Die Antennen der Amateurfunkstation auf dem Wingster Olymp. Foto: Ortsverband Wingst (E32)
Die Antennen der Amateurfunkstation auf dem Wingster Olymp. Foto: Ortsverband Wingst (E32)
Hervorragender Standort

Auf dem Wingster Olymp gibt es jetzt eine Funkstation

10.08.2021

WINGST. Nach fünfjähriger Planungs- und Aufbauzeit betreiben die Funkamateure des Ortsverbandes Wingst (E32) vom Deutschen Amateur-Radio-Club (DARC) eine automatisch arbeitende Funkstation auf dem Wingster Aussichtsturm "Deutscher Olymp".

Der Olymp eignet sich als Funkstandort hervorragend. Die Mobilfunkbetreiber nutzen den Aussichtsturm schon seit langem. Die Wingster Funkamateure errichteten jetzt einen Netzwerknotenpunkt mit Richtfunk für das TCP/IP-Protokoll basierende amateurfunkeigene Intranet-Netzwerk "HamNet". Weitere Betriebsarten wie ein automatisches Positions-Report-System (APRS) und zwei FM-Sprechfunk-Relais wurden zudem aufgebaut.

Mike Kapplusch stellte dem Ortsverband im Sommer 2016 die Idee vor. "HamNet" war bis dahin noch ein unbeschriebenes Blatt im Ortsverein Wingst. Ziel war je eine Richtfunkverbindung nach Hamburg, Bremerhaven und eine nach Heide/Holstein aufzubauen. Wer einmal die Aussicht vom Aussichtsturm genossen hat, weiß, dass Bremerhaven nicht zu sehen ist. Der Wingster Wald ist zu hoch. Ein Geländeprofil auf der geplanten Richtfunkstrecke zeigt auch weitere Wälder die hinderlich sein können.

Also planten die Funkamateure neben "HamNet" auch APRS (Positionsreportsystem) und je ein FM-Sprechfunk-Relais für 70 und 23 Zentimeter (Wellenlänge der Frequenzbereiche) zu installieren. Ein FM-Relais dient zur Reichweitenerweiterung. Dies gibt den umliegenden Funkamateuren (15 Kilometer Umkreis) die Möglichkeit, mit geringster Leistung, etwa einem Handfunkgerät, gemeinsam zu sprechen. Dabei ist es egal, ob ein Gesprächspartner sich in der Küche, der Stube oder im Garten aufhält.

Größere Reichweite

Erst 2019 erhielt der Verein den Antennenträger von einem der kommerziellen Nutzer. Die Station wurde noch in über 150 Kilometern Entfernung gehört. Aber auch Stationen aus über 200 Kilometern Entfernung waren empfangbar - und das mit einer provisorischen Magnetfußantenne.

Im Frühjahr 2020 wurde der Antennenträger erweitert. Dann konnten die Dreibandantenne (für die Bänder 2 m, 70 cm und 23 cm) und die Parabolspiegel für die "HamNet"-Richtfunkstrecken nach Bremerhaven und Heide/Holstein aufgebaut werden. Überraschend konnte mit Bremerhaven ohne Justierarbeiten eine Verbindung hergestellt werden.

Der Spiegel in Bremerhaven ist schon einige Tage zuvor errichtet und grob in Richtung Wingst ausgerichtet worden. Zudem wurde ein 5,7 GHz Usereinstieg fürs "HamNet" errichtet. Dadurch ist es dem System-Operator (SysOp) möglich, per Fernwartung auf die Station zuzugreifen. Zukünftig sollen aber auch weitere Funkamateure aus der Umgegend das "HamNet" über diesen und einen weiteren 2,4 GHz Usereinstieg nutzen können. Einige Wochen später wurden das 23-cm-Relais und das 70-cm-Relais aufgebaut.

Nach dem Endausbau der Station, ging eine Meldung an die Bundesnetzagentur (BNetzA) zur messtechnischen Überprüfung und Genehmigung der Sendeanlagen. Die Freigabe zur Aufnahme des Betriebs wurde ohne Bedenken durch die Zusendung der Standortbescheinigung und Genehmigungsurkunde erteilt.

Nach fünf Jahren Vorbereitung betreibt der Ortsverband Wingst -E32 - seine erste automatisch betriebene Amateurfunkstation mit dem behördlich zugeteilten Rufzeichen "DBØWOT".

Weitere Informationen zum Amateurfunk gibt es im Internet unter www.amateurfunk-hadeln.de oder per Telefon (0 47 54) 89 91 76.

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