
Plus statt Minus: Wie geht es beim Flughafen im Kreis Cuxhaven weiter?
Mit dieser Entwicklung war nicht zu rechnen: Jahrelang dümpelte der Flughafenbetrieb in Nordholz im Minus, doch seit vier Jahren stehen schwarze Zahlen in der Bilanz. Nur ein Strohfeuer oder langfristige Tendenz?
Ende Juni wird die Gesellschafterversammlung über die neuen Zahlen sprechen; bereits am kommenden Montag (16. November) sind sie Themen im Finanzausschuss des Kreistages, der sich um 12 Uhr im Cuxhavener Kreishaus trifft.
Mallorca-Flugverbindung war ein Flop
Der Flughafen, der direkt an das Areal des Marineflugplatzes in Nordholz grenzt, sorgte bereits beim Auftauchen der ersten Planungen für reichlich Gesprächsstoff. Ist ein solches regionales Angebot überhaupt notwendig, zumal die öffentliche Hand den Großteil der Kosten trägt und die private Wirtschaft Zurückhaltung übt? Insbesondere die Grünen im Kreistag galten und gelten als Kritiker des Projektes und sahen sich nach den ersten Misserfolgen gerade im Bereich der (wenigen) Linienflüge in ihrer Meinung bestätigt: Mallorca-Flüge ab Nordholz? Nur ein Strohfeuer ...
Doch die Mehrheit des Kreistages hielt an dem Projekt als infrastrukturelle Bereicherung der Küstenregion fest und sieht nun nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung, sondern auch den Imagewandel als gelungenes Ergebnis. Zwar starten und landen dort auch weiterhin Maschinen, die unter anderem von Prominenten und Geschäftsleuten genutzt werden oder Passagiere zu bestimmten Zielen im norddeutschen Raum bringen.
Neue Akzente bei Angebot und Nutzung
Doch auf und neben dem Gelände geht es inzwischen um ganz andere Nutzer und Nutzungen aus dem gewerblichen Bereich. Spezielle Frachtsegmente gehören ebenso dazu wie der Flughafen als Logistikbasis (unter anderem für den Bereich der Forschung). Zudem sorgt der Flughafenbetrieb mit seinen Möglichkeiten dafür, dass das Interesse von Unternehmen, die ihn für ihre Geschäfte als ein Segment nutzen, wächst.
Unter dem Strich steht im vergangenen Jahr ein Überschuss von rund 453.000 Euro. Im Jahr zuvor waren es knapp 400.000, 2022 handelte es sich um etwa eine halbe Million Euro, was deutlich über dem Plus im Jahre 2021 von 20.000 Euro lag. Das vierte Jahr in Folge wird die Gesellschaft damit schwarze Zahlen präsentieren, die Verlustvorträge der vergangenen Jahre dadurch senken sowie die Eigenkapitalquote deutlich erhöhen.
Das sogenannte "Zentrale Beteiligungsmanagement" des Landkreises hat sich in den vergangenen Wochen mit der Bilanz und auch dem Ausblick des Flughafens beschäftigt und sieht keine Gründe dafür, dass es wirtschaftlich zu einem Absturz des Betriebes kommen könnte.
Geschäftsführung: "Stabiles Fundament"
Im Lagebericht zum Jahresabschluss habe die Geschäftsführung erläutert, dass "die Mieter- und Nutzerstrukturen im Jahr 2024 nahezu unverändert" geblieben seien und damit auch für das laufende Jahr "ein stabiles Fundament" bilden würden: "Durch Ansiedlungen im angrenzenden Industriegebiet ergaben sich neue Bedarfe und Möglichkeiten, welche derzeit allerdings noch nicht final definiert und formuliert sind."
Zum Ende des Jahres 2025 würden die künftigen "Vertragslagen zwischen den Mietern und deren Auftraggebern" dann ein "großes Thema" werden. Von einer Änderung der "Nutzerstruktur" ist die Rede, was allerdings kein schlechtes Zeichen sein müsse - vielmehr sei mit einer positiven Entwicklung zu rechnen.
