Tausende Arbeitsstunden haben die Ehrenamtlichen des Feuerschiffvereins investiert, damit die "Elbe 1" im Jahr 2025 wieder Cuxhavener und Urlauber an der Alten Liebe erfreuen kann. Archivfoto: Sassen
Tausende Arbeitsstunden haben die Ehrenamtlichen des Feuerschiffvereins investiert, damit die "Elbe 1" im Jahr 2025 wieder Cuxhavener und Urlauber an der Alten Liebe erfreuen kann. Archivfoto: Sassen
Erleichterung für alle Beteiligten

Das Feuerschiff "Elbe 1" liegt in der Werft: 2025 wieder Fahrten und Museumsbetrieb?

von Tim Larschow | 27.09.2024

Es hat lange gedauert, viele Nerven gekostet und unzählige Stunden ehrenamtlicher Arbeit erfordert, um diese Nachricht verkünden zu können: Die "Elbe 1" liegt in der Werft. Auch die Kosten und ein Termin für die Rückkehr nach Cuxhaven stehen fest. 

Am Freitagmorgen teilte die Stadt mit: "Der Auftrag ist erteilt worden." In der Werft "Strela Shiprepair" in Stralsund wird die "Rote Lady" nun für 2,3 Millionen Euro in neuem Glanz erstrahlen. Im Internet sind bereits Fotos aufgetaucht, die das Schiff auf dem Trockenen zeigten - jetzt können die umfangreichen Arbeiten beginnen. Nach Angaben der Stadt Cuxhaven gab es insgesamt drei Angebote. Zwei davon, darunter das der Strela-Werft, kamen aus dem Ostseeraum. 

Zuletzt hatte die "vorzeitige" Überführung des Schiffes nach Stralsund ohne abgeschlossene Vergabeprüfung und ohne Auftragsvergabe für Verwirrung gesorgt. Die Stadt erklärt das Vorgehen wie folgt: "Der Förderverein hat diese Fahrt eigenständig organisiert und auf eigene Kosten durchgeführt. Dem Förderverein war bewusst, dass die Fahrt quasi ohne Gewähr auf eine Auftragszusage für eine Werft in Stralsund erfolgte und im Zweifelsfall dieser Aufwand vergeblich gewesen wäre, wenn die Vergabeprüfung zu einem anderen Ergebnis geführt hätte."

Langersehnter Wunsch geht in Erfüllung

Mit der vorzeitigen Überführung sollte sichergestellt werden, dass mit den Arbeiten unmittelbar nach der formellen Auftragserteilung begonnen werden kann. "Die Organisation der Überführung und die Fahrt selbst haben mehrere Tage in Anspruch genommen. Zudem besteht die Besatzung fast ausschließlich aus ehrenamtlichen Kräften, die sich auf diesen Einsatz vorbereiten und ihre Verfügbarkeit koordinieren mussten. Hinzu kommt, dass für die Fahrt nach Stralsund eine ruhige und stabile Wetterlage genutzt werden konnte, denn eine solche mehrtägige Fahrt durch den Nord-Ostsee-Kanal und die Ostsee ist mit dem Feuerschiff nicht uneingeschränkt möglich", erklärt Jens Osterndorff, Abteilungsleiter für Grundstück- und Gebäudemanagement der Stadt Cuxhaven.

Da sich gerade im Herbst die Witterungsverhältnisse kurzfristig ändern können, sollten weitere mögliche Verzögerungen vermieden und das Gefahrenpotenzial minimiert werden. Sowohl für die Fahrt nach Stralsund als auch für die Probefahrt am 2. September in Cuxhaven lagen Zertifikate der BG Verkehr mit zeitlichen Vorgaben vor. Für die Überführung gab es unter anderem die Auflage, dass die Fahrt nur bei Windstärken bis fünf Beaufort durchgeführt werden durfte. Am gestrigen Freitag wehte der Wind beispielsweise in Böen mit Geschwindigkeiten bis zu 80 Kilometern pro Stunde (neun Beaufort).

Die Stadt Cuxhaven zeigte sich sichtlich erleichtert und froh, dass jetzt alles geklappt hat. Jens Osterndorff stellte am Freitag den Zeitplan für den Werftaufenthalt vor. Demnach haben die groben Arbeiten begonnen, bei denen auch ein besonderer Wunsch des Feuerschiffvereins in Erfüllung geht. Das Geld reicht für den Einbau eines Bugstrahlruders, das die Manövrierfähigkeit des ehemaligen Feuerschiffs deutlich verbessern wird.

Die Werftzeit soll im 
März beendet sein

Im November soll die "Elbe 1" ihren neuen Anstrich erhalten, dann beginnt die aufwendigste Arbeit. Zwei Monate lang wird das Holzdeck des Schiffes originalgetreu restauriert. Wenn das geschafft ist, beginnen Mitte Februar die Restarbeiten. Bereits Ende März könnte das Schiff nach Jahren der Abwesenheit wieder an seinen angestammten Liegeplatz an der Alten Liebe zurückkehren.

Auch bei den Kosten habe man Risiken einkalkuliert und großzügig geplant, um "böse Überraschungen" zu vermeiden, teilte die Stadt mit. Jens Osterndorff lobt: "Dank der großartigen Vorarbeit des Feuerschiffvereins wissen wir, was auf uns zukommt. Die Substanz des Schiffes konnte vor der Ausschreibung genau unter die Lupe genommen werden."

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Tim Larschow

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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