Bewegung in Sachen Hertie
CUXHAVEN. Die Schließung der Warenhauskette Hertie im Sommer 2009 steckt vielen Menschen noch in den Knochen. Seither machen sich Bürgermeister landauf und landab dafür stark, die einstigen Standorte mit neuem Leben zu erfüllen. In den meisten Fällen bisher ohne den gewünschten Erfolg.
Diese Woche trafen sich in Elmshorn, wo ein Investor in Kürze das alte Hertie-Haus in ein schmuckes Geschäftshaus umbauen will, Vertreter aus elf norddeutschen Städten, in denen Hertie einst zu Hause war. Unter ihnen auch Cuxhavens Stadtbaurat Michael Müller, der sich seit zweieinhalb Jahren intensiv bemüht, einen Investor für den Cuxhavener Standort in bester Innenstadt-Lage zu finden. Im CN-Gespräch zeigt sich der Stadtbaurat erneut zuversichtlich.
Einvernehmliche Freude herrschte bei den Konferenzteilnehmern in erster Linie deshalb, weil auch ein Vertreter von CR Investment zugegen war. Die Berliner Gesellschaft ist seit neuestem damit beauftragt, die jeweiligen Hertie-Immobilien zu bewerten und danach zu vermarkten. "Jetzt haben wir endlich einen persönlichen Ansprechpartner, dessen Gesicht uns auch bekannt ist", freut sich Stadtbaurat Müller, der die entscheidenden Herren schon vor der Konferenz in Elmshorn in Cuxhaven zu einem Arbeitsgespräch begrüßen konnte. Dabei stellte Müller auch die neuesten Pläne des Investors vor, der schon seit Längerem in den Startlöchern steht, um in Cuxhaven sein "zukunftsweisendes Projekt für die Innenstadt" zu realisieren.
"Der Investor steht nach wie vor zu seinem Angebot. Er möchte in der Cuxhavener Innenstadt Nutzungen etablieren, die die Vitalität und das Vielfaltsbild ergänzen. Er möchte textile und sonstige Nutzungen etablieren, und er möchte auch die Parkplatzfläche mit überbauen", geht Stadtbaurat Michael Müller, der seit langem Kontakt zu dem Investor unterhält, ins Detail. Müllers Angaben zufolge hat der Investor bereits in einer Reihe anderer Städte ähnliche Projekte erfolgreich realisiert. Für die 1-A-Lage am Eingang der Nordersteinstraße hat der Investor ebenfalls vielversprechende Pläne. So möchte er den Altbau abreißen und ihn durch einen Neubau ersetzten, der auch den nebenstehenden Parkplatz mit einbezieht. Wie Stadtbaurat Müller gegenüber den CN verriet, soll sich der Neubau von der "Kompaktheit des bisherigen Gebäudes" stark unterscheiden. "Der Neubau soll dem ansonsten recht homogenen Stadtbild in der Fußgängerzone hinsichtlich der Höhenentwicklung angepasst werden."
"An dieser für die Cuxhavener Innenstadt so wichtigen Eingangspforte soll ein nachhaltiges, zukunftsträchtiges Einzelhandelsangebot entstehen", ergänzt Müller, der sich erfreut darüber zeigt, dass seine Gesprächspartner von der Berliner CR Investment mit Blick auf die Pläne des Cuxhavener Investors von einer "seriösen Planung" sprechen.
"Nach Aussagen des Investors gibt es keine unüberwindbaren Probleme, die dem Projekt jetzt noch im Wege stehen. Die Stadt und die Investoren warten jetzt händeringend auf ein erfolgsversprechendes Signal, das nach der Bewertung der einzelnen Hertie-Standorte der eingangs erwähnten Gesellschaft für Mitte November angekündigt ist", so Müller.
Ob die englischen Eigentümer zustimmen, ist noch ungewiss. Doch die Wahrscheinlichkeit ist nach Müllers Meinung recht groß, dass diese der Bewertung der von ihnen beauftragten Gutachter auch folgen. Der Stadtbaurat erinnert: "Wir haben in den letzten zwei Jahren fünf interessierte Investoren intensiv betreut. Die Nachfrage nach dem Standort Cuxhaven unterscheidet sich klar von der Situation andernorts, wir liegen weit vorne."
Von Jens Potschka