Altenheim in Cuxhaven: Haus Alte Liebe beklagt neuen Corona-Ausbruch
CUXHAVEN. Die ersten Impfungen sind schon gegeben worden, und doch sind im Haus Alte Liebe in Cuxhaven jetzt wieder Corona-Infektionen aufgetreten.
Ergebnisse stehen noch aus
Wie Einrichtungsleiter Jürgen Bülter und Fachbereichsleiterin Heike Bülken berichten, waren am Freitagnachmittag neun Bewohnerinnen und Bewohner sowie drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter positiv getestet. Zusätzlich gebe es drei Verdachtsfälle. Die endgültige Zahl der betroffenen Personen sollte frühestens am Freitagabend vorliegen.
Obwohl Alten- und Pflegeheime sowie Krankenhäuser als besonders verwundbar bekannt sind und obwohl sich der Impfbeginn im Cuxland auf diese Einrichtungen konzentrierte, kommt die Impfung offensichtlich an vielen Stellen zu spät. Effekte der Bemühungen zum Schutz der Altenheime sind noch nicht zu sehen; derzeit vermeldet der Corona-Bericht des Landkreises fast täglich neue Todesfälle.
Soziale Nähe nicht vermeidbar
Auf unsere Frage nach möglichen Ursachen schreiben Jürgen Bülter und Heike Bülken: "Wie wir schon an vielen Stellen leidvoll erfahren mussten, nutzt das Virus jede Chance, um sich zu verbreiten. In den Pflegeeinrichtung müssen wir immer wieder abwägen zwischen unseren Ansprüchen an die Sicherheit und den entsprechenden Vorschriften sowie den Bedürfnissen nach sozialer Nähe. Auch wenn mittlerweile alle Besucherinnen und Besucher und Beschäftigten regelmäßig getestet werden, kommt es gelegentlich vor, dass eine Infektion für einen kurzen Zeitraum unbemerkt bleibt. Mögliche Ansteckungsquellen sind auch außerhäusige Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte. Da in einer Pflegeeinrichtung viele Menschen auf sehr engem Raum zusammenleben, kann sich eine Infektion schnell ausbreiten."
Die erste Impfung sei zum Glück schon erfolgt, von einem Impfschutz könne man aber erst sieben Tage nach der zweiten Impfung ausgehen, so die AWO.
Die Mitarbeitenden würden entsprechend Testverordnung täglich vor Dienstantritt getestet, die Bewohnerinnen und Bewohner mindestens einmal wöchentlich, zurzeit aber ebenfalls täglich.
Bundeswehr soll helfen
Auf die Frage, ob sie sich vom Staat genügend begleitet fühlen, meinen Bülter und Bülken: "Es ist nicht einfach für die Einrichtungen, die sich ständig ändernden Verordnungen umzusetzen. Den Pflegenotstand gab es schon vor der Pandemie und den Pflegekräften wird immer mehr zugemutet. Besuchsbegleitungen, Quarantäne- und Isolieranordnungen sowie tägliche Testungen - alles zusätzliche Anforderungen, die nicht ohne weiteres zu bewältigen sind. Wir sind froh darüber, dass es jetzt das Angebot der Unterstützung durch die Bundeswehr geben soll."
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