
Spar- und Darlehnskasse Lamstedt-Hechthausen: Die Zahlen aus 2024 überraschen
Zur Generalversammlung der Spar- und Darlehnskasse Lamstedt-Hechthausen (SpaDaKa) trafen sich am Dienstagabend 110 Mitglieder im Gasthaus Voltmann in Altbachenbruch. Thema waren die Zahlen für das Geschäftsjahr 2024. So geht es der SpaDaKa.
Zur Generalversammlung der Spar- und Darlehnskasse Lamstedt-Hechthausen (SpaDaKa) kamen am Dienstagabend 110 Mitglieder im Gasthaus Voltmann in Altbachenbruch zusammen. Im Fokus standen die Geschäftszahlen für das Jahr 2024 - ein Jahr, das wirtschaftlich wie politisch erneut von Unsicherheiten geprägt war.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Tiedemann eröffnete die Veranstaltung und übergab das Wort an Vorstandsmitglied Ingo Lafrenz. Dieser dankte zunächst den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren kontinuierlichen Einsatz. Im Anschluss wurden drei langjährige Beschäftigte geehrt: Torben Lafrenz für zehn Jahre Betriebszugehörigkeit sowie Sandra Heinsohn und Sylvia Jenk für jeweils 25 Jahre.
"Ein eigenwilliger und unprofessioneller Präsident"
Beim Rückblick auf das Geschäftsjahr 2024 betonte Ingo Lafrenz die weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen. "Ich hätte meinen Vortrag vom letzten Jahr fast wortgleich wiederholen können - es wäre kaum aufgefallen", sagte er augenzwinkernd. Direkt zu Beginn sprach er Klartext: "Das Umfeld war anspruchsvoll - unter anderem, weil die USA einen eigenwilligen und unprofessionellen Präsidenten haben."
Auch unabhängig davon lief es für die deutsche Wirtschaft im Jahr 2024 nicht gut. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 stagniert das Wachstum. Die Aussichten für 2025 bleiben verhalten. "Zu hohe Energiepreise, zunehmende internationale Konkurrenz und der demografische Wandel setzen Deutschland unter Druck", so Lafrenz.
Ein weiteres Problem sei die mangelhafte Infrastruktur: "Marode Straßen und Brücken, ein überlastetes Schienennetz sowie unzureichender Mobilfunk und schleppender Breitbandausbau stehen einer an sich leistungsfähigen Gesellschaft im Weg." Hoffnung mache die Ankündigung der neuen Bundesregierung, die Investitionen in die Digitalisierung die Infrastrukturktur plant. Entscheidend sei jedoch, dass diese Maßnahmen "vernünftig und konsequent" umgesetzt würden.
Es gibt aber auch Lichtblicke: Der ifo-Geschäftsklimaindex ist ein monatlich vom ifo Institut erstellter weicher Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Im Mai stieg der Geschäftsklimaindex zum fünften Mal in Folge. Lafrenz ist optimistisch: "Die hartnäckige Wirtschaftsflaute dürfte bald überwunden werden, getragen von den geplanten staatlichen Mehrausgaben für Verteidigung, Infrastruktur und Klimaschutz."
Die Cybersicherheit ist eine zentrale Aufgabe
Ein weiteres Thema war die zunehmende Bedrohung durch Cyber-Angriffe. Die EU-Verordnung DORA (Digital Operational Resilience Act) verlangt von Unternehmen, ihre digitale Widerstandsfähigkeit zu erhöhen. "Deshalb investieren wir fortlaufend in unsere Cybersicherheitsstrategie und stärken unsere Systeme", erklärte Lafrenz, der dies als einen echten Kraftakt für die Bank und vor allem die Mitarbeiter beschrieb.
Auch das Thema Nachhaltigkeit nahm einen wichtigen Platz in Lafrenz' Bericht ein: "Nachhaltigkeit ist nicht mehr nur ein Trend, sondern eine Notwendigkeit für unseren langfristigen Erfolg." Seit der letzten Generalversammlung wurden beide Geschäftsstellen mit Photovoltaikanlagen ausgestattet und ein veraltetes Blockheizkraftwerk ersetzt.
"Geschäftszahlen belegen unsere Leistungsstärke"
Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage verlief das Kundengeschäft erfreulich. "Die Geschäftszahlen belegen unsere Leistungsstärke. Und wenn man tolle Ergebnisse erzielt, spricht man umso lieber darüber", sagte Vorstand Pascal Brandtjen.
Das Kreditgeschäft mit einem Volumen von 88 Millionen Euro wurde leicht ausgebaut (Vorjahr 87 Millionen Euro). Das Kundengesamtvolumen belief sich zum Jahresende auf 343 Millionen Euro gegenüber 326 Millionen Euro zum Jahresende 2023.
Nach einem Blick auf die Gewinn-und-Verlust-Rechnung verbleibt ein Jahresüberschuss in Höhe von rund 351.000 Euro. 100.000 Euro fließen in die Rücklage. Rund 25.300 Euro werden als vierprozentige Dividende an die Mitglieder ausgeschüttet. Die restlichen 225.000 Euro wandern in Ergebnisrücklagen.
Während der Versammlung wurden Gabriele Struck (Hechthausen), Jens-Peter Borchers-Stelling (Dornsode) und Hans-Peter Mahler (Kleinwörden) einstimmig in den Aufsichtsrat wiedergewählt.
