
Versorgung in Nordholz: Marineflieger retten Bootscrew aus gefährlicher Strömung
Ein Motorboot sinkt, zwei Männer sitzen auf einer Sandbank fest. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) berichtet von einer gefährlichen Lage - und einer Rettung, die erst aus der Luft möglich wurde.
Wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mitteilt, sind am Mittwoch (15. Oktober 2025) zwei Männer zwischen den Inseln Wangerooge und Spiekeroog aus Seenot gerettet worden. Ihr rund sieben Meter langes Motorboot war in dem anspruchsvollen Revier der Ostfriesischen Seegatten gesunken.
Nach Angaben der DGzRS konnte das Seenotrettungsboot "Fritz Thieme" von der Freiwilligenstation Wangerooge das havarierte Boot wegen des herrschenden Wasserstands nicht erreichen - es war auf einer Sandbank gestrandet. Die beiden Männer wurden schließlich durch einen NH-90-Hubschrauber der Marine gerettet und anschließend zum Marinestützpunkt Nordholz geflogen, wo sie an den Rettungsdienst übergeben wurden.
Sandbank und Strömung stoppen Seenotretter an der Unfallstelle
Wie die Seenotretter weiter berichten, war der Vormann der Station Wangerooge von Bekannten der in Not geratenen Crew alarmiert worden. Daraufhin habe das von der DGzRS betriebene Maritime Rescue Coordination Centre (MRCC) Bremen, die deutsche Rettungsleitstelle See, unverzüglich die SAR-Leitstelle der Marine in Glücksburg verständigt. Ein Marinehubschrauber, der zu diesem Zeitpunkt ohnehin in der Luft war, habe daraufhin sofort Kurs auf die Unfallstelle genommen.
Sowohl ein in der Nähe fischender Kutter als auch das Seenotrettungsboot der DGzRS konnten laut Bericht die Schiffbrüchigen nicht direkt erreichen. Die gefährliche Strömung in diesem Bereich habe jeden Versuch verhindert, Rettungskräfte ins Wasser zu schicken.
Boot aufgegeben - Besatzung in Nordholz übergeben
Erst den Marinefliegern gelang es, die beiden Männer mit einem Rettungskorb vom Wrack zu bergen. Das Motorboot musste aufgegeben werden.
Über die Ursache des Unglücks liegen nach DGzRS-Angaben derzeit keine Erkenntnisse vor. Die Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven hat die Ermittlungen aufgenommen.
Tückische Seegatten erfordern exakte Navigation
Die DGzRS weist darauf hin, dass die Seegatten zwischen den Ostfriesischen Inseln selbst für erfahrene Wassersportler ein gefährliches Revier darstellen. Die Fahrwasser verlaufen dort nahe an Sandbänken, und insbesondere im Bereich der Buhne H zwischen Spiekeroog und Wangerooge ist äußerste Vorsicht und exakte Navigation erforderlich.
Durch die ständige Veränderung der Strömungen und Sandverlagerungen empfiehlt die DGzRS allen Skippern, vor Fahrtantritt aktuelle Informationen über die Lage der Fahrwasser einzuholen. Eine Strandung in diesem Bereich könne, so die Seenotretter, "für Schiff und Besatzung lebensgefährlich werden".