
Ex-Pflegeheim in Otterndorf steht zum Verkauf: Ein Punkt könnte Investoren stören
Das ehemalige Seniorenheim am Süderwall in Otterndorf sucht einen neuen Eigentümer. Doch die Suche des DRK gestaltet sich als schwierig - denn es gibt einen gravierenden Punkt, der potenzielle Investoren stören könnte.
Das Haus am Süderwall als Otterndorfer Seniorenheim ist Geschichte, nachdem die Bewohnerinnen und Bewohner Mitte Juni in die nagelneue Einrichtung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Am Medembogen umgezogen sind. Das DRK und die Samtgemeinde Land Hadeln, die eine Beteiligung von 49 Prozent hält, würden die Immobilie sehr gerne verkaufen, betonte Volker Kamps, Geschäftsführer des DRK Cuxhaven/Hadeln gGmbH gegenüber unserem Medienhaus. Man habe dieses Gebäude schließlich nicht ohne Grund als Pflegeheim aufgegeben und einen Neubau bezogen. Dieser Komplex sei stark sanierungsbedürftig. Es stammt aus den 1970er Jahren.

Aber das DRK möchte sich aus dem fünfgeschossigen Haus nicht völlig zurückziehen, erläutert der Geschäftsführer. Weiterhin soll dort die Großküche untergebracht sein. DRK-Geschäftsführer Kamps erläutert den Bedarf, diesen Betrieb dort aufrechtzuerhalten: "Aktuell werden in der Großküche im Haus Am Süderwall täglich knapp 500 Essen hergestellt. Davon gehen circa 200 in Privathaushalte und knapp 300 in Kindertagesstätten." Insgesamt seien 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Küche und als Fahrer im Menüservice beschäftigt.

DRK möchte Erdgeschoss mieten
Mehr noch: "Wir möchten von dem Käufer das gesamte Erdgeschoss mieten, damit wir neben der Küche noch eine Senioren-Tagespflege verwirklichen. Solch ein Angebot gab es einmal in Otterndorf, aber es fehlt zurzeit", sagt Kamps. Aber der Prozess verläuft schleppend. Käufer stehen hier nicht Schlange. Bislang gestaltet sich die Suche nach einem finanzkräftigen Investor als schwierig. Dabei hat die Immobilie Potenzial, nicht zuletzt wegen ihrer Lage im Grünen am Rande von Park und Süderwall - und dennoch sind es fußläufig nur wenige Schritte hinein in die Altstadt und zu den Geschäften.

Als Senioren- und Pflegeheim war das Gebäude ausgelegt für 75 Bewohnerinnen und Bewohner in großzügig geschnittenen Zimmern. Volker Kamps beschreibt die Vorteile so: "Statisch sieht es sehr gut aus, dass man aus zwei Seniorenzimmern eine Wohnung mit rund 50 Quadratmetern Größe machen kann. So lassen sich auf einen Schlag über 40 Wohnungen realisieren."
Das DRK hat schon bei verschiedenen Seiten nachgefragt und Kontakt zu Interessenten gehabt. Allerdings gebe es ein Kriterium, das Investoren bisher abschreckt. "Hinderlich ist, dass es sich um ein Erbbau-Grundstück im Besitz der Kirche ist - und die Kirche hat bisher kategorisch Nein zum Verkauf gesagt", bedauert der DRK-Geschäftsführer und befürchtet, dass die ohnehin sanierungsbedürftige Immobilie bei einem weitgehenden Leerstand zu einer Ruine werden könnte.