentlich oder ähnlich häufig kommt das bei uns aber nicht vor."
Die Gründe liegen immer in einer konkreten medizinischen Notfallsituation. "Als Grund- und Regelversorger versorgen wir die Akutsituation, soweit dies in unseren Möglichkeiten liegt. Eine Weiterverlegung in eine spezielle Einrichtung wird durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von unterschiedlichen Fachrichtungen entschieden", heißt es.
Entschieden werde ebenfalls, auf welchem Rettungsweg die Verlegung geschehen soll. "In diesen Fällen war der Luftrettungsweg das Mittel der Wahl, um eine schnelle medizinische Weiterversorgung gewährleisten zu können. Dies wird aus der Klinik heraus koordiniert. Im Vorfeld werden mögliche Kliniken telefonisch kontaktiert. Die Aufnahmekapazität muss in der jeweiligen aufnehmenden Klinik, häufig dann in einem Maximalversorger, ja auch gegeben sein."
Feuerwehr: "Wir müssen Sicherheit vor Ort gewährleisten"
Auch für die Feuerwehr ist der Ablauf für jene Situation klar strukturiert. "Wir bekommen eine reguläre Alarmierung als Hilfeleistung zur Unterstützung des Rettungsdienstes", erklärt Gemeindebrandmeister Tim Fritsche im Gespräch. "Unsere Haupttätigkeit ist, den Landeplatz - hier den Otterndorfer Sportplatz - großflächig auszuleuchten und die Sicherheit vor Ort zu gewährleisten."
Die Vorlaufzeit sei für die Feuerwehr meist ausreichend, da der Hubschrauber zunächst aus einiger Entfernung anfliegt. So bliebe genug Zeit, um den Landeplatz vorzubereiten. Kurz vor der Landung - in der Regel fünf bis zehn Minuten vorher - gibt es dann noch einmal eine Rückmeldung mit der genauen Ankunftszeit, erklärt Fritsche. "Das Ausleuchten geht relativ zügig, wir haben viele Fahrzeuge mit entsprechender Beleuchtung. Der Patient wird dann vom Rettungswagen des Krankenhauses zum Sportplatz gebracht."
Herausfordernde Woche für die Einsatzkräfte
Der Einsatz selbst dauerte rund eine halbe Stunde - und war damit einer der Einsätze, bei denen die Feuerwehr nach kurzer Zeit wieder einsatzbereit ist. In dieser Woche jedoch mussten die Otterndorfer Kräfte immer wieder ausrücken: vom Fehlalarm durch Rauchmelder bis hin zu kräftezehrenden Bränden. "Nicht jeder Einsatz fordert uns in gleichem Maß", sagt Fritsche. "Einen Hubschraubereinsatz kann man oft nach einer halben Stunde abhaken, während ein Treckerbrand mehrere Stunden dauern und viel Material binden kann."

Die Temperaturen, die zuletzt knapp an die 30-Grad-Marke reichten, machten die Arbeit nicht leichter. "Mit Schutzkleidung wird es da schon sehr warm. Da ist es umso schöner, dass Anwohner uns immer wieder mit kühlen Getränken oder Verpflegung versorgen - wie zuletzt eine Landwirtin, die uns auf ihren Hof gerufen hatte. Das ist im ländlichen Bereich keine Seltenheit und sehr wertvoll für uns", betont Fritsche.
Von Joscha Kuczorra und Tamina Francke