Tatort Louvre: Aus dem Museum direkt ins Kopfkino
Seit Jahrzehnten begeistert die Kolumne "Moin Cuxhaven" die Leserinnen und Leser der Cuxhavener Nachrichten. Inzwischen sorgt die Rubrik auch auf cnv-medien.de für Unterhaltung und Information. Heute geht es um einen Fall für die Leinwand.
Als ich am Sonntag die Nachricht las, dass im Pariser Louvre eingebrochen worden war, musste ich den Satz zweimal lesen - immerhin klang das viel zu sehr nach Drehbuch. Hier ging es jedoch nicht um Requisiten, sondern um Schmuckstücke aus der Sammlung Napoleons.
Bis dahin dachte ich, dass so etwas nur noch im Film passiert: Zeitlupe, Laserschranken und ein kluger Langfinger, der mit Vorwärtssalto über der Glaspyramide verschwindet. In Wirklichkeit reichen 2025 offenbar ein Lastenaufzug, ein Vorschlaghammer und ein schneller Roller - rein in eines der bestgesicherten Museen der Welt und wieder hinaus.
Damit stand ich nicht ganz allein. Unter dem Tagesschau-Post auf Instagram wechselten die Kommentare munter zwischen popkulturellen Referenzen. "Das war bestimmt Lupin", hieß es immer wieder - gemeint ist die gleichnamige Serie über einen cleveren Dieb. Auch dort startet die Geschichte mit einer gestohlenen Halskette im Louvre. Den aktuellen Überfall verknüpfen Fans der beliebten Serie deshalb nun offenbar mit einer langersehnten Fortsetzung.
Andere legten nach: "In zwei Jahren bei Disney." Oder "Justus, Peter und Bob regeln das", schrieb ein anderer - charmant, sich die drei Fragezeichen auf Spurensuche an der Seine vorzustellen. Natürlich fiel auch der Vergleich zu "Ocean's Eleven", einer Filmreihe über besonders ausgeklügelte Raubzüge.
Bei allem Augenzwinkern bleibt ein Rest Unbehagen. Wenn nicht einmal der Louvre unantastbar ist - was dann? Immerhin: Es gab keine Verletzten, und vielleicht taucht der Schmuck ja doch schneller wieder auf, als Netflix die Miniserie planen kann.