74er verabschiedeten sich gestern für immer
Mit Einholen der Bataillons-Flagge vor dem Stabsgebäude ging Ära zu Ende
cew. - Seit gestern Vormittag ist das älteste Panzerbataillon der Bundeswehr nicht mehr existent: Im Rahmen eines Appells verabschiedete Major Georg Küpper die letzten 130 Soldaten und zivilen Mitarbeiter der 74er in der Hinrich-Wilhelm-Kopf-Kaserne.
Während des gut einstündigen militärischen Zeremoniells vor dem Stabsgebäude des Panzerbataillons 74 war deutlich zu spüren, dass trotz präzisen und formellen Ablaufs dieser Abschied aus Altenwalde nicht emotionslos möglich war. Neben den angetretenen rund 130 Soldaten und zivilen Mitarbeitern des traditionsreichen Altenwalder Verbandes ließen es sich eine Reihe Angehörige, aber auch zahlreiche ehemalige Soldaten, nicht nehmen, an diesem letzten Appell teilzunehmen.
Bataillons-Führer Major Georg Küpper gestand, dass es mit Abstand der schwerste Auftrag war, einerseits so lange wie möglich auszubilden und auf der anderen Seite gleichzeitig den Verband zu 100 Prozent aufzulösen: "Ich wusste, dass dieser Spagat ein schwieriges, um nicht zu sagen zorniges Unterfangen war." Die 74er haben es geschafft, trotz einiger kleiner und auch großer Schwierigkeiten.
Im Mittelpunkt des Appells standen eine Reihe Auszeichnungen, die Vergabe von Bestpreisen und förmliche Anerkennungen. Für Wehrpflichtige endete gestern ihre neunmonatige Dienstzeit. Für sie, aber auch für jene Soldaten und zivilen Mitarbeiter, die über viele Jahre mit dem Verband aufs engste verbunden waren, hieß es gestern endgültig Abschied nehmen.
Major Küpper erinnerte daran, dass der mit über 44 Jahren älteste Panzer-Verband der Bundeswehr in Altenwalde mit dem alten Waffensystem Leopard 1 A5 ausgerüstet war und stellte fragend fest: "Aber war es nicht das Panzerbataillon 74, das in der Vergangenheit sehr häufig den modern ausgestatteten Leopard-2-Bataillonen die Grenzen aufgezeigt hat und in Übungen häufig das bessere Ende für sich hatte?"
Die Privatautos der angetretenen Soldaten standen voll gepackt mit Ausrüstung und militärischen Habseligkeiten startbereit, als vor dem Stabsgebäude des Verbandes die Bataillons-Flagge niedergeholt wurde. Auch wenn der Verband damit schon Geschichte war, trat er nicht leise von der Bühne. Ein letztes Mal erschallte in der Altenwalder Kaserne das dreifache "Panzer-Hurra".
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