"Fullbuk" an Wiehnachten
Seit vielen Jahren begeistert die Kolumne "Moin Cuxhaven" die Leserinnen und Leser der Cuxhavener Nachrichten. Inzwischen sorgt die Rubrik auch auf cnv-medien.de für Unterhaltung und Information. Heute: Etwas Deftiges zum Fest.
Im ländlichen Hadeln war Heiligabend in früheren Zeiten auch als "Fullbuksobend" bekannt. Für die Knechte und Mägde auf den Höfen war es der Tag, an dem es ein wenig anders zuging als sonst. Zwar musste - wie sonst auch - das Vieh versorgt werden. Aber an diesem Abend kochte oft die Bäuerin für das Gesinde. Es gab kleine Geschenke und es wurde in den Bauernhäusern gesungen. Und was gab's zu essen? Meistens Speck und Klüten, eine Hadler Variante des Steckrübeneintopfs. Steckrüben und Kartoffeln waren normalerweise das "täglich Brot" auf den Höfen, entweder ohne Fleisch, aber mal auch mit Räucherfleisch, Kochwurst oder Kassler. Aber am Heiligabend kam die besonders reichhaltige und deftige Version dieses Eintopfes mit Bauchspeck auf den Tisch. Statt Kartoffeln gab es Klüten, also Weizenmehlklöße - eine spezielle Hadler Interpretation des in Norddeutschland bis heute weit verbreiteten Gerichts. So trägt der "Fullbuksobend" seinen Namen völlig zu Recht. Übrigens, wer heute Abend anstatt Würstchen und Kartoffelsalat mal etwas anderes probieren möchte: Die Klüten sind ganz einfach gemacht. Mehl, Milch, Eier, etwas Salz und Muskat, mehr ist dazu nicht nötig. Aus der Masse einen Teig schlagen, Klöße abstechen und formen, dann in kochendes Salzwasser geben, gar ziehen lassen (nicht kochen), mit einer Schaumkelle herausheben und auf Küchenkrepp abtropfen lassen. Fertig.