Feuerschiff "Elbe 1" plötzlich in Ostsee: Aktion der Stadt Cuxhaven wirft Fragen auf
Die "Elbe 1" muss in die Werft. Der Stadt Cuxhaven liegen Angebote vor, aber es heißt immer wieder, es sei noch keine Entscheidung gefallen. Ein Vertrag mit einer Werft ist also noch nicht unterschrieben, aber das Schiff liegt bereits in Stralsund.
Heimlich, still und leise: Bereits am 7. September hat die "Elbe 1" Cuxhaven verlassen - ohne großes Aufsehen. Das Ziel laut der Schiffsdatenbank von "MarineTraffic": Stralsund. Die Suche nach einer Werft läuft noch, umso größer ist die Verwunderung bei allen, die das Schiff seit Montag an der Pier in Sichtweite der Strela Shiprepair GmbH sehen.
Offensichtlich war die inzwischen zweite Ausschreibung bei der Suche nach einer Werft erfolgreich. Doch wer nun hofft, dass die "Elbe 1" in der Strela-Werft zu alter Schönheit zurückfindet, muss mit dem Jubeln noch warten.
Die Stadt bestätigte zwar, dass die "Elbe 1" in Stralsund liegt, dies aber nichts mit einem bereits unterzeichneten Angebot zu tun habe. Die Stadt teilte mit: "Uns liegen Angebote vor, die sich im Kostenrahmen bewegen." Nach erneutem Nachhaken bestätigte die Stadt, dass darunter auch Angebote aus dem Ostseeraum seien. Deshalb habe man sich entschlossen, die "Rote Lady" vorsorglich nach Stralsund zu überführen, um "schnell handlungsfähig zu sein". Ende März erhielt die Stadt Cuxhaven einen Zuwendungsbescheid des Bundes in Höhe von 2,135 Millionen Euro.
Cuxhavens Feuerschiff "Elbe 1": Beginn der Arbeiten ist weiter unklar
Die Überführung des Feuerschiffes am vergangenen Wochenende hänge mit einem "günstigen Zeitfenster" für die Fahrt durch den Nord-Ostsee-Kanal zusammen. "Außerdem spielte die Einsatzbereitschaft der ehrenamtlichen Helfer eine große Rolle", sagte Cora Strate, Sprecherin der Stadt Cuxhaven.

Mit Informationen geht die Verwaltung aber weiterhin sparsam um. Wann die Reparaturarbeiten beginnen können, kann die Stadt noch nicht sagen, und auch die Frage, welche und wie viele Werften sich beworben haben, kann aus vergaberechtlichen Gründen nicht beantwortet werden - auch die Mitglieder des Feuerschiffvereins gaben keine Auskunft. Nicht einmal auf den eigenen Kanälen verkündete der Verein, dass man Stralsund angesteuert hat.
Warum der Zeitpunkt der Überführung in die Ostsee und das Vorhaben trotz mehrfacher Anfragen unseres Medienhauses nicht kommuniziert wurden, konnte die Stadt ebenfalls nicht beantworten. Auf Nachfragen am 19. August und am 3. September hieß es, mit einer Entscheidung sei nicht vor Ende September zu rechnen. Vor dem Auslaufen des Feuerschiffes am vergangenen Wochenende wurde die "Elbe 1" zuletzt bei einer Probefahrt am 2. September beobachtet.

Feuerschiff "Elbe 1": Werftzeit soll im Februar beendet sein
In der Werft soll die Instandsetzung des Schiffskörpers durchgeführt werden. Diese Maßnahme betrifft die Außenhaut, die Tanks, die Schotte, die Spanten, die Deckenträger und die Aufbauten. Unter anderem wurde das ursprünglich vorhandene Holzdeck bereits komplett entfernt, um Platz für die umfangreichen Reparaturen am Stahldeck zu schaffen. Nach Abschluss der Arbeiten wird das Holzdeck wieder eingebaut. Für die Dauer des Werftaufenthaltes wurde in der Ausschreibung gefordert, dass die Besatzung des Schiffes an Bord untergebracht werden kann. Der Zugang zum Schiff muss sowohl für die Besatzung als auch für die Projektleitung jederzeit möglich sein. Die Arbeiten sollen schnellstmöglich beginnen und bis zum 28. Februar abgeschlossen sein. Die Angebotsfrist endete am 1. August.