
Netto geht, neuer Markt ist geplant
Von Kai Koppe
Döse. Einkaufen gehen ist im Kurteil leichter gesagt als getan. Wege sind unter Umständen weit, ein als ausbaufähig beschriebenes Angebot wird mit Schließung eines Supermarkts auf dem Strichweg weiter schrumpfen. Die gute Nachricht: Es gibt eine Perspektive.
Ein neuer (und wenn man so will: großer) Vollversorger soll die Nachfrage im Stadtteil Döse decken; wo der künftige Markt hinkommen soll, steht zumindest in groben Zügen fest: An der noch realisierenden Verbindung zwischen Bäderring und Strichweg sollen Lebensmittel und andere Güter des täglichen Bedarf auf einer Verkaufsfläche von 1600 bis 1800 Quadratmetern angeboten werden. Davon hatte die aus SPD, Grünen und der Fraktion "Die Cuxhavener" bestehende Mehrheitskooperation bereits Mitte Dezember gesprochen und dabei den vorgesehenen Nutzungsmix entlang der "Querspange" thematisiert. Ein Erweiterungsbau für die "Schule am Meer" zählt dazu, aber auch Wohnbebauung - und zwar nicht nur in Gestalt von Reihenhäusern. Denn: Aspekte wie Wohnen und Einkaufen sollen im genannten Bereich eine Liaison eingehen: Mit dem Ziel, weniger Fläche zu versiegeln und den vorhandenen Platz optimal auszunutzen, will man den künftigen Markt nicht in einem separaten Flachbau, sondern im Parterre eines mehrstöckigen Gebäudes unterbringen. In dessen oberen Etagen sollen nach Angaben von SPD-Ratsherr Michael Stobbe zwischen 25 und 30 Wohnungen entstehen.
Verlust des Discounters
erhöht den Bedarf
"Ich glaube, dass wir diesen Bereich gut entwickeln werden", zeigte sich Stobbe zuversichtlich und unterstrich dabei einmal mehr die Notwendigkeit, eine Einkaufsmöglichkeit zu schaffen, die von Bewohnern aus dem Gelbsand, aus der Kurparkallee sowie dem Bereich Kösterfeldplatz fußläufig erreicht werden kann. "Wenn Netto zumacht, ist da sonst nämlich nicht mehr viel", sagte der Sozialdemokrat über die Versorgungslage in seinem Stadtteil. Berichten zufolge will die derzeit an drei Standorten im Stadtgebiet vertretene Discounterkette ihre Filiale am Strichweg im Sommer dieses Jahres schließen. Eine offizielle Bestätigung, um die sich unsere Redaktion am gestrigen Montag bei der "Netto"-Zentrale bemühte, steht derzeit noch aus.
Dass die Nahversorgung in Döse sichergestellt werden muss, unterstreicht auch die Rats-Gruppe aus CDU und "Die Demokraten": In einem am 21. Dezember im Rathaus eingegangen Beschlussantrag spricht die Gruppe von einem "vorrangig wichtigen Thema" und fordert die Stadtverwaltung auf, innerhalb des Bauleitverfahrens für den Bereich Querspange Döse einen Standort für einen Vollsortimenter (Verkaufsfläche: circa 1500 Quadratmeter, Lage: idealerweise an der künftigen Kreuzung von Querspange und Strichweg) zu berücksichtigen. Nach SPD-Auffassung ist der angestrebte Rats-Beschluss allerdings ein Stück für die Galerie: Einerseits, weil der Bedarf im Rahmenplan Döse formuliert ist, andererseits, weil die Verwaltung offenbar längst mit einem auf Gewerbeimmobilien spezialisierten Bauunternehmen verhandelt. Stobbe zufolge geht es in Gesprächen mit den Planern nicht nur um die Nutzungsfacetten des Markt-/Wohngebäudes, sondern auch um dessen Versorgung mit Sonnenstrom oder Erdwärme.
Projekt "in
greifbarer Nähe"
"Das ist in greifbarer Nähe", sagte der SPD-Ratsherr über eine angepeilte Verwirklichung des Vorhabens. Zwar wird besagter Vollversorger nicht "von jetzt auf gleich" entstehen, aber womöglich bereits parallel zum Bau der Quertrasse geschaffen. Besagtes Straßenbau-Vorhaben war bei den zurückliegenden Haushaltsberatungen auf Antrag von SPD/Grünen und der Fraktion "Die Cuxhavener" auf das nächste Haushaltsjahr verschoben worden: 2024 stehen im städtischen Investitionsprogramm 600 000 Euro bereit, um eine "abgespeckte" Querspangen-Variante anzuschieben.