
Unfallschwerpunkte im Landkreis Cuxhaven: Hier kracht es besonders häufig
Verkehrsunfälle sind keine Seltenheit. Auslöser können gefährliche Witterungsverhältnisse oder nicht angepasste Geschwindigkeit sein. Im Kreis Cuxhaven kristallisieren sich aber mehrere Unfallschwerpunkte heraus.
Da die Polizeiinspektion Cuxhaven die Zahlen für das vergangene Jahr noch nicht ausgewertet hat, veröffentlichen die Beamten zunächst die Zahlen für das Jahr 2022. Diese wurden von der Unfallkommission - bestehend aus Vertretern der Polizei, der Straßenverkehrsbehörden und der Straßenbaulastträger - ermittelt.
Im Jahr 2022 ereigneten sich im Bereich Land Hadeln, Lamstedt und Hemmoor insgesamt 807 Unfälle, wie Stephan Hertz, Pressesprecher der Polizeiinspektion Cuxhaven, berichtete. 303 dieser Unfälle ereigneten sich im Bereich Hemmoor, 107 Mal krachte es in der Börde Lamstedt. Im Bereich Land Hadeln registrierte die Polizei insgesamt 397 Unfälle.
Die Ausgänge der Kollisionen
Zwei der 397 Unfälle ereigneten sich in Cadenberge. Dabei kamen zwei Personen im Rentenalter ums Leben. Betroffen waren ein Radfahrer und ein Fußgänger. "Bei den insgesamt 807 Unfällen im Landkreis Cuxhaven wurden 56 Personen schwer verletzt. Davon 26 im Bereich Hadeln und sieben im Bereich Lamstedt", berichtete Hertz. Bei 138 Kollisionen wurden die Beteiligten leicht verletzt. Auf Gemeindeebene gab es in Land Hadeln mit 80 Leichtverletzten zehnmal so viele wie in der Börde Lamstedt.
Ursachen im Wesentlichen ähnlich
Die meisten Kollisionen ereigneten sich auf die gleiche Weise. "Vor allem beim Wenden und Rückwärtsfahren kam es zu Unfällen, viele davon beim Ein- und Ausparken", so der Sprecher der Polizeiinspektion Cuxhaven.
Außerdem waren viele Verkehrsteilnehmer zu schnell unterwegs und hielten den Sicherheitsabstand nicht ein. Auch Vorfahrtsverletzungen gehörten zu den Unfallursachen im Jahr 2022. "Es krachte beim typischen Rechts-vor-Links-Verkehr oder an Kreuzungen und Einmündungen, an denen die Vorfahrt durch Verkehrszeichen geregelt ist", so Hertz.
Die Kreuzung in Osten, an der die Landesstraße 113 auf die Bundesstraße 495 trifft, ist ein starker Unfallschwerpunkt. Hier kommt es nach Angaben der Polizeiinspektion immer wieder zu Vorfahrtsverletzungen, die zu Unfällen mit Leicht- und Schwerverletzten führen. Seitens der Unfallkommission sei nun beschlossen worden, das Vorfahrt gewährende Schild durch ein Stoppschild zu ersetzen. Zusätzlich wurde ein Haltebalken angebracht.
Der Aufgabenbereich der Unfallkommission
Die Unfallkommission ermittelt und erfasst sogenannte Unfallhäufungsstellen. Anschließend werden mögliche Maßnahmen zur Entschärfung dieser diskutiert. "Kriterien für eine Unfallhäufungsstelle sind zum Beispiel fünf gleichartige Unfälle an derselben Stelle innerhalb von zwölf Monaten oder fünf Unfälle mit Verletzten innerhalb von drei Jahren", erklärte Stephan Hertz.
Sollten entsprechende Maßnahmen erforderlich sein, würden diese individuell und abgestuft erarbeitet. Einfache Maßnahmen sind zum Beispiel eine Änderung der Beschilderung. Handelt es sich um einen Streckenabschnitt mit überdurchschnittlicher Unfallhäufigkeit, können auch komplette Umbauten von Kreuzungen oder Einmündungen vorgenommen werden. Zusätzlich können Ampelanlagen oder Kreisverkehre eingerichtet werden.