Die Klasse "SBTA 037" lernt seit Mitte August an der Staatlichen Seefahrtschule und den BBS. Foto: Herzka / BBS Cuxhaven
Die Klasse "SBTA 037" lernt seit Mitte August an der Staatlichen Seefahrtschule und den BBS. Foto: Herzka / BBS Cuxhaven
Der Weg zum Patent

Der Einstieg in die Seefahrt führt über die SBTA-Ausbildung in Cuxhaven

von Tim Larschow | 17.11.2025

Die Staatliche Seefahrtschule Cuxhaven und die BBS Cuxhaven bilden junge Menschen zu Schiffsbetriebstechnischen Assistenten (SBTA) aus, um dem Fachkräftemangel in der maritimen Wirtschaft entgegenzuwirken und Karrieren auf See zu ermöglichen.

Die maritime Wirtschaft leidet seit Jahren unter einem spürbaren Fachkräftemangel - auch in Cuxhaven. Um jungen Menschen einen attraktiven Einstieg in die Seefahrt zu bieten und zugleich dem Personalengpass entgegenzuwirken, arbeiten die Staatliche Seefahrtschule Cuxhaven und die Berufsbildenden Schulen Cuxhaven (BBS) eng zusammen. Ein zentraler Baustein ist dabei die Ausbildung zum Schiffsbetriebstechnischen Assistenten (SBTA).

Metallgrundausbildung und ein Segeltörn

Die neue SBTA-Klasse präsentierte sich kürzlich auf der Berufsmesse "Flagge zeigen" der Öffentlichkeit. Seit Mitte August lernen und arbeiten die Auszubildenden an der Seefahrtschule sowie in den Werkstätten der BBS. "Der Einstieg in die Seefahrt führt über die SBTA‐Ausbildung", sagt Schulleiter Detlef Graven - und betont zugleich die Bedeutung dieses Berufswegs: "Die Nachfrage nach deutschen Besatzungsmitgliedern steigt - damit verbessern sich die Karrierechancen unserer Absolventinnen und Absolventen."

Im ersten Halbjahr liegt der Schwerpunkt auf der Metallgrundausbildung: In den Werkstätten der BBS erlernen die künftigen SBTA grundlegende Fertigkeiten, die später an Bord wichtig sind. Voraussetzung sind ein Realschulabschluss und eine gültige Seediensttauglichkeit.
Bereits früh im Programm stand ein Highlight: ein mehrtägiger Ausbildungstörn auf dem Traditionssegler Seute Deern in der südlichen Ostsee - ein praktischer Einblick ins Leben und Arbeiten auf See.

Moderne Ausbildung mit klarer Struktur

Bis zu den Osterferien läuft regulärer Unterricht nach dem Motto: "Modern - maritim - praxisnah". Danach beginnt das Herzstück der Ausbildung: ein 30-wöchiges, gelenktes Bordpraktikum auf einem Handelsschiff. Dort wählen die Auszubildenden ihren Schwerpunkt - Nautik, Schiffsbetriebstechnik oder Fischerei. Die Seefahrtschule verfügt über Kapazitäten für rund 280 Schülerinnen und Schüler. Genutzt werden derzeit jedoch im Schnitt nur etwa 70 Plätze. Gerade deshalb sind moderne Ausbildungsgänge wie SBTA für den Standort wichtig, betont Graven: "Das ist kein lokales, sondern ein bundesweites maritimes Problem. Wir wollen dem aktiv begegnen." Als SBTA ist auch eine Karriere als Kapitän oder Leiter der Maschinenanlage möglich.

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