Sturmtief "Joshua" zieht über den Kreis Cuxhaven - und hat eine Sturmflut im Gepäck
Sturmtief "Joshua" bringt Sturm, Starkregen und Orkanböen. In Cuxhaven waren am Freitag schwere Sturmböen zu spüren und erhöhte Wasserstände zu sehen. Auch am Wochenende bleibt das Wetter unbeständig. (mit Fotos und Video)
Seit Mitte der Woche hat Sturmtief "Joshua" die Nordseeküste fest im Griff. Bereits am Donnerstag (23. Oktober) frischte der Wind spürbar auf und brachte schauerartigen Regen mit sich.
Am Freitag (24. Oktober) folgte der Höhepunkt des Sturms. Orkanartige Böen mit bis zu 120 km/h fegten über die Küstenregion, begleitet von kräftigem Regen und aufgewühlter See. Der Deutsche Wetterdienst warnte in exponierten Lagen noch bis 22 Uhr mit der Alarmstufe Rot vor Orkanböen von bis zu 120 bis 130 km/h. Der Fährverkehr nach Helgoland wurde komplett eingestellt.

Sturmtief "Joshua" sorgt für Einsatz in Hemmoor
Am Freitag (24. Oktober) wurden die Einsatzkräfte der Feuerwehr Basbeck um 7.12 Uhr alarmiert: Ein großer Baum lag quer über die Hollenworther Straße im Stadtteil Hemmoor-Basbeck und blockierte die Fahrbahn. Durch die Wucht starker Böen war die obere Hälfte des etwa 15 Meter langen Baums in circa 6 Meter Höhe abgebrochen.


Nur wenige Minuten nach der Alarmierung trafen die Feuerwehrkräfte an der Einsatzstelle ein. Die Straße wurde zunächst mit Warnleuchten abgesichert, anschließend entfernten die Einsatzkräfte mit Motorsägen große Äste.

Ein Drahtseil wurde am Baum befestigt, und das Feuerwehrfahrzeug zog den Baum langsam an den Straßenrand, wo weitere Äste beseitigt wurden. Nach Reinigung der Straße konnte der Einsatz gegen 8.15 Uhr beendet werden. Im Einsatz waren 15 Kräfte der Feuerwehr Basbeck.
Erhöhte Wasserstände im Elbegebiet erwartet - auch am Wochenende anhaltend
Gegen 15.34 Uhr war das Hochwasser (HW) am Freitag (24. Oktober 2025) am Steubenhöft mit +1,5 bis +2,0 Metern über dem mittleren Hochwasser erwartet worden. In Belum trat das Hochwasser gegen 16.32 Uhr auf und lag dort bei rund +2,0 Metern. Aufgrund des erhöhten Wasserstandes sollte die Elbfähre am Freitag zwischen 15.30 und 19.30 Uhr nicht zwischen Glückstadt und Wischhafen verkehren.
Für die deutsche Nordseeküste gilt weiterhin Sturmflutgefahr.
Auch am Sonnabend und Sonntag (25./26. Oktober) ist mit deutlich erhöhten Wasserständen an der deutschen Nordseeküste sowie im Weser- und Elbegebiet zu rechnen. Der Sturmflutwarndienst empfiehlt, die aktuellen Meldungen regelmäßig zu verfolgen.

Update Bahnverkehr RE 5 - Hamburg-Cuxhaven
Aufgrund der aktuellen Wetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes kann es am Freitag und Sonnabend (25. Oktober 2025) auf der Strecke des RE5 zwischen Hamburg und Cuxhaven zu Beeinträchtigungen durch orkanartige Böen kommen. "Start Unterelbe" bat Reisende, ihre Verbindung vor Abfahrt zu prüfen.
Nach Angaben der Pressestelle Start Unterelbe kam es am Freitag auf der RE5-Strecke zu Geschwindigkeitseinschränkungen als Vorsichtsmaßnahme. Dadurch entstanden leichte Fahrtzeitverluste.

Waldgebiete sollten gemieden werden
Die Niedersächsischen Landesforsten warnten vor den Folgen der erwarteten Sturmböen. Viele Bäume sind nach den vergangenen Dürrejahren geschwächt und weniger stabil. Hinzu kommen abgestorbene Äste in den Baumkronen, die bei starkem Wind abbrechen können. Waldgebiete und Bereiche in der Nähe von Bäumen sollten daher gemieden werden, betont der Vizepräsident der Landesforsten. Auch am Sonntag besteht weiterhin erhöhte Gefahr, weshalb Vorsicht geboten ist.
Am Wochenende bringt die Rückseite des Tiefs "Benjamin", wie Sturmtief "Joschua" international heißt, nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zudem maritime Polarluft und einen spürbaren Temperaturrückgang.

An der Wanderbaustelle auf der B73 zwischen dem Cuxhavener Kreisel und Altenbruch, bei der der Asphalt saniert wird, wurde am Freitag eine Pause eingelegt. Die Ampeln der Baustelle waren ausgeschaltet und die Bundesstraße konnte beidseitig befahren werden.
Von Bengta Brettschneider und Jürgen Lange