
Von Norwegen nach Cuxhaven: Schiff bringt 13.000 Tonnen Split für eine Großbaustelle
Am Dienstag um 6 Uhr erreichte das 137 Meter lange Mehrzweckschiff "Pasila" begleitet von zwei Schleppern der Firma Otto Wulf den Vorhafen in Cuxhaven. Geladen waren rund 13.000 Tonnen Mineralgemisch aus Norwegen für eine Cuxhavener Großbaustelle.
Bis zum Liegeplatz an der "Kiesschräge" im Neuen Fischereihafen musste die 22 Meter breite "Pasila" noch durch die Cuxhavener Seeschleuse. Viel größer darf ein Schiff nicht sein, wenn es in den neuen Fischerhafen möchte, denn die Seeschleuse ist 24,6 Meter breit. Nachdem die "Pasila" an der Pier festgemacht hatte, konnte um 9.30 Uhr mit dem Entladen begonnen werden - 13.000 Tonnen "Schotter" für die Firma Bodo Freimuth aus Bülkau.
Firma Bodo Freimuth aus Bülkau
Das Unternehmen ist unter anderem spezialisiert auf Tief- und Erdbau und greift dabei auf mehr als 50 Jahre Erfahrung zurück. Die Split-Lieferung ist für die neue Logistikfläche von Terminalbetreiber Cuxport auf dem Gelände der ehemaligen Müllersiedlung. Hier wurde Bodo Freimuth damit beauftragt, die Erdarbeiten durchzuführen, wie Cuxport-Geschäftsführer Michael de Reese bestätigte.
Sand wird auf Gelände verteilt
Sand für die Baumaßnahme gebe es auf dem Gelände der Müllersiedlung bereits genug. Dieser wurde nach dem Bau vom "Liegeplatz Vier" auf das Gelände gebracht und wird aktuell auf der Fläche verteilt, erklärt Bauleiter Marko Wilkens, von Bodo Freimuth. "Mit dem gelieferten Material aus Norwegen werden wir im Anschluss die Tragschicht auf den Sand auftragen, die dann asphaltiert wird", berichtet Wilkens.
Terminalbetreiber Cuxport braucht mehr Platz
Durch die Nachwirkungen des Brexits werden im Cuxhavener Hafen dringend neue Flächen benötigt. "Zusätzliche Logistikflächen für den Frachtverkehr werden zukünftig zwingend benötigt. Ohne ein erweitertes Flächenangebot für die zollbedingt notwendige Zwischenlagerung besteht die Gefahr, dass Logistikunternehmen für den Handel mit Großbritannien auf andere Häfen ausweichen. Wir sind daher sehr froh, dass dank der Unterstützung des Landes und der EU diese Flächen nun geschaffen werden können", berichtete de Reese beim Besuch der Ministerin Wiebke Osigus, die Cuxport im März einen Förderbescheid in Höhe von 10,3 Millionen Euro aus der Brexit-Anpassungsreserve (BAR) überreichte.
Entlastung für piernahe Flächen
Doch die Cuxport-Erweiterung hat noch andere Vorteile. Die sogenannte Fläche "B113" im Cuxhavener Hafen ist 16 Hektar groß. Cuxport hat diese Fläche bereits vor einigen Jahren gekauft. Hier soll zukünftig alles gelagert werden können - vorrangig Autos. "So entsteht eine Entlastung für piernahe Flächen", erklärt Claudius Schumacher, de Reeses Geschäftsführungskollege. Diese würden für den Transport und die Lagerung von Bauteilen für Windkraftanlage benötigt. Der Terminal-Betreiber rechnet damit, dass die Arbeiten bereits im September abgeschlossen sein könnten.