
Cuxhavener Unternehmer für die "Wasserstoffinnovation des Jahres" ausgezeichnet
Cuxhaven. Bereits im kommenden Jahr soll in Cuxhaven eine Tonne Wasserstoff am Tag erzeugt werden. Die Nachfrage nach dem Wasserstoff made in Cuxhaven ist groß.
"Das ist mein erster Preis und der macht mein Team und mich echt stolz", freut sich der Cuxhavener Unternehmer Jochen Kaufholt. Gemeint ist der "German Renewables Award", der vom Cluster Erneuerbare Energien Hamburg für herausragende Innovationen und persönliches Engagement für die erneuerbaren Energien verliehen wird.
Der Preis in der Kategorie "Wasserstoffinnovation des Jahres" ging an die "Turneo GmbH" und den geschäftsführenden Gesellschafter Jochen Kaufholt. Das Projekt: eine Wasserstoff-Infrastruktur und die maritime Anwendung in Cuxhaven. Bei der Preisverleihung konnte sich Kaufholt auch gegen einige "Big-Player" durchsetzen - unter anderem die Lufthansa Technik AG, die das sogenannte "Hydrogen Aviation Lab" vorstellte, das für den Einsatz von Wasserstoff am Flughafen genutzt werden soll.
Wasserstoff-Produktionsanlage mit angeschlossener Tankstelle
Die meisten anderen Projekte im Bereich Wasserstoff seien häufig nur Ideen. "Wir schaffen aber bereits etwas, dass im alltäglichen Leben eine Rolle spielen wird." Gebaut wird die Wasserstoff-Produktionsanlage mit angeschlossener Tankstelle "An der Baumrönne" im Cuxhavener Hafen auf einem Grundstück mit einer Größe von 8000 Quadratmetern. Bis zu einer Tonne Wasserstoff am Tag sollen hier im kommenden Jahr produziert werden.
Kaufholt ist ebenfalls Geschäftsführer der Cuxhavener "Offshoreservicegesellschaft mbH", die mit "Wintershall DEA" zusammen den Umbau von vier Versorgungsschiffen plant. "Die 'Coastal Liberty‘ soll als erstes mit einem Wasserstoff-Hybrid-Antrieb ausgestattet werden, um dann leise und CO2-frei durch den Nationalpark Wattenmeer zu fahren - mit dem Turneo-Wasserstoff made in Cuxhaven", erklärt Kaufholt.
Doch die "Coastal Liberty" verbraucht nur knapp 200 Kilogramm am Tag. Für Kaufholt jedoch kein Problem, den das Interesse an den übrigen 800 Kilogramm Wasserstoff aus Cuxhaven ist groß - so auch bei einem Hamburger Schleppunternehmen.
Absichtserklärung mit Cuxhavener Unternehmer
Die Schleppdampfschiffs-Reederei Fairplay-Towage plant seine Schlepperflotte durch wasserstoffbetriebene Schiffe zu erweitern, das teilte Andree Hessling, Manager des technischen und des nautischen Departments von Fairplay mit. "Wir wollen als Unternehmen einen innovativen Beitrag leisten, um zukünftig emissionsfrei zu fahre. Wir planen mehrere Neubauten, die bereits entworfen worden sind", berichtet Hessling.
Um auch die Versorgung mit Wasserstoff sicherzustellen, wurde bereits eine Absichtserklärung mit Jochen Kaufholt unterzeichnet. Mit der Wasserstoffproduktion in Cuxhaven habe man einen strategisch gut gelegen Partner. Fairplay strebt an, bereits 2024 die ersten Neubauten fertigzustellen.
Die Nachfrage steigt
"Wir werden die Anlage 'An der Baumrönne‘ im ersten Halbjahr 2023 in Betrieb nehmen und Wasserstoff erzeugen. Mit dem Schiff sind wir etwas schneller." Der Umbau soll voraussichtlich Ende April abgeschlossen sein, sodass das Versorgungsschiff bereits im Juni mit Wasserstoff fahren kann.
"Schon sehr bald wird die Produktion von einer Tonne Wasserstoff zu wenig sein, da die Nachfrage stetig steigt. In Zukunft soll die Produktion von Wasserstoff in Cuxhaven verzehnfacht werden. So schnell und so viel wie erforderlich ist", erklärt Jochen Kaufholt.