Zwischen den Pumpen, Schalttafeln und Rohren des Schöpfwerks treten die Schauspieler auf – spannende Geschichten aus der Vergangenheit, die sich tatsächlich so zugetragen haben, werden szenisch präsentiert. Foto: Larschow
Zwischen den Pumpen, Schalttafeln und Rohren des Schöpfwerks treten die Schauspieler auf – spannende Geschichten aus der Vergangenheit, die sich tatsächlich so zugetragen haben, werden szenisch präsentiert. Foto: Larschow
Lichterroute Wasserwege

Licht, Theater und Wasserwege: Großes Kulturprojekt am Hadelner Kanal vorgestellt

von Tim Larschow | 25.09.2025

Im Herbst werden Orte am Hadelner Kanal zur Bühne: "Nasses Land - Wasserwege III" verbindet Licht, Theater und Geschichten aus der Region. Am Schöpfwerk Otterndorf gab es nun erste Einblicke - und die machen Lust auf mehr. Jeder kann mitmachen.

Die Wasserlandschaft des Hadelner Kanals und der Medem werden im Oktober zur Bühne: Mit "Nasses Land - Wasserwege III" startet ein außergewöhnliches Kulturprojekt, das Lichtinstallationen, szenisches Theater und lokale Geschichten miteinander verbindet. Am Donnerstag gaben die Organisatoren und Schauspielerinnen und Schauspieler bei einem Pressetermin am Schöpfwerk Otterndorf erste Einblicke in die geplante Umsetzung.

Im Mittelpunkt stehen die technischen Bauwerke des Kanals - Schöpfwerke und Schleusen. Sie werden zur Kulisse für Szenen, die Vergangenheit und Gegenwart dieser Landschaft in Dialog bringen. Unter der künstlerischen Leitung von Jens-Erwin Siemssen (Theater Das Letzte Kleinod) entsteht eine abendliche Rundreise, die das Publikum vom 23. bis 25. Oktober zu drei Stationen führt: dem Schöpfwerk Ihlienworth, der Hadelner Kanalschleuse und dem Schöpfwerk Otterndorf, wo allein vier Szenen gespielt werden. Start- und Endpunkt ist jeweils der Bahnhof Otterndorf. Die Vorstellungen beginnen um 18 Uhr, weitere Startzeiten folgen im Halbstundentakt bis 20 Uhr. Pro Abend gibt es fünf Aufführungen mit jeweils 50 Plätzen. Busse bringen die Zuschauer von Station zu Station. Karten sind ausschließlich im Vorverkauf über www.nassesland.de erhältlich.

Kultur in die Fläche des Landkreises bringen

Inhaltlich spannt das Projekt den Bogen von Technik und Natur bis zu persönlichen Erinnerungen. Mit leistungsstarken Beamern werden historische Bilder auf Gebäudewände projiziert, Zeitzeugenberichte in Szenen umgesetzt. So entstehen lebendige Bilder - vom Schwimmenlernen im Kanal bis zum Schlittschuhlaufen auf überschwemmten Flächen im Winter. "Auch das Thema Entwässerung wird so auf eine ganz neue Weise an die Leute herangetragen. Ich bin gespannt, was da am Ende bei rauskommt", sagte Florian Heitsch, Geschäftsführer der Wasser- und Bodenverbände Otterndorf. Er stellt die Räumlichkeiten für die Vorführungen zur Verfügung.

Das Projekt setzt bewusst auf Beteiligung aus der Region. "Das Projekt bringt Menschen zusammen und macht es möglich, Kultur in die Fläche zu bringen", erklärte Katja Bruns-Cordes vom Landkreis Cuxhaven. Noch werden Mitwirkende gesucht - insbesondere Jugendliche sowie Künstlerinnen und Künstler, die Plattdeutsch sprechen oder Lust haben, beim Mitsingen oder Mitspielen dabei zu sein. Auch historische Fotos, etwa von der alten Schleuse, werden noch gesucht. Interessierte können sich an Saskia Stöwing (Koordinierungsstelle Landkreis Cuxhaven) wenden: saskia.stoewing@nassesland.de.

Weitere Aufführungen und kleinere Projekte geplant

"Nasses Land - Wasserwege III" ist Teil des bundesweiten Förderprogramms "Aller.Land - zusammen gestalten. Strukturen stärken". Es richtet sich an ländliche Regionen in Deutschland und unterstützt kulturelle und gesellschaftliche Beteiligung. Der Landkreis Cuxhaven gehört zu den 30 ausgewählten Regionen, die für fünf Jahre Bundesförderung erhalten. Mit dem Förderbescheid stehen bis zu 1,5 Millionen Euro für kulturelle und zivilgesellschaftliche Projekte zur Verfügung. Damit ist "Nasses Land" kein einmaliges Ereignis: In den kommenden Jahren sollen weitere Aufführungen und kleinere Projekte folgen. Größere Vorstellungen wie die im Oktober sollen künftig zweimal im Jahr, immer an unterschiedlichen Orten, präsentiert werden. 

Geübt wird rund um das Schöpfwerk in Otterndorf. Für die Vorstellungen im Oktober gibt es Kostüme und Beleuchtung. Foto: Larschow

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Tim Larschow

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

tlarschow@no-spamcuxonline.de

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