"Wasser marsch": Wasserschaden im Neubau der Wehr in Hechthausen
"Wasser marsch" heißt es ja bei vielen Einsätzen der Feuerwehren. In Hechthausen hat diese Formulierung eine andere Bedeutung gewonnen. In der Endphase der Baumaßnahme für das neue Feuerwehrhaus gibt es einen heftigen Wasserschaden.
Wer sich dem Neubau an der Löhberger Straße nähert, hört schon aus größerer Entfernung die Geräusche von Trocknungsgeräten, die in dem Neubau seit Wochen rund um die Uhr laufen. Einige Fenster sind in der Fassade eingesetzt, die auf Kipp stehen. Andere Fensteröffnungen sind mit Folien abgedeckt, durch die Schläuche feuchte Luft ins Freie pusten.
"Regenschauer haben
voll reingehauen"
Aber wie konnte es zu dem Wasserschaden kommen? Für Tiedemann steht eindeutig fest, dass dafür die Firma, die die Fenster einbauen sollte und wollte, das Problem verursacht hat: "Für mich ist es klar, dass das Unternehmen schon fast grob fahrlässig gehandelt hat. Der gesamte Bau war mit Folie verschlossen, damit keine Feuchtigkeit durch die Fensteröffnungen reinkommt, da der Estrich schon drin war. Die sind dann morgens angereist und haben die Folien entfernt und festgestellt, dass ihre Fenster nicht passen und sind dann wieder abgereist - ohne die Folien wieder einzubauen. Nach zwei Tagen ist das schließlich aufgefallen. In diesen zwei Tagen hatten wir aber jeden Tag zwei schwere Regenschauer und die haben dort voll reingehauen. Die Feuchtigkeit ist in den Estrich und die Wände reingezogen."
Nunmehr würden die Fußböden getrocknet und die Wände müssten teilweise entkernt werden. Tiedemann: "Unser Planungsbüro hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Trocknungsgeräte möglichst schnell zu besorgen."
"Fall für die
Versicherungen"
In den nächsten Tagen werde gemessen, ob die Feuchtigkeit beseitigt sei und man die dort ursprünglich geplanten Arbeiten im Innenausbau und bei der Deckengestaltung fortsetzen könne: "Das alles hat uns sechs bis acht Wochen gekostet." Erst wenn alle Trocknungsmaschinen abgebaut seien, könne man in den Normalbetrieb umschalten. Mehrkosten sieht er auf die Samtgemeinde nicht zukommen. Dies sei jetzt schließlich ein "Fall für die Versicherungen".
Der Neubau des Feuerwehrhauses auf dem rund 6000 Quadratmeter großen Areal wurde erforderlich, da das alte Gebäude in der Ortsmitte viel zu klein dimensioniert war. Insbesondere die Feuerwehr-Unfallkasse hatte die Samtgemeinde jahrelang aufgefordert, endlich tätig zu werden.
Ein Ausbau am vorhandenen Standort kam angesichts des Platzmangels nicht infrage; ein Neubau musste her. Intensiv wurde darum gerungen - auch vor dem Hintergrund des sogenannten "Feuerwehrbedarfsplans" und der Diskussion, ob es möglicherweise zu einer Zusammenlegung der Feuerwehren Hechthausen und Klint kommen sollte. Doch dieses Thema hat sich erledigt.
Wie teuer der Neubau endgültig wird, kann die Verwaltung aktuell nicht genau beziffern. Von 1,5 Millionen Euro war noch 2019 die Rede. Ein Jahr später ging es schon um 2,1 Millionen Euro und vor etwas mehr als einem Jahr wurden - bei Baubeginn - sogar 3,4 Millionen Euro genannt. Bleibt es dabei? Das steht in den Sternen - ebenso wie die Antwort auf die Frage, ob die Hechthausener Feuerwehr ihre Hauptversammlung tatsächlich im Januar kommenden Jahres in ihrem neuen Gebäude organisieren kann. So war der Plan - bis der Wasserschaden auftrat ...