Die Hüte sind das Markenzeichen der Hadelner Krimi-Ladies Bettina Hartig, Gaby Joppien und Ilona Waldera (v.l.n.r.) - nicht nur auf dem Cover ihrer Romane, sondern auch im echten Leben. Wenn's allerdings an der Küste stürmt (wie beim Pressetermin in Otterndorf), geraten die Kopfbedeckungen in Gefahr, wegzufliegen. Foto: Mangels
Die Hüte sind das Markenzeichen der Hadelner Krimi-Ladies Bettina Hartig, Gaby Joppien und Ilona Waldera (v.l.n.r.) - nicht nur auf dem Cover ihrer Romane, sondern auch im echten Leben. Wenn's allerdings an der Küste stürmt (wie beim Pressetermin in Otterndorf), geraten die Kopfbedeckungen in Gefahr, wegzufliegen. Foto: Mangels
Mörderisches Trio

Spaß am Morden: "Krimi-Ladies" aus dem Kreis Cuxhaven veröffentlichen vierten Roman

von Christian Mangels | 08.08.2025

Erschossen an der Elbfähre, erstochen beim Deichbrand, vergiftet in Otterndorf: Bei den "Hadelner Krimi-Ladies" stehen Mord und Totschlag auf der Tagesordnung - aber nur auf dem Papier. Gerade haben sie ihren vierten Roman veröffentlicht.

Da haben sich drei gesucht und gefunden: Ilona Waldera aus Bülkau, Bettina Hartig aus Cuxhaven und Gaby Joppien aus Neuenkirchen hegen eine gemeinsame Leidenschaft - fürs Morden. Keine Sorge: Die drei Frauen gehen nur in ihrer Fantasie über Leichen. Zum Glück, sie würden sonst die Kriminalstatistik der Polizeiinspektion Cuxhaven bedrohlich nach oben frisieren. "Wir sind eigentlich ganz friedlich", sagt Ilona Waldera und kann sich ein schelmisches Lachen nicht verkneifen.

Kennengelernt haben sich die drei mörderischen Frauen - wo auch sonst - bei einem Krimi-Workshop der VHS. Vor fünf Jahren war das, im Marinefliegermuseum Aeronauticum in Nordholz. Ilona Waldera, eine erfahrene Autorin von fiktiven Geschichten, war die Kursleiterin und Gaby Joppien und Bettina Hartig ihre Schülerinnen. "Dort haben wir unsere erste Kriminalgeschichte zu Papier gebracht", erzählt Bettina Hartig.

Lokalkolorit, Humor und eine unwiderstehliche Ermittlerin

Weil sie bald merkten, dass sie sich gut ergänzten, begannen die Hadlerinnen eine eigene Krimireihe zu entwickeln. Die besonderen Zutaten ihres Krimi-Cocktails: markante Schauplätze, jede Menge Lokalkolorit, viel Humor und eine unwiderstehliche Ermittlerin - die Otterndorfer Krankenschwester Uschi. Vier Fälle hat die Pflegefachkraft und Hobby-Detektivin bereits gelöst. Der jüngste Krimi "Tropfenmord", der zu großen Teilen im Otterndorfer Krankenhaus spielt, ist im Mai erschienen.

Wie geht das eigentlich, zu dritt einen Krimi zu schreiben? "Wir teilen uns auf, jede von uns ist für einen bestimmten Bereich und bestimmte Personen zuständig", erklärt Ilona Waldera, die am Niederrhein aufgewachsen ist, als Redakteurin für Zeitungen und Verlage tätig war und sich dann auf Kinderliteratur und Satire spezialisiert hat.

Während Waldera auf das große Ganze achtet, satirische Spitzen in die Geschichten einbaut und aufpasst, dass die Übergänge geschmeidig sind, geht Bettina Hartig voll in dem Uschi-Part auf. "Uschi ist eine junge, unternehmungslustige Krankenschwester aus Otterndorf, leicht entflammbar, die immer wieder in einen Mordfall reinschlittert", beschreibt die Cuxhavenerin "ihre" Heldin. Im Otterndorfer Krankenhaus kennt sich Bettina Hartig aus, hat sie doch viele Jahre eng an der Seite der Verwaltungsdirektion gearbeitet. "Ich habe viele Insiderkenntnisse, die in die Bücher einfließen, aber ohne jemandem auf den Schlips zu treten", sagt Hartig.

Gaby Joppien, eine erfahrene und gut vernetzte Lokaljournalistin, entwickelt besonders gern Bösewichte und passt auf, dass die Fakten in den Krimis stimmen. "Wenn die Fantasie mal wieder mit uns durchgeht, dann fängt uns Gaby ein", sagt Ilona Waldera über ihre Krimi-Kollegin. Für Joppien ist das Verfassen von Krimis nach vielen Jahren der tagesaktuellen Berichterstattung eine willkommene Abwechslung und eine "ganz andere Art des Schreibens".

Nicht nur die Protagonisten, Hobby-Detektivin Uschi und Kriminalhauptkommissar Erwin Crukowski, und die Ermittlungsorte - vom Deichbrand-Festival bis zum Fähranleger Wischhafen-Glückstadt - machen die Geschichten der Hadelner Krimi-Ladies zu einem großen Lesespaß. Es sind auch die vielen kleinen Details und die Nebenfiguren, die immer wieder zum Schmunzeln anregen. So taucht seit dem ersten Krimi - sozusagen als Run­ning Gag - ein Promi-Koch namens Stefan Hässler in den Geschichten auf, der in Otterndorf das Restaurant "Ahoi Ahoi" betreibt. Wen könnten die Krimi-Ladies damit wohl gemeint haben könnten...?

Apropos "Ahoi": Das "echte" Restaurant am Otterndorfer Deich ist die Krimi-Zentrale der Hadelner Krimi-Ladies. Hier treffen sie sich regelmäßig, tüfteln neue Mordsgeschichten aus und denken über die Zukunft der Krimireihe nach. Noch hält sich die Bekanntheit der Uschi-Krimis, die es als E-Book oder Druckexemplar zu kaufen gibt, in Grenzen. Einen Instagram-Kanal hat die Otterndorfer Hobby-Ermittlerin zwar schon, aber eine größere Lesung gab es noch nicht. "Wir würden uns über Einladungen freuen. Wir sind bereit", sagt Bettina Hartig.

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Christian Mangels

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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