Ein Mann wirft einen Stein aus dem Keller eines Hauses, das vom Hochwasser der Kyll betroffen ist. Vor einigen Tagen waren zahlreiche Häuser in der Region im Bereich Vulkaneifel vom Hochwasser durch den Fluss geflutet worden. Foto: Harald Tittel (dpa)
"Cuxland hilft"

Spendenaktion aus Cuxhaven für Hochwasser-Opfer: Die Angst vor der zweiten Flut

von Egbert Schröder | 27.07.2021

KREIS CUXHAVEN. DRK, NEZ und CN wollen helfen - und zwar den Flutopfern, die eine solche Katastrophe noch nie erlebt haben.

Die Belastung, das bereits Erlebte zu verarbeiten, ist schon groß. Die Angst vor dem, was möglicherweise noch droht, wächst. Mit jeder neuen Warnmeldung, dass wieder mit Starkregen zu rechnen ist, bangen viele von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Menschen im Landkreis Vulkaneifel, dass es nicht schon wieder sie ihre Region und ihre teilweise zerstörten oder beschädigten Häuser trifft. Das hiesige DRK Cuxhaven-Hadeln, die Niederelbe-Zeitung und die Cuxhavener Nachrichten haben es sich bei ihrer gemeinsamen Aktionen "Cuxland hilft" zum Ziel gesetzt, vor Ort und effektiv Hilfe zu leisten. Und dafür ist man in dem kleinsten Landkreis in Rheinland-Pfalz und beim dort tätigen DRK-Kreisverband sehr dankbar.

Diana Peters ist Geschäftsführerin des DRK-Kreisverbandes Vulkaneifel und hat im Moment kaum Gelegenheit, Presseanfragen zu beantworten. Zu sehr ist sie eingebunden in die Organisation der Hilfsmaßnahmen, die bereits laufen und noch laufen sollen, um die vom Hochwasser betroffenen Menschen zu unterstürzen.

Auf das Zigfache angewachsen

Peters lebt schon seit vielen Jahren in der dortigen Region. Aber das, was sich Mitte Juli nach dem Starkregen im Bereich ihres DRK-Kreisverbandes abgespielt hat, verschlägt ihr auch heute noch die Sprache. "Ein Fluss wie Kyll ist normalerweise drei bis fünf Meter breit. Plötzlich breitete er sich aber nach den Starkregenfällen auf 120 Meter aus und rauschte durch die Orte links und rechts der Ufer."

Darauf seien das DRK und auch die Menschen in der Region nicht vorbereitet gewesen. Vor fünf Jahren habe es zwar ebenfalls eine Hochwasserlage gegeben - aber die sei bei Weitem nicht vergleichbar mit der aktuellen Situation gewesen: "Wenn aus einem kleinen Bach plötzlich ein reißender Fluss wird, dann ist das auch für uns eine völlig neue Situation, auf die wir erst einmal einstellen müssen."

In Kooperation mit dem Technischen Hilfswerk habe man zum Beispiel kurzfristig versucht, die von der Flut betroffenen Rettungswagen in einen gesicherten Bereich zu bugsieren, um die notfalltechnische Versorgung der Bevölkerung auch in dieser Situation zu gewährleiten.

Doch dass das flutbedingte Notfallgeschehen schnell beendet sein würde, war nicht absehbar: "Aufgrund der aktuell hohen Bodenfeuchte und des anhaltende Stark- und Dauerregens kommt es derzeit im Landkreis Vulkaneifel zu lokalen Überflutungen und Hochwasser. Derzeit befinden sich zahlreiche Kräfte der Hilfsorganisationen im gesamten Kreisgebiet im Einsatz. Es sind bisher rund 130 hochwasserbedingte Einsätze zu vermelden, teilweise sind komplette Straßenzüge unter Wasser", hießt es noch seitens der Kreisverwaltung vor dem Wochenende.

"Tag und Nacht im Einsatz"

Diana Peters hat als dortige DRK-Geschäftsführerin in den vergangenen Tagen und Wochen schon viele Erfahrungen bei der Bekämpfung der Hochwasserkatastrophe gesammelt: "Die ehren- und hauptamtlichen Rotkreuz-Mitarbeitenden waren Tag und Nacht im Einsatz, vor allem im Sanitäts- und Betreuungsdienst. Da wegen überfluteter Straßen einige Orte nicht mehr erreichbar waren, hatten wir in den betroffenen Regionen jeweils zwei Mitarbeitende aus dem Sanitätsdienst fest positioniert, um im Fall der Fälle Hilfe zu leisten. Im Altenheim Hillesheim wurde das Erdgeschoss geräumt und per Notstromaggregat versorgt. Alle zusätzlichen Rettungswagen im Landkreis wurden besetzt. Die Schulen blieben geschlossen."

Mit dem Nachlassen der enormen Regenfälle in den vergangenen Tagen entspannt sich die Lage allmählich. Nicht aber für die Menschen, deren Häuser überflutet worden sind - und dafür sammeln DRK, NEZ und CN Spendermittel, die zielgerichtet für Hauseigentümer verwendet werden.

Spendenkonto

Spenden für die Aktion "Cuxland hilft" für die Opfer der Flutkatastrophe können auf das Konto der DRK Cuxhaven/Hadeln gGmbH eingezahlt werden: IBAN: DE08 2925 0000 0193 2531 00, BIC: BRLADE21BRS. Bitte das Stichwort "Cuxland hilft" bei der Überweisung angeben.

Bei Beiträgen bis zu 200 Euro reicht der Überweisungsbeleg als Spendenbescheinigung.

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Egbert Schröder

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

eschroeder@no-spamcuxonline.de

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