Der in Stadt und Landkreis gesammelt Biomüll landet ab 2023 in einer Vergärungsanlage in Osterholz. Foto: Seeger/dpa
Der in Stadt und Landkreis gesammelt Biomüll landet ab 2023 in einer Vergärungsanlage in Osterholz. Foto: Seeger/dpa
Verwertung kommt

Anlage für 19 Millionen Euro: Cuxhavener Biomüll wird zu Energie

von Wiebke Kramp | 10.07.2020

KREIS CUXHAVEN. Wo landet der Biomüll aus den Haushalten von Stadt und Landkreis Cuxhaven? Beschlossene Sache ist, dass er verwertet wird.

Die Biotonne in Stadt und Landkreis kommt im nächsten Jahr. Aber wo landet dieser Müll? Um den anfallenden Bioabfall aus den Haushalten so gut es geht zu verwerten, sollen aus dieser Müllmasse wertvolle Energie und Kompost gewonnen werden. Dazu wird in Osterholz eine zentrale Bioabfallvergärungsanlage für rund 19 Millionen Euro gebaut.

Die drei Landkreise Cuxhaven, Verden und Osterholz sowie die Stadt Cuxhaven machen dabei gemeinsame Sache. Sie gründen zu diesem Zweck eine kommunale Anstalt öffentlichen Rechts zu jeweils gleichen Anteilen.

Baubeginn noch im Jahr 2020

Bis 2023 schlägt die neu zu bauende Anlage für alle Kommunen mit jeweils 712.514 Euro zu Buche. Baubeginn soll noch in diesem Jahr sein, ihre Arbeit wird sie - wenn alles nach Plan läuft - im zweiten Halbjar 2023 aufnahmen.

Kreis-Dezernentin Babette Bammann stellte dazu fest: "Für unsere ganze Region ist es gut und sinnvoll. wenn wir den Biomüll zügig vor Ort ohne große Transporte verwerten können."

Der Cuxhavener Kreistag hat diese Gesellschaftsgründung am kommenden Mittwoch bei seiner Sitzung auf der Agenda. Im Kreis-Umweltausschuss gab es bereits in dieser Woche die abschließende Beratung und Bewertung.

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Es sei ein guter Prozess gewesen, den der Arbeitskreis Abfall gemeinsam mit der Verwaltung konstruktiv in den 20 Sitzungen erarbeitet habe, lobte Richard Schütt (CDU). Die Anlage sei gut durchdacht - und er kündigte an: "Wer seinen Müll gut sortiert, spart unterm Strich Geld." Überzeigende Gründe für Gunnar Böltes (SPD) waren vor allem die Energiegewinnung, der Wertstofferhalt sowie die bessere Ökobilanz - und dies alles vor dem Hintergrund einer interkommunalen Zusammenarbeit: "Das ist eine rundum gute Sache." Die die Gesellschaftsgründung nach öffentlich-kommunalem Recht bezeichnete Marianne Peus (Grüne) als "wegweisend". Es sei eine langfristige Sicherstellung für ökologische Entsorgung.

Claus Götjen (CDU) allerdings wunderte sich über eine hohe Quote an Eigenkompostierer in einigen von ihm nachgefragten Gemeinden. Er erfuhr vom Amtsleiter Andreas Lesch, dass Bürger sehen müssen, ob es so für sie passt. Falls nicht, können sie jedoch ins Biotonnen-System einsteigen.

Diskussion um Tiere

Inhaltlich daneben bei diesem Tagespunkt lag Manfred Müller (AfD) mit seinem Ansinnen, gleich alle Rinderhalter von der Biotonne befreien zu wollen, weil man dies schließlich als Futter nutzen könnte. Er selber halte ja auch zum Hobby Rinder...

Manfred Knust empörte sich: "Tiere sind doch keine Abfalleimer." Es lande schließlich nicht nur Pflanzliches in der Tonne, sondern auch mal eine Scheibe Wurst. Ausschussvorsitzende Eva Viehoff (Grüne) meinte, sie wolle gar nicht so genau wissen, was Manfred Müller an seine Tiere verfüttere. Und Amtsveterinärin Dr. Isabell Tolmien-Burfeindt merkte an, dass es beispielsweise bezüglich Tierfutter strenge gesetzliche Bestimmungen gebe. Außerdem, so die Tierärztin: "Ich glaube auch, Kaffeesatz interessiert ein Rind nicht wirklich..."

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Wiebke Kramp

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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