Rund 100 Gäste nahmen am Freitagabend an der Veranstaltung der SPD in den Seelandhallen Achtern Diek teil. Hier beantworteten Oliver Ebken und Stephan Weil die Fragen der Bürger. Foto: Fiola
Rund 100 Gäste nahmen am Freitagabend an der Veranstaltung der SPD in den Seelandhallen Achtern Diek teil. Hier beantworteten Oliver Ebken und Stephan Weil die Fragen der Bürger. Foto: Fiola
Politik 

Weil und Ebken in Otterndorf: SPD-Kandidaten stellen sich den Fragen der Bürger

03.10.2022

OTTERNDORF. Rund 100 Gäste sind der Einladung zur öffentlichen Veranstaltung der SPD gefolgt und stellten ihre Fragen an den Ministerpräsidenten und Spitzenkandidaten Stephan Weil und Landtagskandidaten Oliver Ebken.

Rund 100 Gäste sind der Einladung zur öffentlichen Veranstaltung der SPD gefolgt und stellten ihre Fragen an den Ministerpräsidenten und Spitzenkandidaten Stephan Weil und Landtagskandidaten Oliver Ebken. Schwerpunktthemen waren am Freitagabend unter anderem Schule und Bildung, Ehrenamt und Energie.

Der Veranstaltungsabend begann mit der Frage, wie langfristig eine bessere Unterrichtsversorgung sichergestellt werden sollte, antwortet Stephan Weil: "Auf der einen Seite haben wir so viele Lehrkräfte wie noch nie, aber auf der anderen Seite könnten wir deutlich mehr gebrauchen. Das liegt daran, dass die Bedarfe schneller gestiegen sind als die Möglichkeiten. Zum einen von der Menge her, zum Beispiel durch die Kinder und Jugendliche aus der Ukraine, und zum anderen, dass immer mehr Lehrkräfte nicht nur ihren Unterricht machen, sondern auch in Sachen Erziehung viel tun müssen, bei Kindern und Jugendlichen, wo zuhause nicht die Förderung stattgefunden hat, die man sich wünschen würde."

Bei den Gymnasien habe man kein Problem, bei Haupt- und Realschulen schon, weil die Lehrkräfte da weniger verdienen würden. "Und deswegen möchte ich, dass wir möglichst schnell dazu kommen, dass der Grundsatz gilt, dass alle Lehrkräfte in Niedersachsen das gleiche Geld verdienen." Außerdem sei es wichtig zu schauen, wie man die Lehrkräfte entlasten könnte. Hier sieht er das Voranschreiten der Digitalisierung im Bildungswesen als wichtigen Punkt. "Wir müssen zu einer digitalen Schule kommen. Wenn wir es schaffen, zielstrebig nach und nach unserer Schulen zu digitalisieren, dann haben wir auch eine digitale Lernmittelfreiheit."

Sozialer Wohnungsbau

Ein weiterer Schwerpunkt war an diesem Abend der soziale Wohnungsbau. Hier kam die Frage auf, wann diese auf Landesebene endlich Fahrt aufnehme. "Das Land fördert sozialen Wohnungsbau und natürlich ist es für die Wohnungswirtschaft viel interessanter, in hochwertigen Wohnungsbau zu investieren als in den einfacheren preiswerteren Wohnungsbau. Gleichzeitig geht die Zahl auch immer mehr zurück, weil wir befristet fördern." Deswegen möchte er an dieser Stelle zu einem Systemwechsel beitragen, indem von Anfang an Wohnungen auch im öffentlichen Vermögen seien. "Damit wir nicht immer wieder von vorn anfangen, dafür Geld zu zahlen", so Weil.

Oliver Ebken sieht es ähnlich und ergänzt: "Wir haben kommunale Wohnungsgesellschaften. Ich glaube, die kommunalen Wohnungsbaugesellschaften ergänzen sich mit den Landeswohnungsbaugesellschaften hervorragend und die sollten wir zusammenführen."

Ehrenamt unterstützen 

Beim Thema Ehrenamt ging es unter anderem um die Unterstützung von Schulen und Vereinen beim Schwimmenlernen. "Das ist allein deswegen schon notwendig, weil wir zwei Jahre lang nur einen sehr eingeschränkten Schwimmunterricht hatten", erklärt Weil. Es gebe Programme, aber die stünden vor dem nächsten großen Problem, weil manche Kommunen jetzt darüber nachdenken, ob sie nicht ihre Bäder aufgrund der steigenden Energiepreise schließen sollten. "Und da möchte ich wirklich ganz dringend von abraten. Dass ausgerechnet bei den Kindern, die jetzt zwei wirklich schwere Schuljahre hinter sich haben, wieder als erstes begonnen wird, darüber nachzudenken. Das sollten wir uns wirklich nicht antun und vor allem nicht den Kindern. Und wenn die Kommunen sagen, du kannst nicht nur die Forderung an uns erheben, sondern da musst du uns auch ein bisschen helfen, dann werden wir gesprächsbereit sein, das ist mir ein wichtiges Anliegen."

Regionale Energieversorgung

Ebken ergänzt: " Das Ehrenamt kann man in der Gesellschaft nicht doll genug schätzen. Das Ehrenamt ist das Kind der Gesellschaft, das vergessen wir manchmal ein bisschen. Wenn wir versuchen, da den Bogen zu überspannen, wird es ganz eng. Daher sollten wir da Lösungen finden."

Was die Energieversorgungslage in Niedersachsen in diesem Winter angeht, sei diese nach Weil, "wirklich gut gewährleistet". Das liege zum einen daran, dass anders als in Bayern oder Süddeutschland in Niedersachsen das Erdgas überwiegend aus Norwegen und den Niederlanden komme.

"Das ist ein großer Vorteil, denn das sind sichere, zuverlässige Lieferländer." Außerdem besäße Niedersachsen Pipelines und Stromleitungen, die in Niedersachsen enden. "Und durch unsere Windenergie haben wir auch deutlich mehr Möglichkeiten zur Kompensation, als das in anderen Teilen von Deutschland der Fall ist", so Weil am Freitagabend.

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