Teilnehmerinnen des Vernetzungstreffens „Frauen in die Politik“ in den Seelandhallen Achtern Diek, Otterndorf. Das Aktionsprogramm lief im Herbst 2025 aus, wird aber von der SG Land Hadeln, Börde Lamstedt und Hemmoor weitergeführt. Foto: Brettschneider
Teilnehmerinnen des Vernetzungstreffens „Frauen in die Politik“ in den Seelandhallen Achtern Diek, Otterndorf. Das Aktionsprogramm lief im Herbst 2025 aus, wird aber von der SG Land Hadeln, Börde Lamstedt und Hemmoor weitergeführt. Foto: Brettschneider
Frauen gestalten Zukunft

Gemeinsam, Kommunal, Engagiert: Viertes Vernetzungstreffen von Frauen in Otterndorf

von Bengta Brettschneider | 04.11.2025

Frauen aus Hadeln, Hemmoor und Börde Lamstedt trafen sich in Otterndorf, um sich zu vernetzen und gegenseitig zu stärken. Neben Themen wie KI und Social Media stand vor allem eines im Mittelpunkt: die Lust auf Mitgestaltung.

In den Seelandhallen Achtern Diek in Otterndorf fand erneut und bereits zum vierten Mal das Vernetzungstreffen, dieses Mal unter dem Motto "Gemeinsam, Kommunal, Engagiert", für Frauen statt.

Das Aktionsprogramm "Frauen in die Politik" der Samtgemeinden Land Hadeln, Börde Lamstedt und Hemmoor will Frauen dazu ermutigen, in die Politik zu gehen, wie wir bereits berichteten.

Die Koordinatorin für Hadeln, Julia Schiller, die auch Gleichstellungsbeauftragte ist, begrüßte die Frauen zu Vorträgen über Künstliche Intelligenz (KI) und Social Media im Wahlkampf. Doch auch der persönliche Austausch sollte bei dem Vernetzungstreffen nicht zu kurz kommen. "Im nächsten Jahr sind Kommunalwahlen", betonte Schiller. Sie appellierte daran, gemeinsam und demokratisch zu handeln. Unterstützt wurde die Veranstaltung von der Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft.

Zwischen Recht, Risiko und Verantwortung

Charleen Schirmer, Rechtsanwältin aus Cuxhaven, und Helke Sophie Gutsche, Content-Creatorin, hielten im Anschluss Vorträge zu KI und Social Media. Schirmer, die sich vor elf Jahren selbstständig gemacht hat, hält auch Vorträge und gibt Kurse - auch zu KI und Recht. Sie nahm die Frauen mit auf eine Reise voller Rechtsirrtümer wie: "Alles, was im Internet frei zugänglich ist, ist gratis nutzbar." Anhand von Urheberrecht, Persönlichkeitsrechten und Nutzungsbedingungen erläuterte sie die Fallstricke der KI-Nutzung. "Die KI achtet nicht darauf, ob Urheberrechte oder Persönlichkeitsrechte verletzt werden", betonte die Rechtsanwältin. Bei Fotos, auf denen Kinder zu sehen sind, sei stets Vorsicht geboten.

Gleichstellungsbeauftragte Julia Schiller (m.) mit engagierten kommunalpolitischen Frauen aus der Samtgemeinde Börde Lamstedt. Foto: Samtgemeinde Land Hadeln

Je größer die Reichweite, desto mehr Vorsicht ist geboten

Mittlerweile gebe es erste Fälle, in denen Kinder ihre Eltern verklagen, weil diese Fotos von ihnen in sozialen Medien veröffentlicht haben. Auch Emojis, die Gesichter verdecken sollen, bieten keinen ausreichenden Schutz - sie könnten entfernt werden, sodass das Gesicht erneut sichtbar wird.

Aktuell führt auch die Gema, die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte, einen Rechtsstreit gegen die KI "Suno". Diese erstellt nach Nutzerwunsch online per künstlicher Intelligenz ganze Songs. Unklar sei, wie und womit die KI "gefüttert" werde. Es sei davon auszugehen, so Schirmer, dass Suno von urheberrechtlich geschützten Liedern lerne. Social-Media-Videos sollten daher nicht leichtfertig mit Musik hinterlegt werden. "Je größer die Reichweite, desto vorsichtiger sollte man sein", betonte sie. Abschließend empfahl sie, stets die Nutzungsbedingungen von Webseiten oder Apps zu lesen, sich der Haftungsrisiken bewusst zu sein - und auch eine Rechtsschutzversicherung sei keine schlechte Idee.

Charleen Schirmer (l.), Rechtsanwältin aus Cuxhaven, und Helke Sophie Gutsche (r.), Content-Creatorin, mit der Gleichstellungsbeauftragten Julia Schiller (m.). Foto: Samtgemeinde Land Hadeln

Kommunen führen das Programm weiter

Das Aktionsprogramm "Frauen in die Politik" zielte darauf ab, den Anteil von Frauen in kommunalen Vertretungen nachhaltig zu erhöhen. Die Samtgemeinden Land Hadeln, Börde Lamstedt und Hemmoor hatten sich für das Bundes-Aktionsprogramm "Kommune - Frauen in die Politik!" beworben. Im April 2023 wurden sie als eine von bundesweit zehn Partnerregionen von der EAF Berlin und dem Deutschen Landfrauenverband ausgewählt. Zwar ist das Aktionsprogramm "Kommune - Frauen in die Politik" im Herbst 2025 ausgelaufen, doch die drei Samtgemeinden Land Hadeln, Börde Lamstedt und Hemmoor führen die Idee weiter - und setzen sich weiterhin dafür ein, Frauen für politische Ämter zu gewinnen und Gleichstellung auf kommunaler Ebene zu stärken.

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Bengta Brettschneider

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Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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