
Nach drei Jahren Pause: Albatros taucht wieder vor Helgoland auf
HELGOLAND. Kein schräger, sondern ein seltener Vogel: Ein Albatros ist zurück auf Helgoland. Der Irrflieger von der Südhalbkugel taucht nach genau drei Jahren Pause wieder auf der Hochseeinsel auf.
Bis 2019 flog er regelmäßig im Frühjahr die Helgoland an. Wie der Verein Jordsand mitteilt, wurde der Schwarzbrauenalbatros dort bereits am Sonnabend, 9. April, um die Düne herumfliegend gesichtet. Das dürfte sicherlich wieder für Bewegung bei Vogelfreunden sorgen. Erfahrungsgemäß besitzt das Auftauchen eines solch seltenen Vogels Anziehungskraft.
Imposante Tiere mit großer Spannweite
Schwarzbrauenalbatrosse (Thalassarche melanophris) sind imposante Tiere mit bis zu 2,40 Metern Flügelspannweite. In nördlichen Breiten ist der Vogel ein seltener Irrflieger. Beheimatet ist er eigentlich auf der Südhalbkugel.
Der Albatros zählt zu den Meisterfliegern, doch am Boden ist er ein Tollpatsch. An den Vogelklippen der Hochseeinsel herrscht zurzeit jede Menge Spektakel. Trottellumme, Basstölpel, Dreizehnmöwe oder Tordalk haben ihr Brutgeschäft am Lummenfelsen aufgenommen.
Partnersuche ist unwahrscheinlich
Das dürfte dem Albatros nicht blühen. Dort einen Partner zu finden, ist ziemlich unwahrscheinlich. Die Brutplätze des Schwarzbrauenalbatros liegen Tausende Kilometer entfernt auf Inseln rund um die Antarktis, auf den Falklandinseln oder der Campbell-Insel vor Neuseeland - und Sichtungen von Albatrossen auf der Nordhalbkugel sind selten. Dass sich Irrflieger anderen Vogelkolonien anschließen, ist bei Vogelkundlern bekannt.
In Großbritannien hielt sich zum Beispiel über 20 Jahre lang jeden Sommer regelmäßig ein Albatros in einer Seevogelkolonie auf. Die Hochseeinsel Helgoland in der deutschen Bucht ist ein Vogelparadies - nicht nur wegen der in Deutschland einzigartigen Brutklippen, sondern ebenfalls als tierisches Erholungsgebiet während der Zugzeiten.